„NIE SOLLST DU MICH BEFRAGEN“ (!?)

„Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren“

LOHENGRIN – Welch Wunder „SCHWANt“ den Staunenden?

Aus fragiler Stille höchster, sphärischer Streicherklänge sammeln sich Töne zu schwellenden Klangwogen, die am Höhepunkt der Apotheose sich über dem Auditorium wie aus einer übervollen Schale segensreich ergießen – so auch an diesem Nachmittag im Dunkel eines Saals. Die langsam anschwellende Musik hatte eben das leicht Knarren des Holzbodens geschluckt, als aus der ersten Bankreihe eine Mädchenstimme leise Blau sagte – „Ich empfinde es als Blau“  Ein dankbares Lächeln war dem Bartgeflecht des Gesichts das sich in Richtung der Wortmeldung umdrehte zu entnehmen – ein junger Mensch hatte signalisiert scheints am Auftritt des Wunders Teil haben zu können. Meist hapert es anfangs allein an der Bereitschaft, oder dem Selbstvertrauen sich dem Unbekannten der hehren Kunst auszuliefern und gar noch die schier unbezwingbare Schwelle sich verbal zu veräußern, zu überwinden. Früher konnte man den drängenden, inneren, missionarischen Auftrag wesentlich häufiger erfolgreich wahrnehmen und hat dabei positive Bestätigung erfahren: Da wurden gut gebuchte Busreisen für Interessierte zu den Opernhäusern an Wochenenden nach Wien und München organisiert, kombiniert mit Einführungsvorträgen an langen Nachmittagen im Schulhaus. In den 2000er Jahren konnte man die Oberstufe in Klassenstärke im Musiktheater meist nur noch bei Hauptproben im Rahmen des Vormittagsunterrichts antreffen. Am Abend war es eine Hand voll Leute bei Heulern wie „La Boheme“ oder „Rigoletto“ …   Ein paar Jahre davor erschien der Gralsritter wenigstens noch einer kleinen Gruppe von 12 Wagemutigen konzertant im Linzer Brucknerhaus …   Wie kann man sich dem Licht des Grals entziehen? Dem fürs ganze Leben wonnig infizierten Lehrer schien dies unverständlich, doch lag es auf der Hand: Die musikalische Sozialisierung durch das Elternhaus fand nicht mehr wie in den 60er, 70er und ab und an in den 80er Jahren noch meist klassisch geprägt oder neugierig offen statt, sondern ganz anders oder gar nicht. „Trendige“, analoge „Zeitgeist-Medien“ sprangen ein und letztendlich das Internetz – das gab den wenigen missionarischen „Einzelkämpfern“ nur noch wenig Chancen & Freiräume …  – „Mission Impossible“?

Der Trojanische Schwan.JPG„Trickreiche Missionierung“

So mutet das zarte Blau aus dem Off als wahres Wunder an. In diesem Fall ist es egal, ob der Rest im Dunkel des Saals aus Hausübungsmachern, Handy-Interessierten oder „Lernen für Prüfung“-Leuten besteht …  es wird aber wahrscheinlich auch weitere Probanden geben, die sich ebenso auf die Aura des Grals eingelassen haben und die mittels Zeichnungen zu anderen erfreulichen und für sie durchaus genauso richtigen Visualisierungen kommen, aber diese EINE hat eben das ultimativ wahlverwandte Farbempfinden Blau geäußert und das lässt alles andere in duftigem Rosa erscheinen … „Blau, von opiatischer, narkotischer Wirkung“ empfand diese Musik einst auch Wagners Lebensabschnittsapostel Friedrich Nietzsche …

Neuschwanstein.jpgUnd was schreibt der Dichterkomponist selbst zum Lohengrin-Vorspiel? Hier nun also Richard Wagner dazu in einer Schrift aus dem Jahre 1853:  Aus einer Welt des Hasses schien die Liebe verschwunden zu sein: in keiner Gemeinschaft der Menschen zeigte sie sich mehr als Gesetzgeberin. Aus der Sorge um Gewinn und Besitz sehnte sich das Liebesverlangen des menschlichen Herzens endlich wieder nach Stillung, da es in dieser Wirklichkeit nicht mehr zu erfüllen war. Die Vorstellungskraft gab diesem unbegreiflichen Liebesdrang eine Gestalt außerhalb der Wirklichkeit. Unter dem Namen „Heiliger Gral“ glaubten, ersehnten und suchten die Menschen eine tröstende Vorstellung, die als wirklich vorhanden und doch unnahbar fern galt. Dies war das kostbare Gefäß, aus dem einst der Heiland den Jüngern den letzten Abschiedsgruß zutrank, und in welchem dann sein Blut, als er am Kreuze aus Liebe litt, aufgefangen wurde. Dieses Gefäß wird bis heute als Quell unvergänglicher Liebe verwahrt. Schon war der Heilskelch der unwürdigen Menschheit entrückt, als eine Engelschar ihn aus höchsten Himmelshöhen wieder herabbrachte, ihn unter die Aufsicht reiner Menschen stellte, um sie so zu irdischen Streitern für die ewige Liebe zu machen. Diese wunderwirkende Niederkunft des Grales im Geleite der Engelschar und seine Übergabe an hochbeglückte Menschen, wählte sich der Tondichter des „Lohengrin“ als Einleitung für sein Drama aus, um dieses Bild – diese Erläuterung möge mir erlaubt sein – dem Hörer in Tönen vorzuführen:

