Von Kufstein nach Eisenstadt

Im Autoradio erklang soeben heftig laut der Jingle des Ö1-Mittagjournals, abrupt unterbrochen durch das Abziehen des Startschlüssels nach erfolgreicher Beendigung des Parkvorgangs eines Cinquecentos mit Linzer Kennzeichen in Front des Arte-Hotels Kufstein. Im selbigen Moment hob überirdischer Orgelklang an – das mächtige Pfeifenwerk der Feste dröhnte zur Begrüßung hoch über der und in die Stadt am Inn … Schon zwei Stunden später flimmerten über die Leinwand des Musikfestsaals im großen Schulzentrum die eingereichten Filme aus Süd- und Westösterreich sowie Südtirol – Sensationeller Höhepunkt gleich zu Beginn: Der hochartifizielle StreifenArmeniavon MMag. J. Rauter.

Die Eröffnungsszene in 2 Schärfenebenen, die sich am Schluss als filmische Klammer des feinen Werks präsentiert. Alles im schlichten SW, passend zur bäuerlich verbalen Kargheit. Dazu schroffe, harte Schnitte (Fleischerbeil), die die Härte des Seins unterstreichen, ebenso wie die kalten Räume und die bewusst optimal gesetzten Gegenlichtaufnahmen. Optimal gecastete und bestens geführte DarstellerInnen. Genial die Spiegelszene – eine innere Rückblende … Köstlich die Idee mit dem Dialog-Dummy und der Milchkuh. Musik im Kontrast zu Erwartungen. Die Story erzählt sich wie von alleine … Kaffee ohne Milch / Film ohne Kitsch – ein cineastisches Erlebnis – unbedingt anschauen, dann werden meine Worte zum verständlichen Erleben … TRAILER <<<

Nebst obigem Lehrbeispiel für Dramaturgie, Kamera, Schnitt und Regie gefiel dem jurierenden Blogautor natürlich auch der eine oder andere Film von Mitbewerbern (wie W. Schwaigers „Metamorphose“ – Bester Beitrag aus dem Pool von Tirol & Vorarlberg …)

Nach Pilsz’schem Plädoyer wurde „Armenia“ von der Jury zum besten Film Kärntens (LM) gekürt. Der Blog-Schreiber gratulierte spontan bereits damals Ende April der erfolgreichen Filmemacherin zum sicheren Staatsmeistertitel …

Diesem zurecht begeisterten, sauber argumentierten Urteil, konnte sich nun im Juni die Jury in Eisenstadt leider nur teilweise anschließen. Aus speziell inhaltlichen Gründen wurde ein anderer Film präferiert … eine dreifache Nominierung und einmalige Auszeichnung wurde „Armenia“ wenigstens ansatzweise gerecht !

Im „Katamaran“ zwischen Haydn & Liszt

Der Fadinger Absolventenfilm schaffte es der Nominierung entsprechend dank des Jurypräsidenten, eines Bayerischen Funktionsträgers und einer Stufe grad mal aufs Podest in Dosko-City, aber das war’s dann auch schon: Dem gestrengen, ungarischen Juror von derTransylvanischen UNI“ (- kein Scherz) schien unser Schubert-Horror scheint’s etwas zu „blutleer“. Neben dem dreifach nominierten, experimentellen Studenten-Film „Allerseelen“ warDurch die Nacht zu Diraber in jedem Fall auch hier so der erfolgreichste OÖ. Video-Beitrag. (>>> Filme AFL/OÖ. – far below value)

M P

1997 im Rahmen des Public Viewings (vor dem Gruberová-Konzert) beim Schloss Esterhazy in Eisenstadt: Unser Haydn-Video „Der Zauber des Mondgartens“ – bei den Haydn-Festwochen

Ein herzliches DANKESCHÖÖÖN speziell nochmals an den Herrn Direktor in Kufstein, der als Schirmherr der dortigen Veranstaltung immer für einen perfekten Ablauf sorgt und in der Jurybetreuung umsichtigst agiert – Besser geht’s nicht <<<

Hinterlasse einen Kommentar