Dieser BLOG–Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
L U D W I G v a n v s. C O R O N A
Fidelio ist die Österreichische Nationaloper – Jahrzehntelang war sie (so wie Parsifal obligat am Gründonnerstag) jeden 26. Oktober fix im Spielplan der Wiener Staatsoper, die mit Fidelio nach dem 2. Weltkrieg am 5. November 1955 wiedereröffnet worden war. Ein staatstragendes Werk also – und somit eine passende Wahl für einen lauten, sichtbaren Paukenschlag der Kultur im Beethoven-Jahr in den Medien ! Aufgezeichnet keimfrei ohne Publikum im Haus der UA – Aus der Gattung der Revolutions- und Rettungsoper – ein Werk der Befreiung inmitten der Krise 2020 …
Ort der Handlung ist ein Gefängnis – Unvergessener Don Florestan: Jon Vickers
Und spür ich nicht linde, sanft säuselnde Luft?
Und ist nicht mein Grab mir erhellet?
Ich seh, wie ein Engel im rosigen Duft
Sich tröstend zur Seite mir stellet,
Ein Engel, Leonoren, der Gattin, so gleich,
Der führt mich zur Freiheit ins himmlische Reich.
Beethoven benötigte ganze 3 Fassungen und 4 Ouvertüren (darunter die 3 Leonoren), um sein einziges Opernwerk auf die Welt zu bringen: Die UA der ersten Fassung des Fidelio fand am 20. November 1805 am > Theater an der Wien < statt, jene der nun im TV gezeigten zweiten Fassung ebenda im März des Folgejahrs und die der endgültigen heute gängige Fassung am im Mai 1814 im Wiener Kärntnertortheater (jetzt Sacher)
(der Moment der Befreiung)
Fidelio begeisterte auch Richard Wagner
Beethovens NEUNTE ist ganz eng verbunden mit Wagners Bayreuth
„Fidelio“ (Theater an der Wien) in der Regie von Christoph Waltz – In Österreich erfolgt die Ausstrahlung am 20. März auf myfidelio.at und im ORF 2 (22.30)
K R I T I K
Fidelio im Gödel-Escher-Beethoven-Treppenhaus war im 1. Teil bei der Personenregie teilweise in recht guten Händen. Im Verlauf des 2. Akts jedoch löste sich behutsame Personenführung in der distanziert statischen Konzeptregie auf … – spez. die anfangs wunderbar agierende Marzelline stand im unwirklich wirkenden Schlussbild inmitten der anderen „Roboter“ so verloren herum, wie der Minister (Deus ex machina) Die musikalische Umsetzung war durchwegs bewundernswert, kann aber leider nicht darüber hinwegtrösten, dass die 2. Fassung dieses Werks über große Strecken nicht reüssieren kann (Die große Arie des Florestan … usw. … siehe Video-Beispiele oben) und man sich daher als Rezipient nach der Finalen Fidelio Ausgabe sehnt !
Jedenfalls herzlichen D A N K für Musik in Medien
m e h r:
https://onlinemerker.com/wien-theater-an-der-wien-im-fernsehen-fidelio/
Streaming gegen Corona: Wenn der Künstler zum Publikum kommt
https://www.metopera.org/user-information/nightly-met-opera-streams/week-2/a-guide-to-wagner-week/
„FIDELIO-BONUS-TRACK“:
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