Antons Birthday – Best of Wolke

4. September 2024

A Fest für Antony Bruckner auf Wolke 04 09

Man lauscht an Thema, an Motiv, an_Ton – kurz gesagt: BRUCKNER

Das Projekt im Jubiläumsjahr: >Radio FRO(h)sinn 024 lässt AnTon „Brucknern“!< – FROsinnig, weil das SeniorenRadio froh und in alter Frische auf 105,0 sendet, Anton Bruckners Linzer Liedertafel den Namen „Frohsinn“ führte und er mit ihr große Erfolge feiern durfte. So wird dem Genius Loci A. Bruckner von uns auf FRO in jedem Monat des Jubiläumsjahres mindestens eine 60 Min-Sendung am jeweils zweiten Donnerstag des Monats um 9 Uhr gewidmet – spontan auch an diversen anderen Donners- & Dienstagen … Jederzeit abrufbar auf CBA im Netz:

Jänner-Start-Sendung: Analog Anton – Digital Bruckner >>> https://cba.media/642759 Februar-Sendung: Anton & Bayreuth – Bruckners 13. 2. >>> https://cba.media/647701 März-Sendung: Agnus Benedictus / Bruckner – Religion >>> https://cba.media/650514 April-Sendung: Amadeus vs Bruckner – Brucknernote >>> https://cba.media/655163 Mai-Sendung: Anton statt Beton – Springtime with A. B. >>> https://cba.media/658978 Juni-Sendung: Bruckner – A Salzstreuer?! – Kultur = Salz >>> https://cba.media/662071 Juli-Sendung: Bruckner – A erstklassiger Lehrer -Zeugnis >>> https://cba.media/666021 August-Sendung: Bruckner – A(nton) auf Sommerfrische >>> https://cba.media/669698

3 Extra-Sendungen: Time 4 Bruckner Crime (A. Laimer) >>> https://cba.media/656208 Dienstag-Sendungen (C. Taller): Anton meets Adalbert I. >>> https://cba.media/648508 und am 2. April: Anton meets Adalbert II. >>> https://cba.media/657745

>>> Ein Projekt der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 <<<

September – Höhepunkt des 024-BRUCKNERNS – Foto: Andreas Krenn

Radio FRO’s 65+ department has chosen the 200th anniversary of the Genius Loci as its annual project. And they have set themselves the task of illuminating the native of Ansfelden from all perspectives: From the musical as well as the literary, satirical, anecdotal as well as artistic.

Broadcasting period: January to December 2024 | at least once a month on a Thursday | broadcasting language: German /// Radio ᐅ FRO Seniorenradio

EXPO-LINK: https://www.anton-bruckner-2024.at/en/event/radio-frohsinn-024-laesst-anton-brucknern-september/

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Thema der September-Sendung:

A n t o n s * B i r t h d a y

A Fest – Best of Wolke

Infos hier beim Link >>> Linz – eine Stadt lebt(e) auf <<< Infos hier beim Link

Die Brucknerklänge der Missa Universalis waren eben verhallt und der Auftrittsnebel hatte im vollbesetzten Festsaal des Fadingergyms eben den Klangwolkenvordenker und –Auslöser Hubert Bognermayr auf der Bühne sichtbar werden lassen, als der Kopf von Eela Craig auch schon loslegte: „Nach meiner Vorstellung soll von den Bergen rund um Linz die Musik in den Donaupark geblasen werden und so eine Wolke aus Klang entstehen …“

Wäre dies so eins zu eins passiert, hätte es die Bäume auf der Mayrwiesen oberhalb seines elektronischen Försterhauses am Fuß des Pöstlingbergs flach legen müssen und ebenso die Vegetation am Pfenning- und Freinberg. Letztendlich ist es 79 eine Abspeckversion dieser Vision geworden, aber gewaltig genug, um die verschlafene, noch stinkende Stahlstadt Linz sehr nachhaltig in eine pulsierende, internationale Kulturzone zu switchen und mit der 1. ARS den Ruf als weltweit anerkannte Medienstadt einzuläuten.