 Zu Beginn verdichtet sich als Ausdruck überirdischer Liebessehnsucht der klarste blaue Himmel zu einer kaum wahrnehmbaren, zauberhaften Erscheinung. In unendlich zarten Linien zeichnet sich mit wachsender Bestimmtheit eine Engelschar ab, die sich aus lichten Höhen unmerklich herabsenkt, indem sie in ihrer Mitte den Gral mitführt. Sobald die Erscheinung deutlicher wird und sichtbar der Erde zuschwebt, entströmen ihr süße, berauschende Düfte: sie wallen wie goldenes Gewölk nieder, und nehmen die Sinne des Betrachtenden bis in die Tiefe seines Herzens gefangen. Bald verspürt er lustvolle Schmerzen, bald beglückende Lust. Der Zauber der Erscheinung weckt in ihm mit unwiderstehlicher Macht alle unterdrückten Liebesbedürfnisse. Sie steigern sich ins Unermessliche, so dass er von der gewaltigen Sehnsucht fast zerstört wird. Noch nie empfand ein menschliches Herz solche Hingebungs- und Auflösungstriebe. Und doch beglückt den Betrachter diese Empfindung. Vor seinen überwältigten Sinnen breitet sich die göttliche Erscheinung aus. Und als endlich der Gral enthüllt wird und dem Blick des Gewürdigten nicht mehr verborgen ist, sendet er aus seinem Inneren Sonnenstrahlen höchster Liebe, leuchtet er weithin sichtbar wie ein himmlisches Feuer und alle Herzen erbeben im Flammenglanz seiner ewigen Glut. Da schwinden dem Betrachter die Sinne; wie ohnmächtig sinkt er nieder. Doch über ihn gießt der Gral seinen Segen aus, mit dem er ihn zu seinem Ritter weiht. Die leuchtenden Flammen dämpfen sich zu mildem Glanz ab. Dieser verbreitet sich wie ein Atemhauch und erfüllt den Anbetenden mit unglaublichem Entzücken. Lächelnd schwebt die Engelschar wieder in die Höhe. Den Ursprung der Liebe, den „Gral“, der auf Erden versiegt war, brachte sie von neuem zu uns zurück. Sie stellte ihn unter die Aufsicht reiner Menschen, in deren Herzen er segnend wirkt. Und im hellsten Licht des blauen Himmels verschwinden nun die Engel, so, wie sie sich zu Beginn genaht hatten. Alles löst sich in sphärischem Pianissimo auf …

Hier nun die Entsprechung der Erscheinung dieses Wunders im Bühnenweihefestspiel:

(aus dem anderen „Gralsmusikdrama“ Parsifal)

Guremanz

Ihm neigten sich in heilig ernster Nacht
dereinst des Heilands sel’ge Boten:
daraus der trank beim letzten Liebesmahle,
das Weihgefäss, die heilig edle Schale,
darein am Kreuz sein göttlich Blut auch floss,
dazu den Lanzenspeer, der dies vergoss
der Zeugengüter höchstes Wundergut,
das gaben sie in unsres Königs Hut.
Dem Heiltum baute er das Heiligtum.
Die seinem Dienst ihr zugesindet
auf Pfaden, die kein Sünder findet,
ihr wisst, dass nur dem Reinen
vergönnt ist, sich zu einen
den Brüdern, die zu höchsten Rettungswerken
des Grales Wunderkräfte stärken.
 

