Wenn jemand seinen „Weber“ aus dem Haus holt bedeutet dies nicht unbedingt, dass eine Freischütz-Aufführung („Grillen sind mir böse Gäste“) bevorsteht – die dabei zu befürchtende „Wolfsschlucht“-Szene lässt sich da dann auch zumeist ganz anders an:
Tangahöschen, Schürze, Bier, nackter Oberkörper, oder im „todschicken“ Unterhemd und um die Körpermitte dem teuren, eigenen Weber´schen Kugelgrill asymptotisch stark angenähert, schwitzend eingerahmt von eher leicht angekohlten Fleischbatzen – Die Ergebnisse bewegen sich zwischen blutig(er Anfänger), medium & so richtig durch … je nach „Grillgut“ mit & ohne Stinkkäse
Vom Kühler(?)-Grill zur „Macho-Küche“ …
Bei etwa 25 Grad Außentemperatur erliegt Mann dem Zwang direkt nach dem Verstauen der Audi-A8-Winterreifen den Griller anzuwerfen – selbst in veganen Haushalten. – Da gibt’s halt für den eigenen Verzehr etwas mehr Gemüse – die Tierleichen bringen die Gäste selbst mit und in jedem Fall spielt sich das Ritual im geschützten Bereich von Balkonien oder besser noch im sicheren Geviert der eigenen Gartenhecken ab, aber selbstvernatürlich sichtbar für die direkten, hoffentlich neidischen Nachbarn und bildreich dokumentiert (Mann + Kochschürze schmiedet Essen an urzeitlicher „Esse“) für die immer brav likende eigene „Internetz-Blase“!
Aber was posten Ida & Peggy da unter ihren Nicknames „Chili“ & „Grill-Zange“ (Nomen est omen) heftig wichtig zappe(l)nd im Inter-Netz kurz vor der drohenden Gartenparty, als man sich entschließt erst bei Eintreffen des kühlenden Kernschattens das rauschig hitzige Festmahl zu beglücken:
Warum kommt er erst später? Er dreht eine Runde um den Pleschingersee? Da wünsch ich ihm viel Spaß beim Slalom am „Balkangrill“ ! Wenn er Pech hat kriegt er das „Schächten“ hinter den Büschen hautnah mit … Selber schuld – hab extra gestern den Pool eingelassen … von wegen See …Wer braucht denn so was? Demnächst geht er womöglich ins Parkbad …
Für die 2, die ihren Body in der Sonne grillen bis die Haut den passenden Braunton aufweist, und ihr Solarium jahreszeitlich jede Existenzberechtigung verliert. Jene 2, die sich generell & ausschließlich im sicheren, eigenen Pool abzukühlen (- öffentliche Badeplätze und Seen sind doch nur was für … richtig: Kommunikative !) können mangels auch nur geringster Außen- & Eigenerfahrung da zwar nicht ernsthaft mitreden, aber für die eigene Netz-Blase jederzeit und immer mit vollem Genuss sinnentleert und selbstgerecht posten !
Peggy ist deutsch sprechende Trump-Wählerin mit texanischem (- upps – hoppala …) Migrationshintergrund -auch wenn sie das nicht gerne hört & wie Ida mit einem austriakischen Griller verehelicht …
Aber hier nun: Die Prawda – sprich Wahrheit zum obigen Posting-Anfall:
Am ganzen Seeufer zu Plesching steigt kein Wölkchen auf, keine Opfertiere, keine Schlächter, weit und breit keine einzige Grillstation mit Minarett – keine Spur von flächendeckendem Halāl – keine nur wie immer geartete „ausländisch anmutende Kochstelle“ im Freien – ja nicht einmal eine teutonische Harām–Schweinerei. Jenseits der Seerestaurationen weit und breit kein zu beanstandendes „Ham Ham“ … Ähnlich klingend höchstens da und dort im See ein angedeutetes, allerdings untypisch, weil gemischtes Hamam ohne auch nur den zartesten Hauch von Burkini, sondern alles „ordentlich“ westlich in faden Badehosen und Bikinis. Alles ist zwar deutlich verhüllter als im FKK-Bereich, aber es erscheint dem neutralen Betrachter schier „Schleier-haft“ wofür man wegen nix in „Good Old Austria“ eigene Gesetze braucht … Blauer Dunst JA – Grillduft NEIN … ?
Kurz ein nachgelegtes, geiferndes Solo-Posting-Intermezzo von Ida:
Der wird nix verstehen und kein einzig deutsches Wort hören … Nun, die ersten Wortfetzen die in „Strandnähe“ aus einer südostländisch anmutenden (sprich: dunkelhaarigen) Kleinst-Gruppe zu vernehmen waren lauteten: Hearst Oida -na frage nicht- heit pfeifts gscheid owa vom Pfenningberg – des brauch i net – Oarsch koit is, oba echt ! – Das klingt vorsichtiger Einschätzung eher nicht wirklich nach „Bosporus“… Auch in der Folge blitzten während der Gewässerumrundung immer wieder solch „einheimische Sätze“ inmitten einer bunten Welt der Worte auf. Und das war wahrlich keine „pfingstlich babylonische Sprachverwirrung“, sondern deutlich hörbar gelebte Vielfalt, die im wahrsten Sinne des Wortes u. a. für die geschätzte Kulturhauptstadt Linz09 spricht. Ein Faktum das die Angsthasen hinter ihren scheuklappenartigen Gartenhecken eher noch mehr verschrecken wird und sie werden die Deckung ihrer „Blasen“ wohl weiterhin nur maximal für Momente zwecks Abholung der kleinformatigen Sonntags-Krone beim Verkaufsentnahmebeutel des Zeitungsständers (Standl) direkt neben dem eigenen Gartentürl riskieren …
Volles „Risiko“ gibt’s de facto allerdings zu Ferien- respektive Urlaubszeiten: Mit dem Mut der Verzweiflung und im scheinbar sicheren Sog der Blasen-Lemminge werden abgesichert durch rücktrittstaugliches Reisestorno-Vollkasko heimische Fluglinien für den Transfer in einen Hochsicherheitshotelkomplex gebucht. Man erobert so mittels Booking.com ferne, fremde Länder, wo Leute leben, die man im Blasen-Zuhause eher keinesfalls antreffen möchte – oder?