Hubert Bognermayr 079 im Festsaal des Fadinger BRGs

Kurz nach der eingangs beschriebenen Infoveranstaltung wurde im September der Unterricht in den Donaupark verlegt, wo vergleichsweise zu heute ein kleines Häufchen von Technikern damit beschäftigt war auf vier Stationen unter Planen Lautsprecherboxen aufzutürmen. Zwei davon standen in Urfahr und zwei weitere Türme links und rechts des Brucknerhauses. Ein zerlegtes Orchester sollte simuliert werden, mit den hohen und tiefen Streichern auf der Linzer Seite und den restlichen Instrumenten von Urfahr kommend. Die Linzer Boxen wurden mit Zeitverzögerung so abgespielt, dass man im Klangzentrum direkt vorm Brucknerhaus das Gefühl haben sollte zentral als Dirigent die Wolke zu erleben. Im Gras ist dieser Punkt noch heute markiert durch das Forum Metall-Exponat Ellipse, doch bereits wenige Meter daneben begann sich das Klangbild je nach Boxennähe zu den einzelnen Stationen zu verschieben. Am Aufführungstag wurden im Verlauf von Bruckners Achter Teile der Verbindungskabel, die in Griffweite des Publikums über Gabelstangen gehängt waren von diesem bei einer der beiden Linzer Boxeneinheiten gekappt, sodass die volle Wucht der Streitrösser des vierten Satzes nicht wirklich zur Geltung kam. Bedingt war dies auch durch die doch eher schmalbrüstige Wattzahl von 20.000 – heute verwendet man das Achtfache und mehr … Als Visualisierung diente ein einziger Laser, mit dem auf kleine Herzballons gezielt wurde, die wiederum an der Unterseite eines großen, blauen Ballons festgemacht waren, der über dem Klangzentrum schwebte. Beim Transport der Propangasflaschen waren wir ebenso dienlich, wie beim Aufblasen der Ballons und der Film, der bei diesen Vorbereitungen entstand, brachte uns in der Folge einen der ersten Preise auf diesem Sektor ein. Der Ballondeko war weniger Erfolg beschieden, da sich am Abend dieser allerersten Klangwolke Teile des Publikums entschieden am Verankerungsseil die ganze Pracht vom Himmel herunter zu holen und das Gas freizusetzen, sodass Bruckners VIII. in der „2. Halbzeit“ (3. & 4. Satz) nicht nur klanglich mit weniger Instrumenten, sondern auch ohne wirkliche Visualisierung auskommen musste.

ARS Electronica & Klangwolke starteten im September 1979 – Bei seinem letzten Aufenthalt in Linz kam ein Interview mit KW-Vater Walter Haupt (1935 – 2023) u. a. zum Thema der klingenden Linzer Wolke zustande – ergänzt durch Erinnerungen von LIVA-Direktor Wolfgang Winkler – beides ist in der September-Sendung für Bruckner024 zu hören …

In früheren Tagen: Walter Haupt & Wolfgang Winkler vorm „Bruckner On Air„-Mikro

Über die 024er-W O L K E haben wir bereits in der August-Sendung berichtet – inkl. Padrissa Interview

Dennoch eine letzte Anmerkung zum Thema Wolke: Von wegen „Klassische Klangwolke“ …                 Ein Fake-„Wölkchen“, aber ehrenwerte Initiative: Die Klassische Klangwolke (ursprünglich in der 1. KW-Dekade ident mit der Visualisierten Wolke) ist mittlerweile ein stinknormales Konzert im Saal – keine Spur von einer WOLKE im Donaupark. Hier wäre es nur ehrlich die >Benamsung< zu ändern, oder BACK TO THE ROOTS … Das Angebot eines KONZERTs FÜR ALLE zum Einheitspreis von 5 Euro sollte man selbstverständlich beibehalten !!!

Da blickt Antonius bitterbös als Cumulonimbus (- Werbeaufkleber der 1. Stunde)

M P – der treue (auch) Brucknerianer hat keine KW oder BF-Eröffnung versäumt …

BRG-Fadinger Absolventin Marlene Penn (im Zuge ihrer Arbeiten am Joanneum Graz):

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Noch vor der 024er-W O L K E strahlt die Geburtstagssonne <<< (Infos dazu)

Alle September 4 Veranstaltungen <<< hier

Vierter September 19 Uhr – Vierte Symphonie

Die Landessäure Most rangiert da in OÖ deutlich hinter dem Stardirigenten Möst und dessen Ansfeld’ner Geburtstagsständchen – bei freiem Eintritt übertragen in den Donaupark

Leider sonst keine (direkte) mediale Aus- & – A. B. Strahlung:

Nicht nur Wagners Tristan-Vorspiel & – Finale wurde gestrichen (- Bruckner wäre entsetzt gewesen), sondern auch die ORF- & somit die Eurovisionsübertragung …

