„Smarte“ Kommunikationssysteme?

Das letzte Abend-MAIL

Was ist eigentlich Ihr „Handy-cap“?

Ein wahresHandycapmuss sich nicht erst beim 18. Funk-Loch im Netz abzeichnen: Wenn man mit einem > Wertkarten-Nokia ohne igendwas < ausgestattet ist, dieses Ding faktisch permanent abschaltet und höchstens alle 3 Monate mit einem Guthaben von etwa 20 Euro ausstattet, dann scheint das hoch verdächtig und eigentlich ein Fall für eine totale rundum Spezialbeobachtungen durch diverse Nachrichtendienste zu sein. Solch „Non konformes Verhalten“ wie ausschließliches Telefonieren geht ebenso wenig wie ganz seltenes Posten auf Facebook und führt zum sicher ganz baldigen Ausschluss aus unserer Netz-Community – Es könnte sich bei den Deliquenten ja möglicherweise um Roboter oder gefährlichen Revoluzzer im www. handeln …  (Maybe auch: Renitente „Fortschritts-Verweigerer“ oder gar Senioren)

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Smart, smarter, Smartphone – das „Must“ dieser Tage mit integriertem „Alles“, wie Radio, Wetterhäuschen oder einer App-Sammlung bis zur möglichen Schlafrhythmus-Beobachtung.

Aber sehen wir uns die fragwürdigen Vorteile eines smarten Phons an, das oh Wunder am zweithäufigsten sogar zum Telefonieren verwendet wird und, so berichtet uns die Statistik, am häufigsten als Uhr genutzt wird. Wozu also eine ach so „geile“ Rolex, wenn Mann/Frau ohnehin auch auf das selbe öde Smart-Handy wie die anderen 7 Nachbarn in der U-Bahn glotzen kann, um zu „checken“ wieviel es auf der Turmuhr 100 Meter weiter oben und dort weithin hörbar unter freiem Himmel geschlagen hat. What`sApp & Co haben die kurz prägnanten SMS verdrängt, weil da kann man so schön Fotos weltweit rum schicken, was zwar per Mail am Phone auch möglich ist, aber nicht ganz so zeitgeistig klingt. Tja und das Phone ist immer und überall (wie das „Böse“) – speziell auch bei Tisch: Das „Handy“ ist fixer Bestandteil des Menüplans und vorher, nachher sowie dazwischen im Einsatz – Es isst auch mit und lässt so das ganze „www“ dran teilhaben – Ja es gibt Leute, die drücken sogar ab, selbst wenn sie nur einen Kaugummi vom Stanniol befreit haben … Das Tischgespräch findet auswärts im Netz statt. Was früher das Tischgebet war ist jetzt der „Schnappschuss“ über den inneren Tellerrand.  Apropos Fotos: Die kann auch jede(r) mit dem Ding erwackeln oder sich selbst als Bilder von der Stange unter dem Titel Selfies anderen bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit (also ständig) aufs Aug drücken. Sowas nennt man > Bilder teilen < & viele Adressaten auf den „Sozialen Medienplattformen“ wären meist  froh, wenn tatsächlich nur Teile des überbordenden Bildmaterials von gefüllten Tellern und ab und an auch von weniger „smarten“ Körperteilen über sie hereinbrechen würden und rächen sich ihrerseits mit Bild füllenden Mit-„Teilungen“. – Apropos „Soziale Kontakte“ und … Kommunikation: „Nach dem Weg fragen war gestern“ –Karten & Navi bewahren den, selbst lokal topographisch völlig hilflosen User vor jeder verbalen Fremdanmache. „Musicstreaming macht Öffis & Co-Working erträglicher“ – auch eine ganz klar unmissverständliche, totale, 110%ige Abschottungsansage. Wirklich toll ist die sportliche „Message“, dass man mit dem „smarten Ding“ weltweit „Surfen“ kann                                    –und das ohne Brett, allerdings nur im Internetz, aber immerhin.

„Das Büro ist immer und überall dabei“ verspricht das umfassende „Officeanwendungsangebot“ – so ein Glück aber auch …

Will man das? – ist nur die leicht zu beantwortende Frage: Sicher nicht ! „Spiele wie Candy Crush besiegen die Langeweile“ droht die Vorteilsliste und warnt den usenden Looser, dass ihm/ihr dadurch die letzte Möglichkeit genommen wird sich kreativen & kontemplativen Phasen auszusetzen, ja nicht Stimmungen zu genießen, oder erst aufkommen zu lassen, Situationen zu beobachten, von der Umgebung etwas mitzubekommen, oder gar in eine analoge Welt abzutauchen. Vielleicht noch kurz beim Duschen, aber gibt’s nicht auch schon wasserfeste Phones … ? Unsere Nächte haben sie längst gemeinsam mit den Tablets erobert:

Jede Menge Digi-Junkies schlafen fast ausschließlich nur noch mit diesen smarten Geräten – „Somnus Interruptus“ inklusive …

Und sollte jemand doch neben seinem Phone einschlafen: Es hat eine Wecker- und Kalender-Funktion. Bei wirklich wichtigen Terminen lässt sich meine Frau allerdings von mir wecken, da mein 3.- Euro Plastik Klingelwecker deutlich öfter, nämlich täglich auch tatsächlich funktioniert und wenn, wie sooft der Akku ihres Luxusphones leer ist, helf ich auch gern mit meinem Faltkalender aus, der mit einem Kugelschreiber betrieben wird. Ich geb zu, dass ich dabei schon mal ein Phone als Taschenlampe benutzt hab, aber ich sag mal es gäbe noch so viele Lebensbereiche und solange man mit dem Gerät nicht auch wirklich bügeln kann …  bestell ich mir sicher keines !

                            Seneca ad Nokia:      > Non scholae, sed nokia discimus <                         

Das iPhone ist nicht gut für Dissertanten:     an Apple a day keeps the doctor away <

„Der Höhepunkt von Luxus ist für mich, nicht ständig auf die Uhr schauen oder telefonieren zu müssen … Telefone sind etwas fürs Personal !  (Karl Lagerfeld)

Wie lautet das bitterböse Schlusswort in der Verfilmung des Bestsellers „Angerichtet“ in Sachen Menschheit? – „Lauter Affen mit Handys !“  …  – „Idioten“ eines digitalen Neo-Biedermeiers?

Manfred Pilsz

– Bin ab sofort unter folgender neuer Nummer am neuen Handy nicht erreichbar ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..

Handy-Autismus poor: Klammern ans Phone – um nicht kommunizieren zu müssen

Hinweis nur für „Digital Naives“: Worte dieser Farbgebung verstecken Infos, Bilder … , die durch einen linken „Maus-Klick“  aktiviert werden können !

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  1. Pingback: „Sommer-FRISCHE“ – leider NEIN ! | LEO LOGEs LOGBUCH

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