Lohengr.II.Akt_L54t.c9c0b7cd.jpgLohengrin 1954 (7. August)

Thomas Mann, der sich mit den Werken Wagners intensiv auseinandersetzte und künstlerisch darauf reflektierte wie u. a. in seiner NovelleWälsungenblut“)  präzisiert den empfundenen Farbton, wenn er von seinem „Lohengrin in seiner blau-silbernen Schönheit“ spricht … in einer Rundfunksendung, die im Frühsommer 1954 ausgestrahlt wurde … in zeitlicher Nähe zu den Bayreuther Festspielen, die am 7. August. den „Schwanenritter“ am Spielplan hatten. Es wäre das erste Wagnersche Werk gewesen, das Menschen, die am Tag zuvor geboren wurden dort hätten erleben können …  der 6. August selbst war 1954 extra spielfrei gehalten worden …  und am Vortag hatte man „Parsifal“ (Regie: Wieland Wagner) angesetzt. Sein Bruder Wolfgang war für den „Lohengrin“ zuständig – ausgestattet mit einem sensationellen Sängerteam in dem inNeu-Bayreuthneben Windgassen und Nilsson auch schon Theo Adam vertreten war, den der damals Neugeborene Jahre später in Linz interviewen durfte (siehe Bild) …

22-01-2018 09;34;46.jpgIm Gespräch mit KS Theo Adam 

Alljährlich naht vom Himmel eine Taube

 Ein Gralsdrama, eine Pfingstoper mit Taube und Schwan – Stichworte, die auch den Parsifal charakterisieren. Eingeleitet mit einer ätherische Ausgabe des wogenden Tristan-Vorspiels … einer instrumentalen Kurzfassung des Stückinhalts: „Das Wunder kommt in die Welt und entschwindet wieder“ …  anschwellend bis zum Höhepunkt – Da müsste sich Tor schließen, sollte die Musik bei der „Verabschiedung“ des Autors im Kreise der Trauernden erklingen …

Lohengrin – das WUNDER, an das man GLAUBEN sollte und das durch HinterFRAGEN zerstört werden kann … das sich in diesem Fall auflöst und so wieder entschwindet …

Lohengrin – das FREMDE aus einer anderen (besseren) Welt, das eindringt in eine Gemeinschaft wie Parsifal, wie der Holländer … erlöst wird und/od. Erlösung bringt …

  Lohengrin ist blau, sagt also auch der nicht unbedeutende Maler der Gegenwart Neo Rauch – Doch ist BLAU allein genug? Nun, die Neuinszenierung in der Regie von Yuval Sharon („Schüler“ von Achim Freyer) wird es uns zeigen …

Flügelstürmer statt Flügelhelme <– Hier Infos

                     … Schwan, Taube, zuletzt in Bayreuth: Ratten & heuer „Insekten“ (?)                                        – in jedem Fall ein tierisch gutes Stück !

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Wann geht der nächste Schwan?

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Das waren noch Zeiten als Werner Herzog den Gralsritter hier durch einen Laser-Tunnel auftreten, oder Günther Ücker ihn von seiner rotierenden Nagel-Scheibe ausspucken ließ …

Manfred Pilsz

– ein ansonsten eher anaLOGEr Wagner-„Influencer“                                                           (früher gern auch: „Apostel“ oder „Apologet“)

Althea Bridges                         Manfred Pilsz                     Margit HaiderORF Sendung  10 Jahre RWV Kl.jpg

Liebesduett III. Akt Lohengrin (Ausführende im Bild) mit sensationellem Tasten-Orchester, strahlender Elsa und Blut-schwitzendem Blogger – hier: Kritik & Bilder

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„FLEXIBILITÄT“ & DIGITALISIERUNG …

                                                                 Stand der Dinge Juli 2018Eines der wesentlichen, höchst aktuellen Streitthemen betrifft zurecht die höchst notwendige „Flexibilisierung“ der Arbeitszeit, die allerdings in Good Old Austria kurzsichtig total rückwärts orientiert ausgelegt wird: Im analogen Denken „Neo“-„liberaler“ Greise heißt es:  Es sei ein Gebot der Stunde(n), dass Mitarbeiter (weitere)  zwei Stunden („freiwillig“) länger arbeiten („dürfen“) müssen, wenn es ab und zu eine sogenannte betriebliche „Notwendigkeit“ gibt – Soweit die eine Sicht der Wirtschaft – sanktioniert von nicht unwesentlich bestimmenden Teilen der hiesigen Politik.

Anstellen statt Umstellen

Flexibel in Guten wie in Schlechten Zeiten – sprich: Freiwillig 12 Stunden, wenns floriert kompensiert durch zwangsweise „Freizeit-Blöcke“ bei flautenbedingter Kurz-Arbeit …  Dabei könnte man genauso gut Leasing-Arbeiter in rosigen Phasen zum Zug kommen lassen, anstatt tatsächliche und angeblich„Freiwillige“ zu Zuschlagfreien Extrastunden zu „nötigen“. Wohin soll das ganze führen: Arbeiten bis 100 und das möglichst 25 (!) Stunden am Tag – aber natürlich: Freiwillig (!), sonst: Kündigung als einzige „Aufstiegschance“ …  (- ein anderer, neutraler Grund wird sich finden)

Weniger Geld für Kindergärten vom Bund !(?)