Für Frühaufsteher: Ein spezielles Event in Ansfelden: Anton Bruckner 04.25 Uhr

In St. Florian: Um 11.00 mit Poschner & Spitzensolisten das Te Deum & die IX. (ORF III) Direkt davor sorgt Silke Grabinger samt Team mit der Tanzperformance „I Anton“ ab etwa 10 Uhr für den Auftakt

Nächtens: Ein großes Quantum BruQner im Dom (- siehe Jänner-Beitrag)

u. a. zu ABs 4. 9. der LANDESKULTURBERICHT September 024: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/publikationen/K_Kulturbericht.pdf

PK-INFOS & -Bilder

Im Linzer Nordico heißt es ab 12. September „It’s me. Toni“ – Details zur Bruckner-Ausstellung im Linzer Stadtmuseum erschließen sich bei einem Gespräch mit Kuratorin Mag. K. Kreslehner in der September-Sendung des SeniorenRadios

Schon ab 5. September in Linz: Bruckner-Flashmobs <<<

Am 15. September gibt’s für Sportive gar einen Bruckner-Lauf <<<

Bruckner’sches gibt’s in der alten Schule Windhaag, filmisch in Kirchdorf und im Rahmen der KHS Kunstkammergut auch im Parzifal-Dom der Rieseneishöhle

Ebenso im Salzkammergut: Ebensee (Altes Kino) in Koop. mit Crossing

& „Salz“ eine mobile Kammeroper (nach P. Handke)

B r u c k n e r * 1 5 0 ?

Ist 60 das neue 40? Sicher nicht – ebensowenig wie: 40 das neue 20, oder 30 das neue 10 … Dass so manche 15jährige vom nahen 20 träumen, ist da schon eher verständlich … Ihr Blogautor ist sich jedenfalls seit Anfang August sicher, dass 70 das neue 70, ja an manchen Tagen sogar das ältere 71 istein 72 erschien ihm im Brucknerjahr dann doch zu gefährlich – apropos Anton: auch sein 200 ist fix kein neues 150 <<<

Manfred Pilsz

Hier >>> Radio-Beitrag-September: https://cba.media/671745 (<– anklicken)

Radio FRO September Sendung SeniorenRadio <<<

KHS Salzkammergut 024: https://www.salzkammergut-2024.at/

Rückblick auf ARS & Brucknerfest, sowie Musiktheater-Premieren (Zauberflöte) dann im Oktober-Blog-Beitrag

Hinweis nur für „Digital Naives“: Worte dieser Farbgebung verstecken Infos, Bilder … , die durch einen linken „Maus-Klick“  aktiviert werden können <<<

Hier anklicken >>> Festspiele24 jenseits von Bruckner (B – wie Bayreuth & Bregenz)

Richard pro Anton – Wagner wirbt für Bruckner024

Bayreuth024 konnte mit Bruckner aufwarten:

Nicht nur zu Linzen hatte man Bruckner’sche Spaziergänge per Folder im Angebot: Von der Bayreuther Stadtkirche, wo der Organist oft betend vor dem Altarbild verweilte, der Schlosskirche, wo er am 4. August 1886 den verblichenen F. Liszt in Parsifal-Klänge hüllte, bis hin zu Wagners Grabstätte hinter „Wahnfried“ konnte man über 9 Stationen Brucknerisch wandeln … Zum 200er gab’s schon vorm Sommer die V. und nun noch die I. zu hören sowie beim Festspiel-Openair das Scherzo aus der VII.

Festival of NationsKino Lenzing – Programm: https://drive.google.com/file/d/1XvYVEjGJdG_yZDsoWLbKxtsbWIsi2Kxr/view

Festspiele024 jenseits von Bruckner

„Hänsel & Gretel“ am Grünen Hügel?

„Schwachsinnig“, „Blasphemie“, „Sakrileg“: So und so ähnlich lauten die Kommentare zu einem Vorschlag der deutschen Kulturministerin Claudia Roth (Grüne). Sie plädierte dafür, neben Werken Richard Wagners auf dem Grünen Hügel in Bayreuth künftig auch solche anderer Komponisten aufzuführen. Sie erntete dafür nicht nur einen Shitstorm vonseiten der Wagnerianer, sondern auch politischen Gegenwind …

Der alljährliche Sager oder Miniskandal zum Festspielstart

Allroundgenie & Meister aller Meister R. Wagner hat 1876 die ersten Festspiele in die Welt gesetzt und als gewiefter Manager mit Marken-Schläue u. a. selbstbewusst als Alleinstellungsmerkmal ausschließlich seine Werke auf den Spielplan gesetzt – damals überschaubar: Den Ring des Nibelungen und 1882 das Bühnenweihefestspiel Parsifal. Fünf weitere seiner Werke wurden von Cosima und den Nachkommen ins spätere Festspielgeschehen integriert. 2026 soll nun das Frühwerk Rienzi anlässlich 150 Jahre Bayreuther Festspiele zur Aufführung gelangen.

