Anton & Bayreuth

>Schaltjahr 024 mit einem extra langen Februar, damit wir mehr von Bruckner haben<

Bruckner’sche „Spiegelbilder“:

Man lauscht an Themaan Motivan_Ton – kurz gesagt: BRUCKNER

Das Projekt im Jubiläumsjahr: > Radio FRO(h)sinn 024 lässt AnTon „Brucknern“! <FROsinnig, weil das SeniorenRadio froh und in alter Frische auf 105,0 sendet, Anton Bruckners Linzer Liedertafel den Namen „Frohsinn“ führte und er mit ihr große Erfolge feiern durfte. So wird dem Genius Loci A. Bruckner von uns auf FRO in jedem Monat des Jubiläumsjahres mindestens eine 60 Min-Sendung am jeweils zweiten Donnerstag des Monats um 9 Uhr gewidmet sein – spontan auch an diversen anderen Donners- & DienstagenJederzeit abrufbar auf CBA im Netz <<<

>>> Ein Projekt der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 <<<

Hier nochmal die Jänner-Sendung: >>> https://cba.media/642759

Weiters gab‘s im Jänner die halbstündige „Literarische Matinée“ Anton meets Adalbert  – gestaltet von Claudia Taller: https://cba.media/648508 <<<

Ein fiktives Treffen von Bruckner & Stifter:

Claudia Taller (Stifter) & als Gast Manfred Pilsz (Bruckner) im FRO-Studio

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A n t o n & B a y r e u t h

      Rund um Bruckners 13. Februar                             

1883 war jener unheilvolle 13. Februar der Dienstag eine Woche nach dem Ende des Karnevals. Am darauffolgenden Valentinstag verbreitete sich die schlimme Nachricht: „Triste, triste, triste! Wagner è morto!“ (- Giuseppe Verdi am 14. Februar an den Mailänder Musikverleger Giulio Ricordi) – Drei Wochen zuvor hatte Anton Bruckner mit der Komposition des 2. Satzes seiner VII. begonnen. In einem Brief an Felix Mottl erinnert sich Bruckner: „Einmal kam ich nach Hause und war sehr traurig; ich dachte mir, lange kann der Meister unmöglich mehr leben, da fiel mir das cis-Moll Adagio ein.“

„Sehen Sie, genau so weit war ich gekommen, als die Depesche aus Venedig am Morgen des 14. Februars 1883 im Konservatorium eintraf – da hab ich geweint, o wie geweint – und dann erst schrieb ich dem Meister die eigentliche Trauermusik“

Bruckner & der >Meister aller Meister<

A. B. g o t t * W a g n e r ?

Für Bruckner als dessen bedingungslosen Verehrer war es der Tag X:

Das >non confundar in aeternum-Thema< (… in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden …) des Te Deums hebt in der Partitur des 2. Satzes der VII. beim Buchstaben T (wie Tannhäuser) so richtig ab und erreicht bezeichnenderweise beim W den absoluten Kulminationspunkt, bevor beim X die eigentliche Trauermusik des 13. Februars mit den Wagner-Tuben der Coda einsetzt … für Bruckner die knapp über 30 emotionalsten Takte jenes Adagios (- das letzte Siebtel).

… in den 2000ern in Venedig und Mitte 80 in Bayreuth:

P. Maus (13), Libero S. Jerusalem (7), Stürmer P. Hofmann & im Tor H. Sotin

Vor exakt 40 Jahren war der Blog-Autor (damals noch als >Freier Mitarbeiter< für den ORF) nach Oberfranken unterwegs, um ein Feature zu den Bayreuther Festspielen 1984 zu gestalten … auch in regionalen Printmedien gab’s von ihm alljährlich ein Resümee zum jeweiligen Festspielsommer:

40 Jahre RWV Linz

Bruckner-Bierkrug Bayreuther Bürgerfest

Die Zahl 13 (- Summe der Buchstaben nicht nur bei Bruckners Namen) bleibt auch unser Begleiter beim folgenden Projekt:

A n d r o s c h B r u c k n e r

Komponist Peter Androsch (Teilzeit“Bayreuther“ aus Wels)) begeht sein Brucknerprojekt Klangwald im Kürnbergerwald:

Bruckner – etwa ein nachhaltig grüner Komponist?

