ANALOG ANTON – DIGITAL BRUCKNER

AUFTAKT zum BRUCKNER-Jubiläum 024

Radio FRO(h)sinnig ins neue Jahr:

Man lauscht an Thema, an Motiv, an_Ton – kurz gesagt: BRUCKNER

Statt bloßer Rückschau gibt’s nach dem FRO-25er beim SeniorenRadio mit Blick in Richtung Zukunft: Das Bruckner024-Projekt zum Jubiläumsjahr: >Radio FRO(h)sinn 024 lässt AnTon „Brucknern!< FROhsinnig, weil man froh in alter Frische auf 105,0 sendet und Bruckners Linzer Liedertafel den Namen „Frohsinn“ führte und er mit ihr große Erfolge feiern durfte. So wird dem Genius Loci A. Bruckner von uns auf FRO in jedem Monat des Jubiläumsjahres mindestens eine 60Min-Sendung am jeweils zweiten Donnerstag des Monats um 9 Uhr gewidmet sein – spontan auch an anderen Donners- & Dienstagen … Jederzeit abrufbar auf CBA <<<

>>> Ein Projekt der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 <<<

Analog Anton – Digital Bruckner in „Google-City

3o skeptisch dreinschauende, große Augenpaare meiner zehnjährigen Erstklässler wanderten von der Tafel zum Junglehrer, der eben verkündet hatte, dass der Anton Bruckner-Ort Kronstorf tatsächlich mit einem harten T zu schreiben wäre – Torf statt Dorf – nun, es sei ja mittlerweile ein Markt und vielleicht hätte man früher hier sogar Torf abgebaut? Fix ist jedenfalls, dass Bruckner auf der Flucht aus Windhaag hier in jenem Ort wie ein „Findling landete – Oberlehrer Fuchs hatte dem Junglehrer, der sich mit kreativen Streichen rächte, im damals kleinen Mühl4tler Nest das Leben zur Hölle gemacht, doch dazu später …

Neueröffnung des Bruckner-Museums Ende Jänner 024

Die vorrückenden Ungarn errichteten im ausgehenden Mittelalter an der Enns in „Granesdorf“ (?) einen Brückenkopf, die Amerikaner betrieben im späteren Kronstorf nach dem Kriegsende in den 50iger Jahren direkt an der Grenze zur russischen Besatzungszone drei Sendemasten (- später im Einsatz am Bisamberg), Amazon wollte erst kürzlich ein Verteilerzentrum errichten, letztendlich aber setzte sich Internetriese Google durch, der bereits mal Baumaschinen auffahren ließ … Für Google ist Bruckner kein Unbekannter, wie man jederzeit mittels selbiger Suchmaschine im Internetz feststellen kann … Wenngleich unser aller Hauskomponist in diversen Rankings und bei Google-Ergebnissen durchaus noch Luft nach oben hat: Er kommt nur auf ein 20stel Wagners, der gleichauf mit Phil Glass bei mehr als 100 Millionen Einträgen liegt. Ein Viertel von Mozart, Beethoven, oder Schubert, in etwa gleich auf mit Bewunderer Mahler, aber deutlich vor Gluck oder (man höre und staune) auch vor Johann Strauß … bei Levi Strauss würd’s wieder anders aussehen …

Apropos Amis & Bruckner – nicht von ungefähr findet im heurigen August der Weltkongress der USA Bruckner-Society  in St. Florian statt. Schon bei den ersten 2 Versuchen mit meiner Oberstufe Bruckner und dessen Werk zu visualisieren, war auffällig, dass sich speziell Brucknerfanklubs aus den USA für die Videos interessierten, ja sogar in ihre Programme aufnahmen.

