„KARFREITAGSZAUBER“ – OSTERN Teil 2

„tat twam asi“  …  G R A L  …  „das sagt sich nicht“  

„Ich schreite kaum, doch wähn ich mich schon weit“ – so die Worte Parsifals, wenn Gurnemanz ihn in die Gralswelt geleitet und ihm mit auf den „Weg“ gibt: „Du siehst, mein Sohn, zum Raum wird hier die Zeit“ … Wer das Areal des Klosters Montserrat bei Barcelona betritt und schon einmal Lohengrins Gralserzählung gehört hat, der wird auch das oben beschriebene Parsifal-Erlebnis erfahren mit und ohne Musik …

 In fernem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Monsalvat genannt

D gralsburg 2.JPGD montserrat-3.jpgEigentlich hatte Salvador Dali österlich nach Figueres und Cadaqués zu einem Besuch an dessen berühmten Strand von Portlligat nach Katalonien gelockt – spätestens aber im Garten von Schloss Púbol ist Wagner wieder mit dabei – diesmal mit seinem Tristan – Dalis Lieblingsmusik …dali-dalidali port ligat

dali museum 2xdali museum 2JPGdali-theatre-museum.jpgD portlligat dali ostern.jpgDies mutet vielleicht so surreal an wie frischer Pyrenäen-Schnee inmitten intakter Schlepplifte in der „Semana Santa“ oder eine dieser bizarren Osterprozessionen im benachbarten Girona – ein mittelalterlich düster christliches Fest bei dem im Kopf Bilder der Inquisition hoch kochen könnten, garniert mit Heidnische Bräuchen zur Feier der Einkehr des Frühlings. Beim Heimflug vermischten sich letztere Gedanken mit verwandtenCarmina Burana-Szenarien zu einem österlichen „Klangbild“ bis zu Hause im Radio die Gesänge der Mutter aus Goreckis III. Symphonie Erinnerungen an ein Ostern in Krakau wach werden ließen: Am Vortag hatten wir dort damals noch diese wunderbaren jiddischen Lokale im Stadtteil Kazimierz besucht mit ihrer Brotsuppe und der herrlichen Klezmer-Musik. Am nächsten Tag wurden die sehr an Gustav Mahler erinnernden Holzbläserklänge frühmorgens vom schrillen Pfeifen einer alte  Dampflok abgelöst, als wir in Auschwitz bleich aus den alten Waggons der Regionalbahn stiegen … Umgeben von Stille und nicht an der berüchtigten Rampe im benachbarten Birkenau, wo nach „Selektionen“ tausende Menschen gleich nach der Ankunft in den Tod gingen, sondern nur einige hundert Meter entfernt von dem berühmten Tor mit dem sarkastischen Text „Arbeit macht frei“ …

Die im Morgennebel drohenden Schornsteine der ehemaligen Lagerbaracken von Birkenau, oder die verlogene „Idylle“ des „Altersghettos“ Terezin – für jemanden, der seit Jahren auf halber Strecke zwischen Hartheim und Mauthausen lebt ist Golgotha immer gegenwärtig und bleibt gleichermaßen schrecklich. Nicht lange will man hier verweilen – auch Theresienstadt verließ der Besucher in der Karwoche möglichst schnell nach Leipzig, um bei Bach Zuflucht mit der Matthäus-Passion in St. Thomas zu suchen. Oder man nimmt Wagners Spuren, die in dessen Geburtsstadt verblasst sind österlich in Dresden in der Frauenkirche mit dem „Liebesmahl der Apostel“ auf, oder versenkt sich gar wie schon eingangs in die Welt der Gralsglocken des „Parsifal“… Alljährlich lädt die Wiener Staatsoper am Gründonnerstag zum Wagnerschen Bühnenweihefestspiel, das seinen Höhepunkt mit dem „Karfreitagszauber“ im 3. Akt des Werks erlebt …

Sanquine fritz-von-uhde-abendmahl-70-x-43-kunstreproduktion.jpgE P7230021.JPGAnton Bruckner beim letzten Abendmahl (im Bild ganz außen links)

