Vor dem Kultur-Herbst025

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BAYREUTH025 – wie es singt und lacht

Dass Linzer Meistersinger-Kompetenz aufweisen, wurde 023 im Neuen Musiktheater dokumentiert. (https://cba.media/616331) – Bayreuth hat daraufhin den Musical-Chef des Hauses an der Donau Davids nach Oberfranken an den Mail geholt, um ihn ebenda mit Hans Sachs & Co an einer Neuproduktion arbeiten zu lassen:

Davids Meistersinger

Pilsz’sche Betrachtungen:

Nach einer sehr kompakt musizierten Ouvertüre, öffnet sich der Vorhang: Künstler Stolzing inmitten eines Herzens, geformt aus Notenpapierfliegern (?) wartet am Absatz einer gefährlichen Freitreppe, die zum Kirchlein auf einen “Grünen Hügel” hochführt – Ein Warnschild für da heruntersausende Kirchenpilger dürfte Freizeit-Ritter Walther wohl nicht zur Fliegerform inspiriert haben, aber sollte gar mehr als Erregung von Aufmerksamkeit dahinter stecken? – Spätestens zum 3. Akt werden wir’s wissen …

Nach Evas Erscheinen hat die Bühne den richtigen Dreh heraußen und entführt uns in die „Singschul“: David als Probelehrer in einer Singvolksschule – Regeln anhand von Täfelchen, die von LehrlausbübInnen hochgehalten werden …  Der Schulraum (später Prüfungsraum für Walther) unter der Drehtreppe gleicht nicht von ungefähr einer Miniausgabe des Auditoriums des Festspielhauses, welches im Zuge einer Freiung alsdann von Meistern mit diversen Karnevalsmützen bevölkert wird. Vater Pogner integriert Schwieger-Walther ins Geschehen …

Der Sänger sitzt

Beckmessers Gemerk befindet sich am oberen Treppenabsatz – dort erscheint er hoch über der Szene, wie einem Adventkalender entstiegen, oder einer Kuckucksuhr als ebensolch Bewohner …  Beim Schlusschaos kippt beim letzten Orchesterschlag obige Hügel-Kirche in Schieflage … Institutionen im Wanken?

Bereits im Mai gelang uns ein Hinterhof-Blick in die Zuckerstangenbaumschule der Festspielwerkstatt

Johannisnacht – mit den ersten Tönen erscheinen die Hände von LehrbübInnen unter dem Vorhang, der sich auftut und ein entzückendes quasi Lebkuchen-Nürnberg mit Zuckerstangenbäumchen, welche wir bei unserer Festspielhausvisitation zum 22. Mai bereits im Freien hinter dem Bühnenhaus ausspionieren konnten … (siehe Bild) Vorne steht eine postgelbe Büchertauschzelle – nächtliches Versteck für Eva & Walther, Zielpunkt für Sixtus B, der dort mit seiner Herz-Gitarre & Falco-Sonnenbrille unter dem Fenster Evas Aufstellung nimmt und dort bei seinem Ständchen von Sachs solange reglementiert wird, bis das Lebkuchen-, in ein kürbissig, flackerndes Halloween-Nürnberg mutiert – bevölkert von “Gassenhauern”. Der Schusterstuben-Vorplatz wird kurzfristig zu einem Wrestling-Ring, wie er in Bayreuth noch nicht zu sehen war. Der Nachtwächter beendet den Spuk – ein arg zerstörter Beckmesser entwindet sich der Telefonzellenbücherei und entschwindet in der nun wieder Lebkuchengasse im Tempo, des sich langsam schließenden Vorhangs.

Sehr berührend das Vorspiel zum 3. Aufzug: Sachs in seiner Schusterstube vorm Bild der verlorenen Lieben inmitten des Handwerkzeugs, bis David erscheint und den Meister nach dem Tauflied alleine lässt. Zeppenfeld liefert bravourös seinen Wahnmonolog, betreut Walther mit Sorgfalt bei dessen Traumliedfindung, bevor Beckmesser in der nun leeren Werkstatt erscheint und dabei durch Komik glänzt. Hier, wie auch bei vielen anderen Einzel- und Massenszenen zeigt sich die erstklassige Personenführung durch die Regie. Beim anschließend zudem musikalisch optimal vorgetragenen Quintett vertraut der Inszenator erfreulicherweise total der Wirkung der Musik und taucht das Umfeld ohne geringste Ablenkung in wohltuende Schwärze …

Narrhalla am Main (- statt Rhein)