„Blasphemie“ & „Sakrileg“ dürfen wir vernachlässigen, „Schwachsinn“ wär’s allerdings schon eher die Marke durch Hereinnahme von Stücken anderer Komponisten zu gefährden. Die von Roth erwähnte Märchenoper von  Engelbert Humperdinck gehört wie dessen Königskinder zu den Blüten des Genres. Weiters war der Komponist Mitarbeiter bei der UA des Parsifals und Kompositionslehrer des Wagner-Sohns Siegfried, der ebenfalls Märchenopern schuf. Ungeachtet dessen ändert dies nichts an der unabdingbar notwendigen Beibehaltung der Exklusivität. Der Verweis man würde damit junges Publikum anlocken ist zu bezweifeln, da in jenem Fall eine altersgerechte Aufbereitung von Werken deutlich zielführender ist – eine schon gängige Praxis, die dankenswerterweise von Festspielleiterin Katharina Wagner seit Jahren sehr erfolgreich auf der Probebühne am Grünen Hügel gepflegt wird – Begeisterte Kinder erleben dort gekürzten, aber hochqualitativen Wagner mit Festspielkünstlern erster Sahne. Jugendlichen und jungen Erwachsenen darf Wagner im Original zugemutet werden. Walküren-Varianten in Tiktok-Modus und –Kürze zum Vorglühen sind da ebenso erlaubt, wie einstKay Warner plays Wagner“ in den 70ern oder bereits im 19. Jahrhundert die Siegfried Ochs-Späße

( Hier noch eine Kuriosität zum Anhören: Der Nibelungenmarsch )

2025 werden die Bayreuther Meistersinger vom Linzer Musicalchef M. Davids inszeniert <<<

S Dalis Tristan

Bayreuther T r i s t a n 024 auf Halde

Als Premiere gab’s heuer überraschend einen neuen „Tristan“, obwohl der vorige 022er in der Regie von Roland Schwab in der hervorragenden musikalischen Leitung unseres Maestros Markus Poschner noch taufrisch und erst im 2. Jahr (mit nur 2 Vorstellungen) faktisch ungebraucht noch wie neu war. Die „Fassung024“ in der Regie des Isländers Thorleifur Örn Arnarsson beginnt mit einem fast Neu-Bayreuth’schem Bühnen/Kostümbild: Isolde (C. Nylund) bearbeitet ihr, einen Teil des Bühnenbodens bedeckendes, weißes Kleid kalligraphisch mit Textstellen aus dem Schlussgesang – ein schöner interessanter Ansatz, aus dem man was machen hätte können* … Im 2. Akt finden wir uns nach einer neutralen Einleitung mit schwarzem Background nach dem Erlöschen der Leuchte im schummrigen Frachtraum einer unaufgeräumten Beziehung wieder – Metaphorische Versatzstücke* (aus früheren Inszenierungen / früherem Leben) lassen beim Liebesduett keine Stimmung aufkommen, Melot will aufräumen und der König ist verstimmt. Als Marke verlässlich G. Groissböck. Perfekt, wie schon im 1. Akt: Brangäne Ch. Mayer.  Der 3. Akt gehörte dem ausgezeichneten Tristan (A. Schager) und seinem Kurwenal (O. Sigurdarson), die auf einer Halde* (einer quasi Hinterbühne) prächtig dem Ende entgegen sangen. Je später der Abend desto erfreulicher das anfangs sehr gedehnte Dirigat von Semyon Bychkov. Beim Schlussgesang Isoldens hätte deren ausladendes Kleid (Akt 1) in einen zentralen Background-Vorhang* mutieren können, während sich die umgebende Öde im Dunkel der Weltennacht auflöst …

Wir jedenfalls dürfen uns (wahrscheinlich Dank M. Poschner) beim Festakt am 4. September in St. Florian auf eine Bayreuth-Besetzung bei Bruckners Te Deum freuen: Piotr Beczala (Lohengrin ab 018), Michael Volle (Sachs ab 017, Holländer jetzt!), sowie aus dem heurigen Tristan:  Camilla Nylund (Isolde) & Christa Mayer (Brangäne)

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Bregenzer Freischütz 024 frei nach (/) von v. Weber

