Dieser BLOG–Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
20 Jahre „CABARET“ & FILM in 3 Jahrzehnten vor 2000 – D i e 9 0 e r (70er & 80er)
Als wir noch kein Medien-Gym, sondern eine Kabarett-Hochburg waren …
So entstanden alljährlich Programme (- jeweils mit Längen von bis zu 3 Stunden)
Beim Schreiben der Texte wurde zuerst in Betracht gezogen: Was könnte man als Vorlage verwenden. Waren es in den 70igern noch gespielte Witze alla Otto, Emil und Heinz Erhardt, sowie Nummernkabarett-Texte im Stil des Villacher Faschings & der Simpl-Programme, so war man im nächsten Jahrzehnt bei Vorbildern wie Hader, Dorfer & Co. gut aufgehoben. Immer häufiger versuchte man angeregt durch intensive, eigene Proben, die häufig so wie Brainstormings funktionierten, textlich und auch dramaturgisch eigene Wege zu beschreiten. Viele Programme entstanden auf diese Art in Form von Stoffsammlungen von Kurztexten in den Sommerferien, die bis Ende Oktober zu losen „Bildern“ erweitert wurden. November und Dezember gab es erste „Findungsproben“, die dazu dienten um neue Talente, welche man bei Castings im September entdeckt hatte gemeinsam mit Stars der Vorjahre an den vagen Bildern gemeinsam arbeiten zu lassen, um in den Weihnachtsferien aus diesem Material die endgültigen Szenen zu entwickeln. In den letzten 4 Wochen wurde dann durch die endgültige Besetzung noch an den Texten gefeilt, speziell als man ab Mitte der 80iger den Pool der Aktiv-Fadinger noch durch >Oldstars< erweiterte. Diese Studenten, die erst jeweils in der Schlussphase bzw. an Wochenenden zu Proben erschienen, hatten eine zusätzlich positive Sogwirkung bei der Weiterentwicklung des Fadinger Cabarets und sorgten für noch mehr Engagement beim jungen Team. Einen ähnlichen Effekt hatten Workshops mit Josef Hader, die erstmals Schulkabarett in Ö1 ertönen ließ. Anfängliche Parodien auf TV-Sendungen waren da längst von selbst entwickelten Kleinkunststücken abgelöst worden. Immer häufiger >speziell dann den 90ger Jahren< kam es zu Einladungen des Fadinger Teams:
Das Fadinger Kabarett löste nun endgültig das CABARET ab
Das Musical Cabaret war der Auslöser für das Fadinger Schaffen auf diesem Gebiet in den 70ern gewesen und so war daher immer zur Eröffnung die Conférencier-Scene und am Schluss ein großer, getanzter Showblock als Markenzeichen dramaturgisch eingebaut. Playback- & Lifesequenzen boten der gesamten Truppe die Möglichkeit sich mit einem Showdown bis zum nächsten Jahr zu verabschieden. Meist fanden Teile des Finales noch mindestens einmal bei den berühmten 22 Uhr-Einlagen der Fadinger Bälle im darauf folgenden Herbst des Jahres erfolgreich Verwendung. In den 90ern kam es zur Teilung in eine große Gruppe von Jungkabarettisten, die in alter Tradition im Festsaal weiter werkten und den sogenannten Cabaretoholics (Oldstars), die nun mit eigenen Programmen einige Jahre auf Tour quer durch OÖ. gingen – ausgehend vom Posthof, Volkshäusern, über renommierte Kleinkunst-Bühnen in Freistadt, Wels, Steyr usw. … (anfangs noch als größeres Team und schließlich nur noch zu viert/dritt)
90: Ein „Linz – Kabarett“ zum Stadtjubiläum wurde erarbeitet und erfolgreich im Posthof und im Kunstschiff am Hauptplatz Linz (& in Volkshäusern) zur Aufführung gebracht. In der Sparte Kabarett: Preisträger beim DOG – Bewerb des Unterrichts-ministeriums. Mit dem „Dali“–Video und dem neuen Musikvideo „Yggdrasil“ ( Umwelt / Wald – Musik: H. Rogl ): Experimentalfilmpreis beim „Festival der Nationen“ Ebensee .Mit „Yggdrasil“ war mam auch erfolgreich bei den Filmtagen in Wels vertreten. 5. und letzte „Johannisnacht“ in Wildberg. Titelseite und Bericht über Medienarbeit / Film-projekte der BSG in „Film und Video“ ( Magazin für Filmgestaltung ). Preis beim ICEM – Medienbewerb Wien. Musiktheater – Produktion „Angela und der kleine Bär“ (BSG – Coproduktion ) im Posthof und im Studio Moliere in Wien. Das Kulturamt der Stadt Linz veranstaltete einen Filmautorenabend der BSG im Stadtmuseum Nordico.
