Dr. Schacherreiter spricht in seinem Gastkommentar zur Zentralmatura (nicht nur betreffend Mathematik) völlig zurecht von einem Käfig aus Regeln und Richtlinien, von einem Korsett – gedacht (wahrscheinlich) als Konstrukt aus Haltgriffen, die aber auch jenen aufgezwungen werden die sie nicht brauchen und so nun seither in streng verordneter „Selbstbeschränkung“ (re)agieren müssen – Schüler, wie Lehrer …
Kreatives Potential wird somit leider bereits allzu bald erstickt in der engmaschigen Vorbereitungsphase der Oberstufenklassen – Abgestimmte Schulbücher und Lehrplan geben hier keinen Spielraum. Auch Interessen und besondere Begabungen bleiben auf der Strecke …
„Das ist nicht mein Kaffee“
Aus einem verzweigten Netz von Bildungs-Autobahnen (Education-Highways) wurden enge Hohlwege und nervige Einbahnen durch die nun mittlerweile Navi-Abhängige durchgelotst werden. Dabei kommt es natürlich sofort zu Problemen in Baustellen-Abschnitten (und von denen gibt es viele im System) bei und am Weg zur „Neuen Matura“. In „verfahrenen“ Situationen vermeldet das Navi: „Bitte wenden“ – und dem sollte man Folge leisten. Aber nicht mit Gegen- oder neuen Reformen, sondern durch vorsichtiges Sanieren, da sonst ein Kreisverkehr ohne Ausfahrt entsteht, der dann endgültig alles zum Erliegen bringen könnte. Mögen viele Navi-befreite „Selbstfahrer“ wieder „Freie (!) Fahrt“ aufnehmen (dürfen) – speziell im Sinne der „Kreativ-Fächer“ auch bei der mündlichen Matura !
Manfred Pilsz