> ZUM RAUM WIRD HIER DIE ZEIT <

Auch die Salzburger Osterfestspiele waren speziell zu Karajans Zeiten dem „Meister aller Meister“ gewidmet – hier wird einem bei Wagners letztem Musikdrama am deutlichsten die Nähe zu Mozarts Zauberflöte bewusst (- schon Ingmar Bergmann hat sie in seiner filmischen Umsetzung in der Pausenszene zart angedeutet) Auch ein Aufführung im Passionsspielhaus des tirolerischen Erl, wo die Fadinger einen Sommer lang bei Gustav Kuhn Festspielradio machen durften, kann verzaubern – hier erlebt man die Besonderheit des Ausnahmewerks das nach Wagners Tod 30 Jahre lang für alle Theater gesperrt war nicht erhaben, authentisch und einmalig wie in Bayreuth. Hier existiert kein Applausverbot nach der „Messe“ des 1. Akts, aber die direkte Verbindung zur umgebenden Natur wie in der Karfreitagsszene dieses Werks:

Wie dünkt mich doch die Aue heut so schön!
Wohl traf ich Wunderblumen an,
die bis zum Haupte süchtig mich umrankten;
doch sah ich nie so mild und zart
die Halme, Blüten und Blumen,
noch duftet‘ all‘ so kindisch hold
und sprach so lieblich traut zu mir.

GURNEMANZ
Das ist Karfreitags-Zauber, Herr!

P met parsifal3.jpgHier lassen auch der Dom von Siena und Klingsors  Zaubergarten in Ravello bei Neapel grüßen – die Blumenmädchen huschen singend durchs Bild. Wie oft waren alle diese hehren Parsifal-Momente musikalisch gezielt so programmiert am Nachmittag des Karfreitags auf Ö1 knapp vor 15 Uhr zu hören – beendet durch eine ca. 30 Sekunden andauernde Schweigeminute eingeleitet durch die Worte: ‚Karfreitag, 15:00 Uhr – im Gedenken an die Todesstunde Christi folgen jetzt einige Augenblicke Funkstille‘. – Danach setzten die Nachrichten das Programm kommentarlos fort.

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Für Kinder gabs früher strenge Empfehlungen durch Beichtväter und Katecheten eine Kreuzweg-Andacht zu besuchen in der Friedenskirche oder den Pöstlingberg hinauf. Wesentlich ruhiger und somit wesentlich näher am Ostergedanken ist der kurze, beschauliche Kreuzweg beim Ausgang des Zaubertals in St. Margarethen mit seiner imposanten Kreuzigungsgruppe. Einen noch intensiveren, nachhaltigen Eindruck hinterließ diesbezüglich bisher nur der Berg der Kreuze in Litauen …

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Faberzeova-jaja-1200x628.jpgIm benachbarten Russland blieben die einzigartig bemalten Holz- oder Fabergé-Eier in bester Erinnerung – nicht nur in Petersburg wurden man mit einschlägigen Osterläden konfrontiert und fühlte sich so wieder mit der eigenen Kindheit konfrontiert: Jenseits der bunten Eier gabs da im österlichen Nest ein einziges Mal ein “ Elektrokontaktspiel“ – ansonsten höchstes noch Hasen und Lämmer aus Schokolade. Man bastelte so wie schon zu Weihnachten mit Ausschneide-Vorlagen nun eben nicht an einem Kripperl, sondern an einer Hasenwerkstatt die man zusammenklebte, glaubte an den Hasen, freute sich auf die frischen, innen noch feuchten Pinzen mit Rosinen und aufs „Nestlsuchen“ an üblichen Orten – ja und manchmal schneite es dabei kurz …

Manfred Pilsz

(U-Hof-Konzert-Aufnahme mit dem Autor)

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PALMPROZESSION 017 – OSTERN Teil 1

Das Folgende hat sich an einem Sonntag – genauer gesagt an einem Palmsonntag zugetragen, aber alles „lief“ anders als sonst – „Palma-nova“ gewissermaßen. Extrem schräg. Ein Sonntag fast so als hätte ihn Kurt Palm inszeniert. Doch genug dieser verkrampften Wortspiele. Und eigentlich begann es ja ganz harmlos. Unser Teilzeit-praktizierender Christ war eine schwache Viertelstunde vor 9.00 aufgebrochen, um die Messe in der Linzer Pfarrkirche zu besuchen. Eine na ja liebgewordene Tradition mit dem erklärten Ziel am Ende der Messe möglichst viele erste Ostereier an allen drei Türen der Kirche zu lukrieren – von einer christlichen politischen Ausrichtung dort an die Gläubigen verteilt und ab heuer aller Voraussicht überwiegend türkis eingefärbt …  Im Jahr davor aber kam alles anders, denn etwa auf der Höhe des „Traxls“ bot sich ein für Palmprozessionen ungewöhnlich hektisches Treiben am sonst eher sehr ruhigen feiertäglichen Taubenmarkt: Männer mit dunklem Teint laufen gehetzt von lauten Motorrädern und anderen weißen Verfolgern durch die Stadt – wie in einem Film der in den nordamerikanischen Südstaaten im 19. Jhd. oder davor hätte spielen können … Oder gar ein neuer Tarantino  – „Palm Fiction“ – Drehbuch by Trump? Doch nein, es handelt sich um ein vorösterliches Szenario mitten in Linz …