Nicht nur Androsch verortet seinen Bruckner im Grünen, auch dessen Werk bewegt sich programmatisch meist in Naturnähe (- die IV. taucht ein in Wälder, die Meise gibt ein Motiv vor usw.) … Und Bruckner selbst hinterlässt biographisch einen ökologischen Fußabdruck der Sonderklasse – fast all seine Wege erledigte er per Pedes, oder mit der Pferdeeisenbahn … (- nicht ungewöhnlich damals, aber in jenen Dimensionen) – mehr dazu dann im Mai …

… das wär‘ wohl auch an TONI AWARD wert …

(Zwei Bruckner- & Wagner-Fans: Peter Androsch & Manfred Pilsz)

Sein Bruckner verdünnisiert sich also in homöopathischer Weise durch Zeitdehnung bis das Werk auf einer Lichtung mitten im dunklen Grün auf geschichtsträchtigem Boden nur noch erahnbar ist … Am Waldesrand beim „Jäger im Kürnberg“ hat sich einst Bruckner in Anleitung von Otto Kitzler dem Tannhäuser musikalisch angenähert, den er am 13. 2. 1863 im „landschaftlichen Theater“ zu Linz erleben durfte …

„Heinrich  von  O f t h e r i n g en“

Tannhäuser ein Oberösterreicher?

Der zur schreibenden Zunft gehörende Anton Ritter v. Spaun (Bruder Joseph war ein Freund und Förderer von Franz Schubert) machte in seinem eher „mutmaßenden“ Buch „Heinrich v. Ofterdingen und das Nibelungenlied“ (verfasst in Linz 1840) diesen zu einem Angehörigen des heimischen, traungauischen Geschlechts der Freien von Oftheringen (am westlichen Abhang des „OÖ. Waldgebirges“ Kürenberg), zu einem Sohn des 1161 urkundlich bezeugten Adelram von Oftheringen und schrieb ihm (gleich Schlegel) das Nibelungenlied, sowie außerdem auch noch den Laurin, Biterolf und die Klage zu. Wenig später (1880) verschmolz Julius Wolff in seinem Epos „Tannhäuser“ gar Heinrich von Ofterdingen, den Kürenberger & eben Tannhäuser in der Trinität einer lebenden Figur zum (OÖ ?) Dichter des Nibelungenliedes.

Meister H. Sachs hatte es 1513 bis Wels geschafft  …

Apropos Meistersinger“ – auch da war OÖ ein guter Boden:

Vor nunmehr 510 Jahren schrieb Sachs hier seine ersten Meisterweisen. Gemeinsam mit dem zweiten großen Zentrum dieser Sangeskunst in der Stadt Steyr, machte Wels Oberösterreich zur wichtigsten heimischen Region der Meistersingerei, die keinen diesbezüglichen Vergleich mit all den süddeutschen Metropolen scheuen muss. Wirtschaftlich prosperierten diese zwar deutlich mehr, da sie keinen Gegenwind der Herrschenden verspürten, aber künstlerisch war man auf Augenhöhe und durch die Walz fand ein reger Austausch statt: In Nürnberg wurden gar Meisterlieder aus Steyr gesungen … In Linz kam es zu einer Meistersinger-Innung allerdings erst lange nach der Hochblüte zu einer Zeit, als diese Kunstform längst ausgedient hatte: 6 Jahre nach Wien erfolgte 1886 die Gründung in Linz. Maximal 25 Mitglieder waren zugelassen – unter ihnen u. a. Bruckner-Biograph August Göllerich.

Bei den Wagnerschen Meisterweisen wiederum war Linz wesentlich: Die UA des Festwiesenfinales (Ende 3. Akt Meistersinger) ging 1868 durch Anton Bruckner und seinem Sängerbund „Frohsinn“ hier im Redoutensaal der OÖ. Landeshauptstadt über die Bühne.

