Dieser BLOG–Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
BLOG-Beitrag zum 4. September
A G N U S B E N E D I C T U S
Hornruf gleich zu Beginn & „zizibe“-Motiv deutlich ab: 2.43
Und jetzt schaun wir noch nach oben in den Symphonien-Raum – Bruckners „Romantische“ Satz 1: „Mittelalterliche Stadt, Linz, Morgengrauen, Hornruf, es öffnen sich die Tore … eine Jagdgesellschaft taucht ein in die umliegenden Auwälder – empfangen vom „zizibe“-Motiv … Mit dieser Durchsage verließ man die Vitrine mit der Wagner-Büste – nicht ohne Hinweis, dass es sich dabei um eine Leihgabe aus eigener Sammlung handelt und begibt sich einen Stock höher im Bruckner-Geburtshaus. Jedes Jahr wurden die 7. Klassen zum Abschluss des Schuljahrs nach Ansfelden geladen . exklusiv in Verbindung mit einer persönlichen Führung, einer ausführlichen Info zu Beginn im Schulraum neben dem Eingang und einem finalen Besuch in der benachbarten Konditorei …
Nun könnte man ganz schlau die Frage stellen: Warum nicht zu Schulbeginn? – Nun, Anton Bruckners Geburtstag am 4. September und auch der Todestag am 11. Oktober würden sich anbieten – das ja, aber der 4. fiel alljährlich in die Großen Ferien und war im engen Konnex mit dem ARS-Radio-Projekt und später mit „Bruckner-On-Air“ verquickt und bei Ten-Eleven war die ungesunde Hektik des Schulbeginns gerade meist am Überkochen …
Das Geburtshaus war lange Zeit total abgekoppelt von Brucknerfest und wurde nur von wenigen eingefleischten, Pilgerreisenden BrucknerianerInnen und Schulklassen besucht … Im Stadt- und Landeskulturbeirat wurde darauf hingewiesen, dass diese für OÖ. und Linz doch sehr bedeutende Musiker-Gedenkstätte finanziell, sowie von Ausstattung und Bedeutung total im Eck ist. Jedoch erst rund um Linz09 raffte man sich zu einer Generalsanierung auf … Und steht das Haus nun im neuen, bereits wieder verglühenden Glanz … Eine flächendeckend wirkliche touristische Nutzung und Belebung wie bei der Wagner-Villa „Wahnfried“ ist nicht einmal angedacht … Auch die „Linzer Mozartkugel“ in der geschmacklich noch wesentlich besseren Variante der sogenannten „Brucknernote“ ist nach dem stillen Aus der Konditorei Bruckmüller bedauerlicherweise mittlerweile auch schon Geschichte …
Im Fadinger Gym war Bruckner absolutes Pflicht- und Kürprogramm im ME/Med-Unterricht: Von der 1. Klasse weg wurde der Genius Loci in kleinen, verdaulichen Häppchen gereicht – dabei wurde speziell für die Unterstufe auch voll in die A. B. – Anekdotenkiste gegriffen: Vom begeisterten Taucher Bruckner der im Salzkammergut mit einem Trick seine Studenten schockierte, bis hin zur kruden Geschichte mit „gut beleuchteten“ Bachkrebsen, die er am Friedhof Windhaag los schickte und damit den ganzen Ort in Angst und Schrecken versetzte …
Der Linzer Hauskomponist und Wagner-Jünger Bruckner nahm im Unterricht immer eine Sonderstellung ein: Im 74er Jahr gabs zum Auftakt der Lehrtätigkeit gleich das einschlägige Jubiläum des 150. Geburtstags kombiniert mit der Eröffnung des Linzer Brucknerhauses – bei der Gelegenheit war man per „Zufall“ mit der Führung des Herrn von Karajan in St. Florian auf Tuchfühlung geraten und konnte so in der Gruft einen Wimpernschlag lang Bruckner in seinem Sarg erahnen … Ab 79 war man bei allen Klangwolken vertreten – während des Aufbaus fand zu Zeiten Walter Haupts der Unterricht im Donaupark statt. Rund um die Kulturhauptstadt war man 5 Jahre lang nicht nur auf der Homepage des Hauses, sondern auch mit Radio FRECH unter dem Titel „Bruckner On Air“ – in den Folgejahren war man („nur“ noch) „Radio-aktiv“ !
Von den späten 70ern bis 1996 unternahm man dreimalig Versuche einer ihm angemessenen Visualisierung: Es entstanden dabei die „Collage Anton Bruckner“ (Super-8), die Annäherung „Reiner Tor – Roter Igel“ und schließlich die mehrfach preisgekrönte, filmische Umsetzung „Agnus Benedictus“, die im Brucknerjahr 96 im Linzer U-Hof und im Alten Kino St. Florian im Rahmen von „Bruckner zum Schauen“ präsentiert wurde. Die Arbeit wurde mit Landes-Gold, Gold beim beim Festival in Ebensee und beim Staatsbewerb, dem Preis der Jury und schließlich mit dem Gesamtsieg beim Eurofilmbewerb (Video-EM) ausgezeichnet.
Feedback zu und Auftritte von „Agnus Benedictus“
Nach einer Würdigung durch den Bruckner-Spezialisten Erwin Horn (Würzburg) und die UNI Leipzig lud das Anton Bruckner Institut Linz beim Brucknerfest 2002 zum Vortrag beim Bruckner-Symposion mit dem Thema „Bruckner – ein Projekt im Musik/Medienunterricht“ („Medienimpulse„) – Bereits während der Entstehung des Films hatte man eng mit dem ABIL (Frau Dr. Elisabeth Maier) kooperiert und so fühlte man sich ganz im Sinne des eigenen Vermittlungsmottos: „Bilder hören –Töne sehen“ im Rahmen von „Musik ist eine bildende Kunst“ gut aufgehoben.
Bei Linz09 hatte „Agnus Benedictus“ bei der Ausstellung „Augenmusik“ in Form einer Installation im Foyer des Brucknerhauses von Sept. bis Okt. einen nochmaligen Auftritt. Hier nun aber Bilder aus dem Bruckner-Jahr 96 …Agnus Benedictus im Linzer U-Hof, in St. Florian, bei den Filmtagen in Wels …
AGNUS BENEDICTUS – DAS VIDEO
https://cba.fro.at/436399 <<< Hier unter diesem LINK: R A D I O zur Thematik
Immer wieder gab es Musik/Medien-Projekte mit dem Bruckner-Orchester
Manfred Pilsz (- der alle Brucknerfesteröffnungen & Klangwolken erleben durfte) Vor genau einem Jahr … „Vorwärts zu Bruckner„
Passend zum Bruckner-Monat September hier rechts eine —> R a d i o s e n d u n g
Arbeit zu Bruckner von Klaus Häring (- genialer Bayreuther Karikaturist)
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