„Flüchtlinge“? Und hintern ihnen her: Der fleischgewordene, schwitzende „Shitstorm“ „angsterfüllter“ Mitbürger … Von wegen – nein es ist Marathon – eine Stadt „läuft“ … zur Hochform auf und das am finalen  Zenit der Fastenzeit und oh wie „passend“ als Einleitung zur Karwoche – In der Bibel steht zwar: Jesus näherte sich Jerusalem – da schickte er zwei Jünger voraus – von „Laufen“ war da nicht die Rede und es dürften auch keine 42,195 km zu absolvieren gewesen sein … Und überhaupt die Rennerei war doch bei den Griechen- oder? Jesus verschwendete jedenfalls keinen Gedanken daran per pedes in Jerusalem einzulaufen – Ein Esel wär nicht schlecht … und damit war sicher nicht der an diesem Tag zu spät kommende Palmesel“ gemeint: Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und ihm  folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! / Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. / Hosanna in der Höhe!

Der ambitionierte „Möchtegern Kirchenbesucher“ konnte jedenfalls den Taubenmarkt nicht queren und wich beim „Traxl“ mittels Durchgang in Richtung Pestsäule aus, Vorbei an dem Würstelmann der Kindheit, wo der Vater immer ein „Paarl“ mit süßem Senf teilte. Doch heute war auch hier am Linzer Hauptplatz „Bewegungsfrühschoppen“ angesagt. Erst bei der Kunsthochschule konnte der nun schon unchristlich Fluchende in Richtung Pfarrplatz abbiegen, aufgehalten durch nun müde „Athleten“ die auch der Kirchturmspitze zustrebten, aber knapp davor in Wirtshäuser abbogen zumal das Gotteshaus in Quarantäne zu sein schien …

thumb-les-oeufs-de-faberge---presentation-et-histoire-2651Österliche Bußfeiern der Fadis rund um 1980 in der Linzer Stadtpfarrkirche:

Der BLOG-Autor als „Evangelimann“ mit dem Fadinger Kinderchor / Orgel: Furtner

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Der BLOG-Autor als Titelfigur der Parsifal-Bußfeier (Orgel: W. Wöss)

Die Pfarrkirche war umzingelt von Rettungsautos  und relaxed Karten spielenden Einsatzkräften, die augenscheinlich mit „Vorbereitungen aufs Osterfest“ beschäftigt waren, geschützt durch kongeniale Absperrgitter, wie sie der abgewiesene Palmpilger schon zuvor vom Hauptplatz-Irrgarten zur genüge kannte. Auf die Frage wie man zur Kirche vordringen könnte antwortete der gerade ausspielende Rettungsmann mit einem lapidaren: „Goar net“ und auf den Hinweis, dass heute Palmsonntag sei, folgte ein kurzes: „Probiern Sies hoit in an Joahr wieder“. Da auch ein „Hadsch-a“ rund um die christliche „Kaaba“ kein positiveres Ergebnis bescherte ging der „Traxlerianer“ ins Cafe Meier fremd – ein Lokal das immer Erinnerungen an Krakau wachwerden lässt mit seiner charakteristischen Außenfront und den schmalen langen Holzrahmen bis zum Boden. Am Nebentisch ein schwer atmender, noch verschwitzter Vierziger des morgendlichen Viertelmarathons bei einer Halben vom Fass und beim ersten Zug an der nunmehr fünften Zigarette – kein schlechtes Zwischenergebnis für eine schwache halbe Stunde hier im Cafe. Wenn das nur gut geht – Sport muss verdammt gesund sein … Ein „Ironman ohne Filter“, ein typischer Grenzgänger der es dann mit 60 nochmal wissen will und damit als fixer „Infarkt-Man“ vielleicht einen etwas verfrühten Abflug in den Sportlerhimmel hinlegt … (- der rauchfreie Mai 018 hätte ihn eventuell retten können, doch durch die Fortschreibung der „Halbe/Halbe-Situation“ in öffentlichen Lokalitäten, darf er sich und alle anderen inklusive Personal dort weiter dem nicht von ungefähr sogenannten „Blauen Dunst“ aussetzen) Der verhinderte Kirchgänger stellte sich einfach vor es wäre Weihrauch und als er diesen mit seinem Palmbesen teilte, sah er die Turmspitze des Doms und hatte somit sein nächstes Ziel vor Augen. – Dabei notierte er sich, dass er Dombaumeister Schaffer (Ex-Fadi) in eine seiner nächsten Radiosendungen einzuladen könnte – zuständig für den Neuen Dom

