„Alljährlich naht vom Himmel eine Taube“

Der Evangelist Lukas sagt: „Und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube“. In der biblischen Pfingstgeschichte stehen allerdings ganz andere Bilder im Zentrum: Es wird berichtet, wie die in Jerusalem versammelten Jesus-Anhänger plötzlich ein Brausen vom Himmel erleben, einen gewaltigen Wind, der das ganze Haus erfüllt. Der Heilige Geist nahm die Form von „Feuerzungen“ an (Apostelgeschichte 2,3)  –  Weit und breit keine Tauben, aber die vielen Fragen der Apostel waren plötzlich wie weggeblasen und sie predigen in fremden Sprachen, die sie eigentlich gar nicht beherrschen. Heute erinnert an diesen Akt der Reifung der „Initiationsritus“ der alljährlichen Firmung  …

Die kopfüber herabfallende Taube wurde im erst im 6. Jahrhundert das Symbol des Heiligen Geistes und damit auch für Pfingsten

Wenn unverkennbarer Maienduft und ebensolche Vogellaute die Vormittage zur „Schriftlichen Matura“ einbegleiteten und das Gurren der Tauben selbst noch durch      die offenen Fenster des viel zu warmen Festsaals bei der „Mündlichen“ drang, dann überkam auch die Prüfer in ihren schwarzen Anzügen das wohlige Gefühl es wieder einmal geschafft zu haben  –  über 40 Mal begleiteten akustisch „Grau Gefiederte“ in nächster Nähe des „Taubenmarkts“ rund um das Pfingstfest diese Reifungsprozedere während der mehrere Alumni-Generationen langen „Schulzeit“ des Blog-Autors  …

D i e  W a g n e r s c h e  W e r k – T r i n i t ä t

 

P f i n g s t – M u s i k d r a m a  L o h e n g r i n ?

Alljährlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu stärken seine Wunderkraft:
Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.

Das „Pfingstwunder“ in der „Gralsoper“ Lohengrin beschränkt sich auf die obige Grals-Erzählung  –  der Schwan ist und bleibt der präsentere Vogel im Rahmen der Handlung.

Der Glaube lebt – die Taube schwebt

Für den legendären KNA waren „Applaus-Verbot“ (nach dem 1. Akt Parsifal) und die schwebende Taube sakrosankt – Ihr Erscheinen gehörte unabdingbar zu seiner Grals-welt und bestätigte den Ersatzreligionscharakter dieses Wagnerschen Spätwerks. Für KNA wurde in der Wieland Wagner-Inszenierung eine Taube bereitgestellt, die nur vom Dirigentenpult aus zu sehen war  –  dem Publikum blieb sie verborgen  …

So „Pfingstlich“ der Parsifal mit „Tauben-Worten“ beginnt, so Österlich“ endet das Karfreitags- Bühnenweihefest  …     wenngleich siehe allerletzte RW-Regieanweisung: hellstes Erglühen des „Grales“. Aus der Kuppel schwebt eine weisse Taube herab und verweilt über Parsifals Haupte *

Die eigentlich Pfingstliche Musik bei Wagner ist nicht im Bereich des Musikdramas zu suchen, sondern bei einem in der Dresdener Frauenkirche noch vor den beiden „Grals-Opern“ mit 1200 Sängern und Orchester uraufgeführten geistlichen Werk:

Das Liebesmahl der Apostel 

 

Manfred Pilsz

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Dresdener LINKs:  Schlachthof 5  / Webers Freischütz

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3 Gedanken zu “„Alljährlich naht vom Himmel eine Taube“

  1. Dem Hl.Geist sei Dank: Der Schwan bleibt der wichtigste Vogel im Lohengrin! Weder die Taube und auch keiner von denen: 🦆🦅🦉🦇🐔🐧🐦🐤 Liebe Grüße Christl Ps. Gibt es vor den Ferien noch einmal eine Meal-Time?

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