***************************************************************

Anton Bruckner & Anton Zeilinger

Aus Zeilingers Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele … Ihn bewege, was Bruckner über sein Te Deum gesagt habe, erzählte Zeilinger zum Schluss: „Das hab ich für Dich geschrieben“, wollte der Komponist nach seinem Tod dem lieben Gott sagen. „Viele Menschen sind heute auf der Suche nach einem Sinn.“ Einen solchen finde man nicht durch Suchen, sondern, durch Nicht-Suchen, zitierte der Nobelpreisträger den Dalai Lama. – >Gralssucher< sollten dies ebenso verinnerlichen …

B R U Q N E R

In OÖ & Linz ist man sich jedenfalls speziell im Jubiläumsjahr 2024 sicher, dass ein gewisses Quantum an Bruckner unverzichtbar ist. Dass sich aber ein Projekt mit Quinten & Quanten auseinandersetzt ist dann doch überraschend. Anton Zeilinger war oft mal bei Bruckner-Konzerten im gleichnamigen Haus anzutreffen, aber nie ist bei solchen Gelegenheiten ein Anton zum BruQner mutiert:

Quinten & Quanten – sprich: Wenn Musik eine „Verschränkung“ mit der Physik eingeht, wenn 5 Quinten zu 5 Tönen werden, wie in der Musik ChinasPentatonik, wie in unserer Volksmusik (Kinderlieder), die A. Bruckner nicht fremd war (Ländler) … Mit dem 5. Ton des Solmisierens (Do, Re, Mi … ): Sol ist man mit der Sonne mitten im klingenden Universum Keplers (5 Bücher) und damit in der JKU, wo der BLOG-Autor bezüglich des BruQner-Projekts von 2 Wissenschaft(l)ern im Radiodialog aufgeklärt wurde: https://cba.media/642759 <<< (Radiosendung ab Min 16.15)

Ich hab‘ mich davor schon (nicht nur bei ehemaligen Kollegen) etwas schlau gemacht:

… bei Bruckner024 bleibt kEIN STEIN auf dem anderen …

A n t o n & A t o m

Am 25. November 1875, also bereits eine Woche, nachdem er von seiner Ernennung zum Lektor erfahren hatte, verfasste Anton Bruckner den genialen Text für seine UNI-Antrittsvorlesung, die allerdings erst am 24. April 1876 (wie folgt) über die Bühne ging:

„Meine Herren.
Das Hohe k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse vom 8. November mich als Lektor für die Gegenstände ‚Harmonielehrer’ [sic!] und ‚Kontrapunkt’ an der philosophischen Fakultät zuzulassen befunden. Bevor ich jedoch meine Vorträge in diesen Gegenständen beginne, erlaube ich mir, mit dem Vorworte eines Druckwerkes gleich, in wenigen Worten über die Wichtigkeit als Bedeutung dieser Gegenstände für unser so weit vorgeschrittenes geistiges Leben Erwähnung zu tun.
Wie sie selbst aus verschiedenen Quellen wissen werden, hat die Musik innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahrhunderten so kolossale Fortschritte gemacht, sich in ihrem inneren Organismus so erweitert und vervollständigt, dass wir heute – werfen wir einen Blick auf dieses reiche Material – vor einem bereits vollendeten Kunstbau stehen, an welchem wir eine gewisse Gesetzmäßigkeit in den Gliederungen desselben
sowie eine gleiche von diesen Gliedern dem ganzen Kunstbau gegenüber erkennen werden. Wir sehen, wie das eine aus dem anderen hervorwächst [sic!], eines ohne das andere nicht bestehen kann, und jedoch jedes für sich wieder ein Ganzes bildet.
So wie jeder wissenschaftliche Zweig sich zur Aufgabe macht, seine Materiale durch das Aufstellen von Gesetzen und Regeln zu ordnen und zu sichten, so hat ebenfalls auch die musikalische Wissenschaft – ich erlaube mir, ihr dieses Attribut beizulegen – ihren ganzen Kunstbau bis in die Atome seziert, die Elemente nach gewissen Gesetzen zusammengruppiert und somit eine Lehre geschaffen, welche auch mit anderen
Worten die musikalische Architektur genannt werden kann.
In dieser Lehre bilden wieder die vornehmen Kapitel der Harmonielehre und des Kontrapunktes die Fundamente und die Seele derselben.