Hier kann die > SENDUNG mit DI Schaffer< abgerufen werden

Linz09 Radio FRECH rechts mittlerweile Architektin K. Wöhrer.JPGDSCN2440.JPG2009: Radio FRECH am Domturm / 2018: Dombaumeister DI Schaffer bei Radio FRO

Eine Stunde später als ursprünglich geplant fand der frustrierte „Frühaufsteher“ so doch noch einen klerikalen Unterschlupf nun im nahen Alten Dom, der jedoch nach der „Palmliturgie“ bei seinen nur zwei Türen keine türkisen oder sonstigen Eier im Angebot hatte    – die Fastenzeit hatte ihn noch oder schon wieder fest im Griff. Als man seiner habhaft wurde beim Versuch direkt übers Zielgelände ans andere Ufer des Platzes durchzubrechen quittierte er die Abweisung mit dem Ausbruch: „Jetzt is der Schaas nu immer net aus“, um wenig später im Traxl seinen Unmut mittels sarkastischer Zeilen auf Servietten zu skizzieren …  Den nächsten Linz-Marathon bitte am 24. Dezember mit ausreichendem Frostschutzmittel für „Ice-(wo)men“ an Labstationen oder vielleicht doch eher gleich am 1. Mai –organisiert von rot & dunkelrot mit einer blauen Versorgungseinheit am Urfahranermarkt … 40x Hauptplatz – Brücke – Bierzelt und zurück … 

Wie wärs mit Fronleichnam: „Birken statt Palmen“ – dieses Fest mit früher ausufernden Prozessionen quer durch Urfahr und seinen „Feldaltären“ in der Harruckerstraße oder beim Karlhof als Labstationen würde sich rückblickend viel besser für einen Stadt- Marathon eignen – Laufen als „Ersatzreligion“ – als eine diesmal wahrlich Österliche „Passion“! Nicht in den päpstlichen „Schuhen des Fischers“, sondern in Modellen von Adidas oder Puma …

never chance ....jpgJ.Christ - Herodes.jpgSchon in Kindertagen gabs natürlich auch Sport in der Osterwoche  von Montag bis Gründonnerstag: Berüchtigt waren die Fußballspiele des sonst doch eher wenig „Bewegungs-affinen“ Freundeskreises im Petrin(i)um. In späteren Zeiten war man vorösterlich eher musikalisch unterwegs – während die Schüler (wie dereinst man selbst) sich mit einem Beichtspiegel (!) abmühten und dann aufgrund umfassender Geständnissen zur Belohnung mit drei Vaterunser bestraft wurden, trat man an die Orgel und probte für die Ostermesse. Unvergessen der Auftritt als „Evangelimann“ mit dem Fadinger Kinderchor (– OÖ. Komponist Wilhelm Kienzl) oder der halbe, leicht erwackelte „Karfreitagszauber“ aus Wagners Parsifal, der zur Initialzündung für mehrere Aufführungen von Jesus Christ Superstar wurde – mit bis heute aktiven, sehr erfolgreichen Musikern aus den Fadinger Reihen wie Peter Furtner, Herbert Pichler u. a., Gaststars wie Dietburg Wilflingseder (- damals auch Maria Magdalena der Wiener Produktion).