Zu Lebzeiten gehörte er dem >Akademischen Wagner Verein Wien< an

Heute wäre Bruckner sicher Ehrenmitglied des Richard Wagner Verbands Linz, der für das Geburtshaus des berühmten Ansfeldners eine Büste des Bayreuther „Großmeisters“ gespendet hat:

Stund einst im „Wagner-Winkel“ der Pilsz’schen Wohnung

„Nur einen kenne ich, der an Beethoven heranreicht, und das ist Bruckner.“ „Bruckner! Er ist mein Mann!“ verkündete Meister Wagner. – Segensreiche Unterstützung für den so gepriesenen Jünger aus Österreich gab’s aus Bayreuth, wo es zur Widmung der III. kam, aber nicht wirklich …

Aus dem „Anekdotenschatz

Bruckner sah den verehrten Richard Wagner zum letzten Mal in der Villa Wahnfried nach der Uraufführung des Finalwerks „ Parsifal “. Wagner trat aus der Bibliothek und fragte leutselig : „ Na, Bruckner, was sagen Sie zum „ Parsifal ? “ Bruckner kniete sich vor ihm nieder und stammelte : „ Meister, i bet Ihna an ! “

Was hätte Bruckner wohl zum derzeitigen „Bühnenweihefestspiel“ in Bayreuth gesagt? Damals hat er tief beeindruckt geweint – und heute?

Für Bruckner war die Musik des Bühnenweihefests Parsifal ein überirdisches Erlebnis

Maestro Poschner bei einer PK: Wagner/„Parsifal“ = Bruckner hoch 2 … In „Umkehrfunktion“ wäre dann (vom Blog-Autor zu Ende gedacht): Bruckner die Quadratwurzel aus Parsifal

(- der Aufwand betreffend Umsetzung des Gesamtkunstwerks unterstreicht obiges)

Der RWV Linz ließ es 2024 gleich zu Beginn auch ordentlich „Brucknern„: Dr. Andrea Harrandt hielt einen Vortrag zu ihrem Buch „Bruckner in Bayreuth“ (- weitere RWV-Termine zur Thematik024 <<< hier anklicken) – siehe auch unten:

Bruckner in Bayreuth024: https://www.musica-bayreuth.de/event/bruckner_albrecht/

Die Bayreuther Schlosskirche samt „Bruckner-Orgel“ und weihnachtlichem Deckenfresko:

Dresdener Amen für Orgel

Zu Ehren des Vaters von Cosima ließ Bruckner in der Bayreuther Schlosskirche als „Requiem“ für Franz Liszt Parsifal-Musik erklingen, die 10 Jahre später 1896 auch den letzten Gang Bruckners in St. Florian begleiteten sollte (- Im Anekdotenbuch des Ex-Fadingers Hans Commenda liest sich das so):

Beim Einzug in die Kirche entbot die „ Crismannin “ ihren Abschiedsgruß mit Klängen aus dem „ Parsifal “, dem von Bruckner so heiß geliebten Schwanengesang des „ Meisters der Meister “. Ist der Hingegangene wie Herzeloides Sohn auch dereinst ein reiner Tor gewesen und durch Leiden wissend geworden?                 

Das sagt sich nicht – würde da wohl ein gestandener Wagnerianer antworten …

Manfred Pilsz

Being & Playing Anton heißt es von Februar bis Ende des Jahres im AEC <<< (ausführlich mehr dazu auf Sendung in der März-Ausgabe)

Merkwürden Bruckner entpuppt sich als spannende Figur

Weitere Bruckner-News v. N. Trawöger in der Februar-Sendung und im Bruckner-Salon, der durchs Land zieht: Diesmal hält er in Wels – Thema Bruckner im Nationalsozialismus

(Probe mit Hubert v. G.)

News von Bruckner024 & aus der Kulturhauptregion Salzkammergut

Volksblatt zum Projekt „Lichtmenschen“

Eröffnung in der KHS Ischl mit einer Operette (- passend zur Kurstadt dieses Genres): Die Barrie Kosky-Kultinszenierung (Berlin) des Oscar Straus Werks „Eine Frau, die weiß, was sie will“ – ein Stück-Titel, der die Intendanz reflektiert?!

Hier nun die Februar Radio-Sendung:https://cba.media/647701<<<

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