Einstmals: „KÖNIG“ KUNDE ************ Jetzt: LEIH-„LAKAI“

„Bei Bananen musst Du immer auf 1 drücken, bei Biobananen kann es möglicherweise auch die 2 sein, aber es ist möglich dass Du beim Obst gar keine Waage mehr findest, dann wird halt erst beim Zahlen an der Kassa abgewogen – das haben sie jetzt eingeführt, weil man ja  den Leuten (- sprich fälschlich: Konsumenten) wirklich nicht trauen kann …  “

Schon in den 50ern ging es ganz harmlos los (Selbstbedienung / Konsum)

„Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen“ (2 Thess 3,10)

  • zitierte immer Mutter Bibel-sicher – wurde aber beim Greißler rundum bedient  …  Das waren noch Zeiten, als der Milchverkauf, bei dem offene Milch mit einer Pumpe in Pitschen oder später braune Flaschen abgefüllt wurde, ausschließlich durch Verkäufer beim Greißler oder separiert in der Lokalität einer sehr dicht gedrängten Gemischtwarenhandlung zu erfolgen hatte  …

milchpitschen.JPG          milchkanne.JPG

Ganz anders ist das Auskommen und Leben jetziger Pensionisten und aller anderen „Aktiv-Kunden“ (?) organisiert. Hier werden willfährige Mitarbeiter rekrutiert, ohne dass diese ihr Praktikanten-Anstellungsverhältnis bewusst wahrnehmen. Brav sucht sich so die Kundschaft ihre Waren zusammen, nachdem sie sich selbst ein sperriges Einkaufswagerl mittels Münzeinwurf davor am Areal organisiert hat (soweit – so mittelprächtiger Usus) – dann beginnen wir zahlenden TeilzeitmitabeiterInnen mit der Leergutentsorgung und deren Abrechnung, der Obst- und Gemüsegewichtung und an den diversen Kassen in langer Schlange mit der Laufbandbeglückung, anschließender Zahlung – verbunden mit JÖ-, „Pickerl- oder irgendwas –abrechnung und das in der Etappe hinter einem coolen Typen der Marke „Ich hab nur einen Kaugummi und zahl mit Karte“ (- funktioniert halt leider nicht gleich) …  Finale: Wagerlwiederbefüllung, Kofferraumtransfer inkl. abschließender Belohnung: 1 Euro fürs Wagerl  …

Es steht der Kundenschar frei sich unter mehr oder weniger dezenter Aufsicht bei Selbstbedienungskassen einzubringen – die Extraschnellen haben dort die Chance neue Rekorde aufzustellen … Die gefälligen „Aufsichtsbeamten“ haben wiederum dabei die Möglichkeit zuzusehen, wie diese freiwilligen Konsumsklaven dabei sind, sie (die tatsächlichen gerade noch SupermarktmitarbeiterInnen) einsparen zu helfen.       So werden sie sehenden Auges schlussendlich mit gutem „Gewissen“ der jeweiligen Geschäftsleitung wegrationalisiert  …    Wie erfrischend Job-absichernd muss es da wohl anmuten, wenn ein Kunde mit Einkaufkörbchen (anstatt Wagerl od, Plastiksack), in dem sich nur 7 Schokomilchreise befinden, vorm leeren Regal nach mehr davon frägt, nach einem ähnlich gelagerten Frühstücksaufstrich suchen lässt und im Rahmen dieses „Geführten Einkaufs“ auch noch mehrere Minuten spezielle Streichkäsesorten in den Weiten der Filiale aufstöbern lässt  —>  Kür zum „Man of the Käs !“

Selbiges gilt für Verweigerer von undurchsichtigen Online-Abbuchungsvorgängen -bedeutet „Expeditionen“ zu Banken, Post, Bahn  …    Auch hier sorgt der bei Automaten antrainierte Kunde (?) durch seine unbezahlte Mitarbeit für eine anschwellende Entlassungswelle im „Service“-Bereich der Institute. Nur verlässliche, meist ältere Schalterkunden, die wert auf Ansprache und Hilfe durch das Personal legen, sorgen dafür, dass vorderhand einige doch noch rudimentär vorhandene, menschliche (!) Anlaufstellen eine echte Chance auf Weiterbeschäftigung haben  …

Bei „Alibaba“ ist namentlich alles klar – Amazon scheint etymologisch positiv besetzt, doch ist beim Bestell-„Amazonas“ wirklich alles so toll in Fluss?

