Dieser BLOG-Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
Leichtes, matschiges Schneetreiben, kalte, schwache Windböen, junge Menschen mit langen Mänteln und Pelzhauben – darunter ein Mädchen mit eurasisch wirkenden Gesichtszügen und was hält sie in den Händen? – Zusammengebundene rote Stäbe – sehen aus wie Dynamitstangen ! Plötzlich aus dem Hintergrund zwei Girls mit einem Absperrband – Eine der beiden zieht die Pistole und drängt alle anderen hinter die Absperrung zurück. Für kurze Momente ist die Brücke auf der man sich befindet auf dieser Seite abgeriegelt – direkt vor einem großen Wartehäuschen, an dessen Stelle früher einmal wahrscheinlich der amerikanische Checkpoint untergebracht war -damals als die Stadt nach 45 ins russische Urfahr und amerikanische Linz aufgeteilt war. Davor standen auf der Nibelungenbrücke vier große Reiterstatuen aus der gleichnamigen Sage, die man sich weder direkt nach dem Krieg und auch nicht anlässlich der Kulturhauptstadt wieder aufzustellen traute. Tja, da hatten selbst die berühmten Löwen am Bahnhof ein besseres Schicksal. Jetzt war hier am Ort jedenfalls eine große Haltestelle untergebracht. 52 mögliche Wege der Errettung der Welt sollten in ihr & mit ihr im Verlauf des Jahres 09 präsentiert werden – in der ultimativen Faschingswoche waren nun jedenfalls die FRECHen Fadinger dran und sorgten so am Faschingsdienstag 2009 für gehöriges Aufsehen. Früher war da „Action“ erst für den Nachmittag eingeplant – es wurde von den Linzer Narren die Figur des Faschings am Urfahraner „Platzl“ (neben der Karl May-Villa) um 15 Uhr auf ein Floss gelegt und der Donau überantwortet – viel humaner als in Venedig, wo er alljährlich am San Marco-Platz verbrannt wird. Zu Linzen war man allerdings nie besonders „Faschings-affin“ – für „Villach abwärts“ hatte man nicht viel übrig: Selbst während Linz09 gabs während der „5. Jahreszeit“ nur einen Umzug, der im wesentlichen von den Umlandgemeinden ausgerichtet wurde. Da hätte man sich doch genauso gut gleich in Rufling an den Straßenrand stellen können um einen ordentlichen Narrenzug zu sehen. Was aber nicht bedeuten soll, dass die Linzer in den Keller lachen gehen – Nein, Linz war immer schon eine Kabarett-Hochburg, jenseits der billigen Schenkelklopfer für ebensolche Büttenreden & „Witze“! Damit nun zurück zum Geschehen auf der Nibelungenbrücke: Nach einem Blitzlichtgewitter bei der Weltrettungshaltestelle wurde der Durchgang beim Brückenkopf wieder freigegeben. Die eben noch Wartenden hatten nun und in den folgenden Tagen auch alle anderen Passanten hier am Brückenkopf Gelegenheit Informationen über dieses eine von vielen Projekten der Fadinger zu bekommen. Als Eyecatcher diente hier ein übergroßes Plakat vor dem die zu Mittag nun anwesenden Crewmitglieder des Agentin 009 -Films nicht nur posierten, sondern auch Auskunft über diese & andere „Schularbeiten“ des Linzer Mediengyms (MRG) gaben …
2 0 0 8 – vor 10 Jahren war Drehbeginn
Über ein volles Jahr hatte man an der Fertigstellung des sehr aufwendigen 09Films gearbeitet: Das Autohaus Baschinger hatte für Aufnahmen im Bond-Auto eine rote „Doge Viper“ zur Verfügung gestellt, das OK diente mit dem Schau- und Tiefenrausch ebenso als Set wie das Lentos, die Grottenbahn oder das Casino Linz. Das Arcotel stellte eine „Bond009-Suite“ zur Verfügung, die Linz-AG die 09Straßenbahn und das Brucknerhaus die Orgel im großen Saal. Für die recht opulente Ausstattung sorgte die eigene „Textilienkammer“ und wie sooft der Kostümverleih Linz.