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Fredi Rauch zum damaligen „J. C.“-Fieber

A. L. Webber hatte jetzt am 22. März 018 seinen 70er <

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Der Große Saal des Brucknerhauses war restlos ausverkauft – „Big Mama Fiedler“ (Zerberus des Fadinger Sekretariats & Besitzerin der größten Ostereiersammlung der Welt – von Wachtel bis Emu) hatte sich voll ins Zeug geschmissen und die Show von Junglehrer Ernst „Deisi“ & Co. (Deisinger, Auer, Kammerstätter, Strobl, Reisinger …) rundum gemanagt. Der Linzer „J.C.“ ist dokumentiert mittels Kritik und der letzten noch erhaltenen Sendung des „Kinderradios“ (ORF OÖ) – einem Vorläufer von „Radio FRECH“ in den 80ern (- schon damals medialer Betreuer der Fadis aber auch von Unterstufler anderer Schulen) …

Manfred Pilsz

ORF „Kinderradio“ zum legendären „J. C.“ der Fadis inkl. Ausschnitte (Brucknerhaus)

ORF OÖ Kinderredaktion.jpg(Fadinger ORF-Kinderradio-Team 81 mit Dir. Dr. Burger)

DSCN2503.jpg              Heuer hätt´s beinahe weiße Ostern gegeben – Palmkätzchen im Schnee …                     (inkl. Umstellung auf Sommerzeit – eine echte Drohung)

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LOT CAPE CHEN – Wildberg, Rogl & Co …

LCC

LOT CAPE CHEN

R O T   K Ä P P   C H E N

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(„Xiao Hong Mao“, wörtlich „kleine rote Mütze“)

 Alles begann mit einer Kamerafahrt auf einem Hohlweg von der Gründbergschleife hinauf zum Imkerhof – durch das offene Autofenster saugte das Objektiv die satten Farben des herbstlichen Waldes bei mehreren notwendigen Takes in sich auf:

Schwarz beginnt es zu fließen – Blätterkonturen werden sichtbar – treiben vorbei. Ein Herbstlicher Bach verwandelt sich in einen vorüberziehenden bunten Wald. Die Seiten wechseln – man befindet sich auf einer Bergstraße – da, plötzlich eine Gestalt in einer Kutte, die versucht den Wagen zu stoppen – Dieser weicht aus. Im Wagenfond kurz das verschreckte Gesicht eines jungen Mädchens – der Wagen fährt hält. Eine Tür öffnet sich – die Fahrerin geht um das Auto herum – ein kleiner roter Rollkoffer wird dem Fond entnommen – ein roter Papierschirm erscheint – die Türen schließen sich – der schwarze Wagen mit roter Schleppe entfernt sich und wird vom Wald verschlungen …

16-10-2018 17;21;36.jpg23-01-2018 13;00;08aRoter Schirm

Mittlerweile hat das kleine Filmteam das Schloss Wildberg erreicht – immer wieder hatte das wunderbare Gemäuer für Dreharbeiten und Veranstaltungen herhalten müssen. Ruth, Johanna & Oliver operierten so auf bekanntem Terrain. Hier war die Pannonia-Filmnacht über die Bühne gegangen – ebenso Musicals wie Das Neue Jerusalem – alles wetterabhängige Freiluftveranstaltungen im Schatten des großen Turms auf der Bühne mit der ewig langen Freitreppe neben dem Burgbrunnen im Innenhof. Hier hatten einige Jahre davor fünf mal hintereinander die Johannisnächte quasi als Eröffnung des Wildberger Musiksommers stattgefunden: Jeweils in der kürzesten Nacht des Jahres sorgten die Fadis gemeinsam mit ihrem geschätzten „HauskomponistenDr. Helmut Rogl für 1A-Stationentheater  an unterschiedlichsten Spielorten des Schlosses bestehend aus Musik und Kabarett zum Thema Wagner. Abende die auch kulinarisch exzellent abgesichert waren und wie alle Wildberger -, sowie sonstigen Fadinger Kultur-Projekte von Ex-Fadi Ingo Kelp technisch optimalst betreut wurden. Winterlich hatte man das Schloss nur einmal als Drehort bei einem Horrorfilm auserkoren. Bei mittlerer Schneelage saß dabei ein Jaguar an der Zufahrt zur Brücke nach wenigen Metern ungeräumter Piste auf und konnte erst am Ende des Drehs von einem nach ganzen zwei eisigen Stunden anrückenden „Gelben Engel“ in Zwergengröße heraus gezogen werden – ein erster Anstoß für den späteren Umstieg der Regie auf einen Cinquecento …   doch zurück zu Lot-Cape-Chen