Apropos postalische Dienste: Den ganz „Schlauen“, die alles bei Amazon & Co, im Netz bestellen und dafür sorgen, dass speziell kleinere Innenstadtgeschäfte das Handtuch werfen und so Platz machen für Wettbüros, die das Ortszentrum scheints wesentlich attraktiver aussehen lassen, sei gesagt, dass es einen Schmarren schneller geht. Beim „Alex“ am Hauptplatz dauert es im Schnitt zwei bis drei Tage, dann hat man das zurecht empfohlene Buch in der Hand – verbunden mit viel Kommunikation und einem guten, gemütlichen Kaffee ums Eck (inkl. Diskurs mehrfacher Zeitungslektüre)  …

Die Versandkundschaft wartet noch immer auf ein Stück unbekannter Literatur (die man vielleicht dann wieder lieber zurückschickt oder weiterschenkt) – Nach 2 Tagen erfährt man im Netz, dass es doch nicht am selbigen Tag losgeschickt worden war, dann blieb es in einer Zweigstelle hängen und wurde dann endlich nach 4 Tagen geliefert, aber leider angeblich zu einem Zeitpunkt, als gerade niemand zuhause war, obwohl man nachweislich um diese Uhrzeit vor Ort sich einen Schluck  „What else“ gegönnt hatte, um nicht in der Stadt unter den Leuten in der Konditorei sein zu müssen. Mit einem der diese Woche 20 Abholscheine macht sich der Netzbesteller auf den Weg in eine Bäckerei, ein Reinigungsgeschäft und schließlich ein Innenstadtwettbüro um drei gestrandete Bestellungen abzuholen – Parkplätze sind hiefür weder da noch dort vorgesehen. Eine Bestellung ist nicht mehr da (!), eine kommt wohl erst und das Buch ist vorhanden- upppps Versandkostenfrei nur in Deutschland – jetzt ist es auch noch teurer als im normalen Handel  ….   Neuerdings könnte man auch den Einkauf im Supermarkt per Internet erledigen und zustellen lassen – Wenn das da genauso toll funktioniert, könnte es sich dann mit dem Ablaufdatum spießen  …

Mit Drohnen vielleicht  –  aber sowas gabs doch schon  …

Wer keine Automaten bedienen kann oder will ist bei Einchecken am Flughafen ebenso im Eck und deplatziert, wie dereinst bei den städtischen Linien, als man in den Bussen und Straßenbahnen plötzlich die Schaffner einsparte und so niemand mehr Karten zwickte und verkaufte – damals begann es, dass König Kunde langsam schleichend die Zacken seiner Krone einbüßte. Heute ist der einstmalige „Aristokrat“ der allererste Bedienstete seiner selbst sowie unbezahlter Mitarbeiter (ohne Kollektivvertrag & bar jedes gewerkschaftlichen Schutzes) der jeweiligen Einrichtung, die ihn früher noch verwöhnte und nun permanent beschäftigt. Lebenslanges Lernen: Nicht um die Welt zu verstehen, sondern um mitarbeiten zu können bei der „Unfreiwilligen Feuerwehr“ der Wirtschaft – Diese ungewollte „Ehrenämter“ sorgen für die Komplettierung umfassender „Entsorgungsmöglichkeiten“ dann ehemaliger, bezahlter Mitarbeiter.