„Reisen bildet … ?“
Man lernt also Land und Leute quasi zB. in Ostafrika in Person des Ex-Ost-Deutschen Kai-Uwe aus Karl-Marx-Stadt kennen. – Alles läuft faktisch wie daheim – die „Urlaubs-Blase“ ist gesichert und der Rest ist wie sooft Internet: So a Frechheit – gestern ham doch tatsächlich die Frauen von da Reisegruppn in dera Moschee an Fetzen drüber ziagn miassn – wo kumman ma denn da hin? – vorläufiges Endergebnis dieses Eintrags auf „Fakebook“ bis dato gezählte: 12 Daumen & 4 Muslimische Smilies … (- von wem bloß?) …
„Biedermann/frau als Brandstifter“
– Ein eher dürftiges Ergebnis, aber die „Ultraharten“ der Blase verstehen gar nicht, dass man dort überhaupt hinfahren kann – und das ist u. a. die > Blasen-Schwäche < – wenns in der sogenannten Fan-Gemeinde rumort … Denn bereits die allerkleinsten Abweichungen von der scheinbar veröffentlichten „Meinung“ reichen aus um über plötzlich gegenläufige Aktivitäten der Algorithmen die „Mitte“ zu verlieren – bei Pech fliegt man aus der angestammten Blase, landet aber eh in einer dann wieder kurzfristig passenden, neuen welchen … und mit den Urlaubsfotos im Netz und einem Grillabend bei Rückkunft wird alles sowieso wieder besser – falls das Fotobuch dann auch schon fertig ist …
… und noch ein Sager der farblich auf Grillkohle getrimmten „Seelen“ der Blase Peg & Ida:
Falls er heute wieder später kommt, weil er noch an irgend einem Ufer herum spazieren will: Grillen ist mittlerweile in Plesching & am Donaustrand in St. Margarethen verboten …
Korrektiv des „Postfaktischen“: Die „Grill-Route“ wurde nicht komplett geschlossen – Im ganz äußersten Zipfel des Lidos von St. Margarethen existiert ein kleines Fleckchen in Uferzone – gewissermaßen ein „Gallisches Dorf“ des offiziell weiterhin erlaubten Grillens. Durch einen Schilderwald als Demarkationslinie (à la DDR) ist der nunmehr menschenleere Westen vom ach so nahen Osten hermetisch abgeriegelt – aktuell feiertäglich „zugeraucht“ durch einen einzigen Griller ! – Standort: Ein Meter auf östlicher Seite – gegessen wurde aber in lustiger Runde frech auf westlicher Wiese … vielleicht wird man ja daraufhin zusätzlich einen Wachturm installieren …
„Latscht der schau wieder um irgend a Latschn?“
Nein – Der heutige Spazierweg schlängelt sich durch den sommerlichen Linzer Hafen: Auf der asphaltierten Seite der „christlichen“ Seefahrt mit Wikingern und Nibelungen qualmt es munter in den umzäunten Klubarealen. Alle 100 Meter steht eine „Grillage“ mit Besetzung im Unterhemd (- oder auch komplett ohne) und brutzelt voller Inbrunst Schweinsbratwürstel oder ähnliches, während gegenüber am Linz09-Schotterstrand nur zwei kleine Feuerstellen hart am Ufer und ohne Kochvorrichtung (Kein Hammel – kein Bammel …) deutlich weniger versprengte, bunte Kopftücher als fleckig duftende Unterhemden auf der anderen Seite versammeln …
Hallo Bläschen: Wo ist euer Problem?
Können die Retter des Abendlands nicht akzeptieren, dass man auch im Morgenland mit dem Grillspieß &-gabel hantiert – ist das etwa gar eine Spur Integration zuviel … ?
Einfach weniger >Scharf anbraten< „Leute es ist Sommer – Das ist schlimm genug !“
Entspannt euch: In Erinnerung an den in Alois Brandstetters Roman zum Grillen verurteilten Primus Feuerbach und dessen finalen „Feuerbestattung der Käsekreiner“ sei etwas Literatur zum „Cool-Down“ in der frühsommerlichen Posting-Hitze empfohlen … Entspannt LESEN statt geifernd POSTEN … vielleicht gibt’s da ja dann „Post von Karl-Heinz“! Aber es wird sein wie immer: Die einen baden halt mit Thilo Sarrazin in dessen „Sarazenenängsten“ und fürchten sich vor „Feindlicher Übernahme“, während die anderen zu Timur Vermes neuem Buch „Die Hungrigen und die Satten“ greifen … In diesem Sinne viel Spaß beim Grillen, Essen & Lesen …
Ein nicht postender, weder an permanenten Poolspielen, noch Grill-heißer Garten-isolation interessierter Schattensucher (- mit hingeworfenem Grillhandschuh …)
Hinter zirpenden Grillen & grillenden Grillen, grillen Grillen Grillen am Griller …
Begeisterte, beseelt glückliche Grillen, GrillerInnen & GRILLER, die sich in diesem BLOG-Beitrag nicht wiederfinden, sei gratuliert – Inhalte & handelnde Personen sind natürlich (nach eigenen „Beobachtungen“ … fast) frei erfunden …