Herzfreie Kopfgeburten jenseits von zu umgehenden Betriebsvereinbarungen und ausgeschalteten Gewerkschaften mit teils unmenschlichen Familienperspektiven …Extrembeispiel: Eine allein erziehende Mutter (funktioniert aber auch mit Eltern, die als  Vollzeit-Doppelverdiener in Erscheinung treten müssen) ist dann von 8 bis 20 Uhr im Job   (- hierbei sind zeitlich die „zumutbaren“ An- & Abfahrtswege noch nicht eingerechnet !)   – Kindergärten haben dann längst geschlossen und sollte es sich um Schulkinder handeln, so hat auch die Ganztagsbetreuung da längst das Handtuch geworfen (- natürlich könnte man diese gesellschaftlich wirtschaftlich verordnete „Zertrümmerung“ von Kinder-Elternbindung im Sinne einer opti- und maximalen „Aufrechterhaltung“ der Wirtschaft ja auch noch bis in die Nacht-Stunden verlängern oder gleich „Internate“ einrichten. Und in den „passenden“ Phasen des „Zeitausgleichs“ kann dann ohnehin ausreichend „qualitativ“ (?) auf die „Bedürfnisse“ der Kinder und so „eingegangen“ werden … Dass sich SchülerInnen (Nomen est eh schau wissen) da gerade möglicherweise im Unterricht befinden, könnte stören (!) – aber nur solange nicht auch hier die Wirtschaft per Politik abgestimmte Stundenpläne herausgibt und sich ein-bildet am besten gleich selbst vorgeben zu müssen wie „nützliche“ > Aus-Bildung < auszusehen hat ! Besserwisser werden hier anmerken: „Lächerlich – Was würden denn da seit Jahren die Leute im Schichtdienst machen? Antwort: Wenn Schichten 12 Stunden oder länger dauern wäre die gelieferte Qualität der Arbeit zu hinterfragen. In jedem Fall ist die Gesundheit gefährdet ! Schichten verlaufen im Normalfall geordnet und nicht überfallsartig „flexibel“ …

Bei soviel „Freiwilliger“ Arbeit bleibt dann aber wohl keine Zeit mehr für „Freiwillige Feuerwehr“, diverse Rettungsdienste und all die anderen für den Staat bis dato so billigen Hilfsdienste für die eigentlich eben dieser zuständig wäre und in der Folge à la longue gesehen auch dann selbst wird dafür gerade stehen müssen. Schon jetzt sind private Kulturinitiativen, Kulturvereine dem Pensionistenstand überantwortet, da Jugend und arbeitende Bevölkerung schon jetzt über keine freien Zeit-Ressourcen mehr verfügen –es bleiben ja kaum mehr als 8 Stunden Schlaf.

Wer unbedingt geblockt mehr arbeiten will, der konnte dies auch schon bisher tun – besser bezahlt, ohne „Gewissenszwang“ und innere Auskunftspflicht (- Gründe fürs >Warum Nicht<)

… und das ALLES in der DIGITALEN Morgendämmerung …

 – sprich: Unsinnig gestriges Gezänke 

 Nun wogt der Streit zwischen „Flexi-billi(g)-sierung“, erlaubt geblockter Freizeit, „Selbstbestimmung“ & gewerkschaftlichen Schlagworten wie „Lohnraub“ im „Hier & Jetzt“ sinnlos wild hin & her. Eins werden mit der Firma – quasi eine Ehe eingehen mit dem Arbeitgeber, wie in Japan und Südkorea (Suizid-Rate) – wo allerdings jetzt ein zukunftsorientiertes Umdenken in Richtung der Reduktion von Arbeitszeit einsetzte    (- siehe auch Anhang: Dr. Mara / OÖN). In der Alpen-Republik an der Donau hingegen werden Jahrzehnte alte Forderungen „endlich“ im „Sinne“ der Wähler umgesetzt.