P5150009.JPGsekt 6Über eine alte Holzbrücke erreicht das Mädchen ein altes Schloss – das Hotel seiner Großmutter. Durch das Schmetterlingshaus gelangt es ins Innere des Gebäudes. An der Rezeption wird ihm ein Zimmer zugewiesen. Dort angelangt öffnet es sein rotes Köfferchen und entnimmt ihm Omas Lieblingsgetränk und ein schwarzes Buch. Angelangt in einen kargen, dunklen Raum, der nur von einem goldenen Rahmen am Boden markiert wird legt sich das Mädchen auf das schwarze Bett, öffnet das Buch und lässt sich von ihm in eine ganz andere, fernöstliche Welt entführen:

Room 1Dort findet es sich selbst wieder in Gestalt einer jungen, asiatisch anmutenden Frau – bedrängt von zwei listigen Geishas, die diese mittels einer Teezeremonie Gefangene eines  Albtraums werden lassen: Elfen, dunkle Gestalten, Wölfe, Drachen, Schwert- und Schattenkämpfer, die als Mangas und „Realfiguren“ ihr Unwesen treiben  …

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LCC – EIN FERNÖSTLICHES, MUSIKALISCHES VIDEO-EXPERIMENT

 Lot-Cape-Chen“ (Wolf & Dragon) ist eine fernöstliche Videovariante des Märchens “Rotkäppchen” – Ang Lees und Zhang Yimous „Eastern“ sowie „Kill Bill“ und andere Filmklassiker der aufgehenden Sonne (Wuxia) standen dabei Pate bzw. werden in dieser Kurzversion „parodiert“. Allein sieben Schülerinnen waren mit der Herstellung von Mangas beschäftigt, die ebenso wie einige Realszenen aus der Bluebox mit Computerprogrammen filmisch belebt wurden. Über weite Strecken gibt´s natürlich auch ganz herkömmlich gedrehte  und verarbeitete Filmbilder. Die Musik zu diesem kleinen Gesamtkunstwerk stammt von Stadt- und Landeskulturpreisträger sowie Absolvent und Ehren-Fadinger Dr. Helmut Roglextra für dieses Projekt von ihm komponiert.   * Hier ein aktuelles > RADIO-PORTRAIT < (H. Rogl auf FRO – 2018) *

On Air

(Lied von & mit H. Rogl – Sänger ist der BLOG-Autor)

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manga 4manga 36Beim üblichen Welser Weihnachtsworkshop im MKH hatte man in nur 2 Tagen auf kleinen Lichttischen alle Manga-Zeichnungen produziert, gescannt und mit den frischen Bluescreen-Szenen der Hauptdarstellerin gemeinsam am PC filmtauglich verarbeitet. Ein gewaltiges Team bestehend aus Zeichnerinnen, FilmerInnen und CutterInnen unter der Leitung von Gerolf Nikolay machte dies im Rahmen der traditionellen Klausur im gratis zur Verfügung gestellten Medienkulturhaus möglich. (Zeichnungen zum Film wurden damals auch in einemNextcomic-Buch verewigt)64.JPG14.JPG44DVD 3.jpg

AIm Beisein vieler Ehrengäste wurde die dann fertige Visualisierung, moderiert vom stellv. Landeskulturdirektor Dr. Stepanek, umrahmt von wahrlich professionellen Schwertkämpfen (Fadis), ausgiebigen Diskussionen und feinem chinesischem Buffet vom gesamten Team präsentiert – die Mangas schmückten die Wände des Saals.

was ist los2006 ging diese Premiere des Musikvideos Lot Cape Chen“ bei der Chinaausstellung im Nordico über die Bühne – im selben Jahr wurde man Landesmeister und errang in Leoben Staatsmeisterschafts-Gold sowie den Preis der Jury (Flamingo). Im Herbst flimmerte LCC beim Animation Screening AniNite, bei der Endrunde der Eurofilmer, im Gebrüder Grimm Museum in Kassel, weiters bei Festivals in St. Petersburg und Tokio über große Leinwände … bei Linz09 im Rahmen der Brucknerfest-Ausstellung „Augenmusik“ als inhaltlicher Bestandteil einer eigenen Installation im Foyer des Brucknerhauses …File_068.JPG

Manfred Pilsz

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