Ich erlaube mir an dieser Stelle zu kürzen und erst beim Finale wieder einzusteigen:

Zum Schlusse erlaube ich mir, eine Bitte an Ihre werte Adresse, meine Herren, zu richten: Tragen Sie mit ihrem jungen und frischen Geiste Ihr mächtiges Schärflein dazu bei, daß [sic!] diese Gegenstände hier an der Alma Mater in Hinkunft die gerechte Würdigung finden mögen, daß [sic!] diese musikalische Wissenschaft an der universellen Pflanzstätte wachse, blühe und gedeihe. Dixit.

Der schlaue, ehemalige „Dorfschullehrergehilfe“ sprach in obiger Sequenz kurz so über die Harmonielehre, als wäre nicht der junge Ludwig Boltzmann Schüler des späteren, nunmehrigen universitären Lektors aus Ansfelden gewesen, sondern umgekehrt ! Bruckner bezog sich wohl auf den antiken griechischen Atom-Begriff des Demokrit und nicht auf erste neuzeitliche Eruptionen der Atomphysik des 19. Jahrhunderts …

Die Studien für seinen Lieblingsgegenstand Physik setzte er in dieser Florianer Zeit weiter fort. Ebenso die in Windhaag begonnene für die lateinische Sprache …

Anton & Boltzmann

Als glühender Verfechter der Atomistik verteidigte der Physiker und Philosoph Boltzmann die reale, objektive Existenz von Atomen gegen die Angriffe von Ernst Mach und Wilhelm Ostwald. Er gilt als einer der Vollender der klassischen Physik des 19. Jahrhunderts, der an den revolutionären Neuerungen der Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie der Relativitätstheorie und der Quantentheorie zwar selber keinen Anteil mehr hatte, dessen Methoden jedoch in vieler Hinsicht zukunftsweisend waren.

(Ein Gespräch mit Peter Androsch brachte obiges zu Tage – mehr zu & mit Androsch im Februar: Bruckner-Blog & -Radio)

Wo sich Fuchs & HaseGute N8“ sagten:

Schon in Windhaag begeisterte der Junglehrer in der Sonntagsschule die größeren Kindern, wenn er von der Natur erzählte, von den Blumen und Tieren und dass die Erde eine Kugel sei. Er erklärte ihnen die Gezeiten, zeichnete einiges auf die Tafel und erzählte der staunenden Schar von den Erdteilen und den verschiedenen Menschenrassen. Das war nach den Schulvorschriften nicht erlaubt.

Es kam dann auch dem Schulmeister zu Ohren, der diese „Entgleisung“ scharf verurteilte. Fuchs kam nun öfters unversehens, um Bruckners Unterricht zu kontrollieren und er wurde angehalten, in seiner Freizeit dem Unterricht des Schulmeisters beizuwohnen. Engagierte Junglehrer werden von manch altbackenen Fachinspektoren „inspiziert“, um sie auf’s „Normale Maß“ zurück zu stutzen – der Blog-Autor kann dies nur bestätigen. Im Windhaag des 19. Jahrhunderts war es Fuchsens Vorstellung durch Strenge und Unnahbarkeit erst richtig erziehen zu können …

Wie bei Schubert:

Die Kinder mochten den jungen Schulgehilfen sehr. Später sagte eine ehemalige Schülerin zu einem frühen Biographen: Gestraft hat er nur wenig, dazu war er zu gutmütig. Quasi ein Parallelfall zum Sohn eines Lehrers zeitlich kurz davor in der Wiener Vorstadt: Franz Schubert hatte ein ähnliches Schicksal …

„Den Schubert lernte Bruckner in Steyr kennen“

Bruckner begegnete in Steyr Karoline Eberstaller, die schon mit Franz Schubert bei seinem Steyrer Aufenthalt vierhändig gespielt hatte. Sie führte Bruckner beim Vierhändigspiel in die Wunder der romantischen Harmonik Franz Schuberts ein. Auch zu Enns erlebte Bruckner unter dem Edlen von Zenetti musikalische Ausbildung und Höhepunkte. Am wohlsten fühlte er sich allerdings in Kronstorf:

Bruckner fühlte sich »in den Himmel« gehoben. Die Mitte des Himmels war das »Speckkammerl«, worin er wohnte, ein enger Verschlag im Schulzimmer. Da zog er Ende Januar 1843 ein und Johann Sebastian Bach gleich mit ihm: In die Schulstube kam ein altes Klavier, das er bei einem Bauern lieh. Darauf spielte er früh vor dem Dienst und spät bis in den Morgen. Der kränkliche Lehrer Lehofer duldete es gern, und seine Frau, die nach Mitternacht manchmal aufstand, um ihn ins Bett zu schicken, versorgte ihn wie ihr Kind. Bruckner wurde voll ins Ortsleben einbezogen und lebte auf beim vertrauten Kegelscheiben oder Eisstockschießen im Kronstorfer Paradies …

… mehr zu AB in Kronstorf  im Radio-Gespräch mit Bgm. Dr. Kolarik

Egal, ob Bruckner von dort nach Enns oder Steyr unterwegs war, oder schon davor in Windhaag – es waren nicht nur aus heutiger Sicht: Gewaltmärsche – für den jungen Anton aber ganz „normal“ – Hätte er eine Google Fit Schrittzähler-App benutzt: Einträge im Buch der Rekorde wären ihm sicher gewesen !

Im vorgerückten Alter sorgte Bruckner für ganz andere Schlagzeilen in Gazetten, Büchern und jetzt bei Wikipedia: Wie eingangs schon erwähnt verlagerte sich seine Lehrtätigkeit von der Dorfschule hin zu Konservatorium bzw, Universität und so wurden ihm zum Finale wohl verdient höchste Ehrungen zuteil:

»7. Nov. 1891: Promotion als Ehrendoktor der Philosophie an der Wiener Universität. 22. 11. beim Minister. 26. 11. beim Kaiser (äußerst huldvoll).«

Universitätsrektor Hofrat Exner beim Festkommers des akademischen Gesangvereins vor dreitausend Geladenen: »Wo die Wissenschaft haltmacht«, sagte er, »wo ihr unübersteigliche Schranken gesetzt sind, da beginnt das Reich der Kunst, welche das auszudrücken vermag, was allem Wissen verschlossen bleibt. Ich beuge mich vor dem ehemaligen Unterlehrer von Windhaag.«

(- der hofrätliche Rektor blieb durch obiges Zitat in Erinnerung)

Manfred Pilsz

Radio-Projekt zu Bruckner024: https://www.anton-bruckner-2024.at/ooe-kulturexpo/

Ehrenamtlich im Studio: Hafner, Laimer, Pilsz …

So hätte es werden sollen: Nikolaus Habjan mit Bruckner-Puppe (?) zur „Romantischen“ – stattdessen wird der Linzer ZIB-Star Tarek Leitner die IV. von Bruckner einbegleiten … gewissermaßen eine ZIB 4

T. Leitner einst bei einem WS am Linzer Fadinger MedienGym

Auch beim Richard Wagner-Verband LinzBrucknert“ es heftig bereits im Jänner mit dem Vortrag „Bruckner in Bayreuth“ von Dr. Andrea Harrandt (- weitere RWVBrucknertermine <<< hier)

Am Weekend rund um den 20. Jänner ist nicht nur das Bruckner-Jubiläum voll im Gang, sondern auch die mehrtägige Eröffnung der Kulturhauptstadtregion Salzkammergut am Dampfen: https://www.salzkammergut-2024.at/opening/ https://www.instagram.com/p/C0ovO81Ip9g/

>>> Ein Projekt der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 <<<

Diesen gesamten Bruckner-Blog-Beitrag gibt’s mit Interviews am 11. 1. als:

Radio-Sendung zum Analog Anton – Digital Bruckner Blog von LeoLoge: https://cba.media/642759 <<< (- auf CBA hier jederzeit)

… wird hoffentlich bei Bruckner024 nominiert für an Toni-Award?!

Nach obiger Startsendung am DO, den 11. 1. um 9.00 wird es im Jänner weiters die halbstündige „Literarische MatinéeAnton meets Adalbert am Dienstag, den 23. 1. 2024, diesmal um 10 Uhr geben – gestaltet von Claudia Taller: https://cba.media/648508 <<<

Hinterlasse einen Kommentar