Dabei „denkt“ und agiert man allerdings total an den Anforderungen und Problemen unserer Zeit vorbei. Man kann nicht 5 vor 12 in Sachen der Digitalisierung einen möglichen 12-Stunden-Tag auch nur ansatzweise als Lösung von Zukunftsproblemen am Sektor Arbeit abfeiern. In kürzester Zeit wird uns der Segen der digitalen Welt nicht nur unliebsame Arbeiten abnehmen und uns vielleicht sogar ein zuviel an unerfüllter Freizeit schenken. Da wird es diesmal dann nicht reichen für andere Versäumnisse ersatzweise oder als Ablenkung Routen zu schließen. Die böse „Wirtschaftsmigration“ käme diesmal eruptiv von innen – mit viel Glück nicht revolutionär, sondern kanalisiert durch eine unverzichtbare, typisch österreichische Sozialpartnerschaft.

Nicht Flüchtende (aus welchen Gründen auch immer) sondern Roboter aller Art werden uns Arbeitsplätze kosten – aber nicht nur am „Fließband“ wie einst, sondern hinauf bis in die „oberen“ Etagen. Denn im Unterschied zur Industriellen Revolution werden sich als Ersatz nur eher ganz kleine, hochqualifizierte Arbeitsfelder auftun, wo nur einige wenige durch „Umschulung“ in den dann raren Genuss neuer Betätigungsmöglichkeiten kommen werden.

Unverzichtbar sicheren Banken am Beschäftigungssektor werden sind dann die derzeit noch schlecht bezahlten Sozialberufe wie Pfleger, das Schulwesen oder Kreativjobs, Denkfabriken und die Computer-Welt … Anstatt engagierte, talentierte Kindergärtnerinnen und das gute Pflegepersonal zwangsweise zu „akademisieren“ wäre es vernünftig wirklich dafür Begeisterte einfach so wesentlich besser zu bezahlen – beseelte, gute Pflege benötigt nicht unbedingt einen „Bachelor“ am Krankenbett. Man wird auch beim Pensionsalter umdenken müssen und es senken: Für Schwerarbeiter ein Segen – allerdings für schwerverdienende Schreibtischtäter unverständlich – für Sesselklebende Politiker egal – die könnens eh bis zum Abwinken aussitzen als Mandatare oder in „Aufsichtsräten“ …  In jedem Fall müsste hier die Politik ansetzen und nun rasch Lösungen anbieten, die Gesellschaft und ihre eingefahrenen Denkmuster umstrukturieren und die Menschen dringend und umfassend darauf vorbereiten. Die letzten Landtagswahlen sind längstens vorbei …Man sollte nicht zu langsam, aber um so sicherer die wesentlichen Themen -formuliert im „Neusprech“- auf Augenhöhe fokussieren, diese schleunigst implementieren und das verdammte Momentum nutzen, um so dann sagen zu können zwar spät, aber vielleicht    doch noch bevor sich irgendjemand radikalisiert, fast alles richtig gemacht zu haben !

Da wäre vor allem Flexibilität im Denken angesagt:

Gerade in der jetzigen > Übergangsphase < zur Digitalisierung erscheint eine Flexibilisierung in Richtung einer Ausweitung von möglicher Arbeitszeit extrem kontraproduktiv. Vielmehr müsste man sich im Sinne der gerechten Aufteilung der dann noch vorhandenen Arbeit von der täglichen Dauer eher an (je nach Bedarf immer kürzer werdenden) Teilzeit-Modellen orientieren – natürlich bei vollem Lohnausgleich – gesichert durch den, durch Digitale Umstellung erwirtschafteten Mehrwert der Betriebe (Effizienzgewinne) und die dann hoffentlich endlich bezahlten Steuern & diesbezüglich eingetriebenen Schulden von globalen Großkonzernen

Angesichts der totalen Umstrukturierung von Gesellschaft & Arbeitswelt bedingt durch die Digitalisierung wird ein > Bedingungsloses Grundeinkommen < eine vernünftige und so unabdingbar notwendige Konstante darstellen …

Hier weitere Infos zur Thematik DIGITALISIERUNG UND ARBEIT

M P

Nicht viele Menschen haben das Privileg wie der Autor dieser Zeilen einen Beruf zu haben, der als totale erfüllte Berufung empfunden und gelebt werden darf. Da bereiten Wochenenden, Abendstunden, Ferien und Urlaube angereichert mit tatsächlich freiwilliger Arbeit keine Pein. Unzählige, unglückliche Arbeitnehmer hingegen warten sehnsüchtig auf den nächsten Urlaub und letztendlich auf die Pension – aber nicht weil sie nicht arbeiten wollen, sondern wegen der Rahmenbedingung begleitet von Unsicherheit und daher permanenten Existenzängsten. Gepaart mit fortschreitendem Alter kann speziell auch bei körperlicher Arbeit das erlösende Ziel nur das Ende des wackeligen Hamsterrads Arbeit sein:  Der Ruhestand …

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