Ganz anders kommt die Festwiese daher: Als karnevalistische Schlagershow – eine Quoten/Cash-Melkkuh des samstäglichen Schlager-TV-Businessprogramms (- siehe Bühnenbild samt aufblasbarer, tierischer Milchlieferantin): Die “Festwiese” als “Musikantenstadl”, als wöchentliches Medien-Oktoberfest – diesmal mit Bayreuther Promigästen: Merkel & Gottschalk in Zwillingsausgabe … Auf der Bühne mitten drin: “Singing Star” Ritter Walther, Narzissenkönigin Eva (als Gartenbau-Testimonial od. Blumentopf mit Kopf) und Sachs als Kaiser Roland? Während Looser Sixtus weder beim Publikum, noch bei der Jury punkten kann, hebt der von Sachs vorprogrammierte Siegläufer Walther im ritterlich bürgerlichen Outfit und “rosigem Schein” als Superstar auf der unverzichtbaren Strohballendekobühne (einer solchen Veranstaltung) voll ab. Alles biologisch abgesichert mit dem Meistergütesiegel …     Für Walther ist klar: “Freilaufend” ist unabdingbar, aber keinesfalls als Meistersinger – ab in die freie Szene – Er möchte da nicht “angekettet” werden – kein “Sach-Walther”… Sachsens mahnende Ansprache erweist sich zu dessem Entsetzen als kontraproduktiv und mündet trotz “völkischer Begeisterung” im Chaos: Das Ordnungselement Nachtwächter hält sich die Ohren zu und flüchtet, Beckmesser zieht der Kuh-Deko den Starkstromstecker – eine ausgelöste “Kettenreaktion” kann Sachs auch durch das Schließen des Stromkreises nicht wieder beenden: Eva drückt ihrem Vater die Kette (Symbol der allerhöchsten Auszeichnung im Ehrenamt tradierter Kultur)  in die Hand, bevor sie mit ihrem Walther zu neuen Abenteuern aufbricht, um Neues ganz im Sinne des “Meisters aller Meister” zu schaffen … Vielleicht ja ein Meister-Grusical …

Grünes Licht nur für den Grünen Hügel?

Ampelmännchen Richard geleitet seit den Festspielen025 das Publikum kurz vor der Meistersingerstraße sicher in Richtung Festspielhügel – Bruckner könnte den Verkehr an der Unteren Donaulände vor seinem Haus dirigieren ,,, In Sachen Brucknerhaus sei da kurz auf mein SommerRadio-Gespräch mit dem neuen LIVA-Chef Norbert Trawöger hingewiesen: https://cba.media/719003 (- inkl. M. Poschner)

2026 ist das 150JahrJubiläum in Bayreuth angesagt – sprich: Ein KI-RING und der erste RIENZI im Festspielhaus

Endlich wieder etwas „Retro-Sommer“

36 Grad in OÖ, 38 in Wien – Wann knacken wir endlich die 40er-Marke?“ – flötet die braungebrannte Wetterfee im klimatisierten Studio. Print: „Klimaschock: Gletscher schmelzen schneller, als wir denken“ (- Letzteres stimmt sicher). „Traumhaftes Badewetter ohne Ende als Entschädigung für schlaflose Tropennächte im Zentralraum“ – zwei Seiten weiter: Klimawandel schlägt zu: Hitzetote nun auch bei uns. In weiteren „Qualimedien“ und im Netz: „Alle wollen ans Mittelmeer – Stauwochenende verspricht dort bis zu 45 im (und ohne) Schatten“ – Ab zu den Waldbränden nach Griechenland. Für all jene, denen es in der Bratpfanne Südspanien zu kalt ist: Rüber nach Nordafrika, da hat’s fast 50 Grad – aber nicht als „Kreuzfahrer“, die dürfen ohnehin bald nirgends mehr anlanden … Regional-News: „Nach einem Rekord-Juni nun leere Freibäder!“ Den Wolken sei Dank: Ab 7. Juli hatten wir trotz Hitze vorm 15. 8. einen erträglichen Sommer mit Sonne, Regen, Badetagen an Seen, Bädern & Thermen, ideal für Wanderer & Gastgartenfreunde – Badeschluss ist erst im September und der nächste Schwitzesommer kommt leider sicher früh genug … Es lebe die gute, alte „Sommerfrische“ <<<                                         

Manfred Pilsz (Schneelöwe – nun in Vorfreude auf den Goldenen Herbst)

A R S ***** E L E C T R O N I C A 0 2 5 <<<

P A N I C Yes/No: https://ars.electronica.art/panic/en/

M L A & U 1 9

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RADIO: https://cba.media/710987 (- Gespräch mit der KI – ein Versuch)

>>> M U S I K T H E A T E R ***** L I N Z (Herbst 025)

>>> FILM FESTIVAL OF NATIONS 025 (Wikipedia)

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