Beim >Tisch selbst abholen und zusammenbauen < hilft nicht so betuchten, selbst ernannten Heimwerkern, die (gerne) stundenlang nach Plan irgendetwas irgendwie zusammenschrauben dabei eher keine Familie Putz, auch nicht wenn einer räumt & dein rotes Sofa darfst Du Dir selbst nachhause tragen  –  Führerscheine aller Art können in dem Zusammenhang sehr zweckdienlich sein.  Im Luxusrestaurant der ach so rosigen Besucher-Zukunft könnt ihr euch mit dem Tablett die im Küchenbereich soeben selbstgekochten Langusten kredenzen – nicht vergessen: Vorher Zutaten am Touchscreen eingeben:  Bananen unter 1  …  (- Der Rest ist bekannt – oder?)  Demnächst könnt ihr euch dann auch in vollautomatisierten Werkstätten die Autos selbst reparieren, in KI-Gruppenordinationen die Zähne selbst ziehen, mit „Kreuzstich“ selber operieren – bis hin zur eigenen Palliativbetreuung im Halbkoma  …  Aufwachen Leute !!!  Besser heute, als dann  …

> Bankraub 4.0 < sieht anders aus  …

Bar jedweden Geldes

Bargeld brauchen wir angeblich auch keines mehr, geht alles übers Netz, mit eurem Plastikgeld und wenns einem Finanzminister vorm Einschlafen einfällt, zieht er euch einfach den einen oder anderen Prozentpunkt vom virtuellen Konto ab, oder sperrt es euch solange, bis ihr dadurch „geneigt“ seid ihn wieder zu wählen. Wer 2x bei Rot über die Straße geht, dem wird der Führerschein und der Kontozugang vom smarten Phone gelöscht. Der neue auf Null gesunkene Kontostand wird dem Rest der Welt mitgeteilt. Wenig später verabschiedet sich daher auch das Phone. Geld ausborgen geht gar nicht, weils dann ja dem Zeitungeist entsprechend keines mehr gibt  …   Na dann viel Spaß all ihr gläsernen Sklaven bei eurer fremdbestimmten Selbstaufgabe !

„Heute ist der Kunde König – wie zu Zeiten der Französischen Revolution“

Manfred Pilsz

Hinweis nur für „Digital Naives“: Worte dieser Farbgebung verstecken Infos, Bilder … , die durch einen linken „Maus-Klick“  aktiviert werden können !

Ein Gedanke zu “Einstmals: „KÖNIG“ KUNDE ************ Jetzt: LEIH-„LAKAI“

  1. Das absolute Horrorszenario: kein Bargeld mehr!
    Das heißt nämlich die totale Kontrolle durch den Staat und die Banken, oder vom Staat gesetzlich dazu autorisierte Organisationen und Ämter. Oder “Zack Zack” auch an private Firmen, die dann diese Daten gegen (Nicht-)Bares zB. an Arbeitgeber, Ehepartner … weitergeben. Und kürzlich haben wir ja gelernt, welchen Staat wir auch haben könnten, der uns nicht davor schützt.

    Beispiel:
    Am … um 14:12 habe ich in der Sparfiliale 2 Leberkässemmerl gekauft.
    Gesundheitsamt / Sozialversicherung: Sie isst zu viel und zu ungesund (diese Woche schon 5 X Leberkäse, 2 x Kardinalschnitte, 3x Eis, 2x Schnitzerl / Norm sind max. 1-2 ungesunde Mahlzeiten / Woche) – folgt Ermahnung, verpflichtende 6-stündige Schulung zu “gesunde Ernährung” und bei der 3. Ermahnung Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge. Verpflichtender Erhalt von Newsletters zu Ernährungsthemen, von Weight Watchers, einem Fitnessstudio usw.

    Und schon mal dran gedacht, dass jeder Aufenthaltsort, an dem ich eine Fahrkarte, Benzin, einen Kaffee oder ein Buch gekauft habe, minutengenau nachvollziehbar ist? Will man das wirklich? Auch wenn ich nicht ein Alibi brauche, auch, wenn ich nichts Verbotenes tue.

    Darum: Hände weg vom Bargeld!

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