Gustav Gründgens Mephisto lässt grüßen, plappert dabei aber auf eigene Faust souverän agierend (Moritz von Treuenfels) bloß Knittelverse der Regie

Vorweg: Der Teufel steckt hier in jedem Detail – das beginnt bereits bei der Rahmengeschichte, die noch vor der Ouvertüre einsetzt, wo sich dieser aus dem Begräbnispriester schält bis zum von ihm angezettelten 2. Finale. Frei nach C. M. von Weber, da die Regie einen bildhaft opulenten Schaueroperntorso geeignet für den Seebühnentourismus entwarf mit großartig kurzweiligen Szenen, aber mit nur wenig Rücksicht auf das Original, welches inhaltlich und textlich nur als Vorlage diente: Schon bei der Ouvertüre fanden die Musikmotive nur ungefähren Bezug zu den Bildern & Personen.

Das Bühnenbild und die Kostüme weckten hohe Erwartungen: Wie schon beim Linzer „Findling“ war man in einer Bosch/Breughel-Welt – im Fall des Freischützes in einer surrealen, winterlichen (erfreulich bei über 30 Grad) Teichlandschaft eines halbversunkenen Dorfs. Noch nie war die Gespensteroper Webers so nah am Wasser ihres Zwillings des „Fliegenden Holländers“ gebaut. Wenn der dunkle Kaspar ( ausgezeichnet Christof Fischesser) mit seinem Boot unheilvoll durch den Teich pflügt, begleitet vom rot gewandeten Mephisto Samiel – einem Segel gleich. Der arg verwässerte Weber, bei dem in der Regie von Phillip Stölzl alle „nautisch“ agieren müssen schreit nach einer Änderung des Stücktitels: „Der Freischwimmer“ drängt sich förmlich auf … Hier schließt sich dann der Kreis: Während beim Bodensee-Freischütz geschwommen wird, wird beim jetzigen Bayreuther Holländer herum geballert ! Bin schon auf die diesbezügliche Linzer Umsetzung025 gespannt – der hiesige Freischütz war da ja bereits sehr vielversprechend …

Nicht nur Max (ideal M Peter) hat einen Schuss

In Bregenz war die Regie bemüht Arien zu kürzen, von Samiel bequatschen zu lassen und mit Action aufzupeppen, ohne Vertrauen in die Kraft der Musik – eine Krankheit des modernen Regietheaters. Sänger-Team & Dirigent E. Mazzola hätten das schon locker geschafft. Am besten gelang auf der Sommerseebühne erwartungsgemäß die Wolfsschlucht-Szene – hier explodiert das Winterwasser-Gruselstück im Kugelsegen – mit Riesenschlange, Feuerwasserkreis, usw. …

Pausenlos gings damit ins Finale: Mit gehörnten Blumenmädchen zum Jungfernkranz. Davor umplanschen synchronschwimmende „Rheintöchter“ (vom Bodensee) die Eisscholle von Ännchen (gut besetzt mit K Ruckgaber), die von der Regie um ihre Arie „Einst träumte meiner sel’gen Base“ betrogen wird, ohne Einspruch der Dramaturgie, die dafür mindesten ein Probe(n)jahr ausfassen müsste  … Da überrascht dann auch nur mehr marginal, dass die schwangere (!), vom lesbischen Ännchen umkämpfte Agathe (N Hillebrand) letztendlich vom Teufel zugunsten eines Happyends verschont wird, falls dieser den rettenden Eremiten spielen darf, der einem Popen gleich als Deus ex Machina von oben erscheint.

Wer rein ist von Herzen und schuldlos im Leben,
Darf kindlich der Milde des Vaters vertraun!

Den Freischütz-Touristen gefällt die Szenerie – Ende gut – Alles gut <<<

Manfred Pilsz

Vor 70 Jahren hatten nicht nur Störche, sondern auch die Bayreuther Festspiele Pause: Am spielfreien Tag zwischen einem Parsifal am 5. und einem Lohengrin am 7. August 1954 wurde ein Schwan bemüht auf der Hochwasser führenden Donau ins überschwemmte Linz ein Kind per Gondel zu liefern. Tags darauf hätte der kleine Knabe seine 1. Gralserzählung (Windgassen) hören können. Aus verständlichen Gründen passierte dies erst Jahre später …

Ein echter Hörl-Wagner, 2 BT 1954er-Programmhefte & 1 neuer „Hirschkäfer“

Radio FRO: August-Sendung der Bruckner024EXPO <<<

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