Und wieder hat Frau Dr. Mara wie sooft recht mit ihrem erfrischenden Beitrag zur scheinbar unvermeidlich grassierenden Seuche „Powerpoint“. Selbst immun bin ich früher in wahre Begeisterungsstürme ausgebrochen, wenn SchülerInnen speziell im Medienunterricht bei anfallenden Referaten (od. VWAs) unkonventionelle Formen der Präsentation wählten und in Retro-Manier womöglich dem Primärmedium der >Freien Rede< den Vorzug gaben, sparsam garniert mit Bildern, Animationen und Kurzfilmen aus eigener Küche – Endlich wieder ein solider Vortrag ohne optisch akustischen Tautologien / Pleonasmen zur 3. Potenz – sprich: 3.0 Powerpoint-Orgien, wo wir sehen was wir lesen können und es uns zum Überdruss auch noch anhören müssen … bis zur allerletzten Folie – eine Begrifflichkeit die noch vom guten alten „Overhead“ übrig geblieben ist …
Die Intention wäre eine Verstärkung des Gesagten durch Visualisierung des Inhalts zu erreichen, ohne nur Schlaf anregend plump zu verdoppeln und so jede Form vager Anteilnahme und Aufmerksamkeit im zartesten Keim zu ersticken. So lässt es sich an, wenn Medien nicht als Mittler oder Beiwerk Verwendung finden, sondern mit Blick auf Laptop-Screens für die ablesenden Vortragenden zu „Autocues“ und somit also zu unverzichtbaren Haltegriffen werden. Ohnehin einfachst verständliche Inhalte sind dabei im Vermittlungsangebot bekömmlichster „Vollkoffer“-Varianten der Rezeption wie auf RTL 2 und anderen Dudel-Dödel-Medien …
Wie wohltuend wäre hier die sonst speziell bei Doku-Filmen oft gescholtene „Bild-Tonschere“ mit diesmal nur scheinbar unpassenden Bildbezügen, die dann aber als Metapher betrachtet im Zusammenhang mit dem Text durchaus Sinn ergeben und so wenigstens anspruchsvollere, betrachtende Zuhörer zum Mitdenken anregen und bei der Stange halten kann … Man wird es zu danken wissen …
gekürzter Leserbrief
Manfred Pilsz