SPECIAL GUESTS
Intendant Dr. Fuchs
Das Welser MKH ermöglichte einen ausufernden Weihnachtsworkshop, bei dem Dank Gerolf die Spezialaufnahmen samt Schnitt für „Alice“, ein Musiktheater (Bernie) & die Agentin erfolgten. Die Intendanz von Linz09 unterstützte uns nicht nur, sondern spielte ebenso mit wie ORF-ZIB- & Gast-Star Tarek Leitner. Auch Hubert von Goisern, dessen Management und Ex-Fadi H-G. Gutternigg von Russkaja konnte man ins Boot holen … Das fertige Video lief bei der Präsentation am Mediendeck des OKs und fürs 09Büro im extra dafür reser4ten Keplersalon. Dem war ein langes, zwar mühsames, aber erfolgreiches Ringen um Termine & Rechte vorausgegangen …
AGENTIN 009 RETTET DIE KULTURHAUPTSTADT & DAMIT DIE GANZE WELT
Der Film AGENTIN 009 hier in der EinBlick-Sendung ab Min 8.45
Graue Bunkermauern – eisiger Nebel – Hubschraubergeräusche – ruuuussische Musik- und Wortfetzen – Vilnius die Partnerstadt von Linz09 – an der Grenze zu Russland eine schwarze Limousine – Koffer mit wertvollem Inhalt werden getauscht –eine Szene wie in Bond-Streifen zur Zeit des kalten Kriegs –doch in dieser Parodie des Radio FRECH–Teams ist alles total anders: Bond ist blond und weiblich – auch die Gegenspielerinnen sind gefährliche Girls aller Art. Männer sind mit Ausnahme von Dr. Hannibal Lecter nur in Nebenrollen zu finden. Der eine oder andere Bond-Boy darf da und dort auch mal ein paar Sätze mehr absetzen, aber das wars dann schon auch. Opferrollen sind diesmal männlich besetzt. Dennoch werden Bond-Klischees bemüht – handelt es sich doch um eine Parodie – und das sollte natürlich erkennbar bleiben.
Nach der Eröffnung im fernen Litauen, geht’s nach der typisch Bond´schen Titelsequenz in die gefährdete OÖ. Kulturhauptstadt – In Linz beginnts und endets auch – fast ein ganzes Jahr kämpft Bond als englische Agentin im Auftrag amerikanischer und heimischer „Kunden“ ausgestattet mit der Lizenz zu linzen und zu nerven für das Wohl von Linz09 …
Unser weiblicher „Zorro“ kletterte dabei die Wände hoch
Über zwei Jahre lang war bei den Fadis ALLES auf die Kulturhauptstadt Linz09 abgestellt: Allem voran das offizielle Linz09-Jugendmedium Radio FRECH, das jederzeit & immer im Einsatz war, wöchentlich einen BLOG-Beitrag für die Online-OÖN beisteuerte und gemeinsam mit der Linzer Musikschule das Bernauer „Musical“ „Fadinger Reloaded“ dank Meister Ingo in der Hafenhalle heraus brachte. Während des Brucknerfests waren die FRECHen als „Bruckner on Air“ mit eigenem Blog auf der Festivalhomepage und bei der Ausstellung „Augenmusik“ mit einer Installation im Foyer des Brucknerhauses präsent. Für das Gedenkjahr08 hatte man ein Dokuvideo „Strom des Vergessens“ (zur Pogromnacht) gedreht – als Audiomaterial auch für eine Sendung zum Thema von Radio OÖ in Verwendung. Im Rahmen von „Zündstoff“ wurde unter der genialen Regie von John F Kutil das Stationentheater „komA“ szenisch verteilt auf das gesamte Schulhaus mit großem Erfolg nachhaltigem heraus gebracht … Linz09 war für uns Beteiligte eine riesen Anstrengung, aber auch ein beglückendes Erlebnis – SPEZIELLEN DANK AN ALLE !
Manfred Pilsz
Landhaus Linz: Agentin 009 mit dem echten österr. OSCAR (für „Die Fälscher“)
Vizebgm. Dr. Watzl & 09Intendant Heller
Pingback: Linz 019 – Zehn Jahre 09 … | LEO LOGEs LOGBUCH