91: wurde die alljährliche BSG – Cabaret – Balleinlage erstmals weitervermittelt und so gab es die „Mozart – Einlage“ nicht nur beim BRG – Ball im KV, sondern auch am Linzer Bürgerball im Brucknerhaus zu sehen. Weiters: Beiträge mit Schülern zur ORF – Sendung „Sound Check“. 3. Platz bei der Filmstaatsmeisterschaft für das Gustav Mahler – Video ( ORF –TV –Berichterstattung ). Projekte rund um die „Krone am Gründberg“ in Linz (- ein temporäres Monument des Künstlers Rudolf Leitner – Gründberg / Neuauflage: Sommer 99 in Bad Ischl ) – inklusive Videodokumentation. Mitgestaltung der 140 – Jahr – Feiern des BRG Fadingerstraße – sprich: Musikalischer Rahmen, 1. Herbstball, sowie neuerliches Kabarett- Seminar und BSG – Auftritt mit Josef Hader im Festsaal des Hauses …
92: Die BSG wurde Mitglied beim VÖFA / Film- Klub Linz und übernahm die Kinotechnik beim Schülerfilmfestival im Linzer Phönix. Es entstand das Musikvideo „Kaspar“ das auch bei den Filmtagen in Wels gezeigt wurde. Eine Würdigung der medienerzieherischen Arbeit durch Peter Willnauer im Landeskulturbericht OÖ. ( Februarausgabe ). Gewinn des „Armut“ – Bewerbs ( Andreas Gruber / Jury Wels ). Das 50 Min. Video zum Thema „Computerspiele und Jugendliche“ entstand anlässlich eines Symposions in der Arbeiterkammer Linz. Das Feedback in Medien und durch die ARGE „Computer und Spiel“ war äußerst positiv. Das neue Kabarett – Programm „Urlaubsreif“ wurde im Posthof und in der Lokalbühne zum absoluten Höhepunkt in der Kleinkunstgeschichte der Fadinger und ihrer BSG. Weitere Kabarett – Auftritte gab es bei einer LSRVeranstaltung und beim Europa- Tag 92.
Unten noch in einer Fadi-Filmproduktion – Jahre später war Frau Dr. Marie Simonet als Ärztin in Amt & Würden – & während des Studiums mit dem Fadinger Kollegen Mehment Kurt Teil der ATVplus-Show „Unkürrekt“ …
News: Der Film „Puma-Das Ungeheuer von Loch Linz“ (oben) & der Halloween-Ball :
93: entstand das Musikvideo „Senta D.„ zur „ Holländer“ – Paraphrase des in Südafrika lebenden und lehrenden Komponisten Norbert Novotny. Hervorragendes Feedback durch den Komponisten, den Richard Wagner Verband International und durch die UNI Leipzig, die ab 93 Musikvideos der BSG bei Lehrveranstaltungen ( Prof. Köhler / Musikpädagogisches Institut ) verwendete – Weiters an der UNI in Kapstadt. „Senta D.“–Preise: Titel & Gold Landesmeisterschaft, Staatsmeisterschaft Gold, Ebenseer – Bär, Experimentalfilmpreis, Danubiale-Medaille (LH Pröll NÖ), Innovationspreis des Unterrichtsministeriums ( Krems ), Nominierung für die Video – WM / Präsentation in Bayreuth und beim Richard Wagner Kongress in Bregenz.Im selben Jahr kam es bei der Kulturwerkstatt und bei einem Filmprojekt ( Land OÖ.) zur Zusammenarbeit mitdem Dokumentarfilmer Andreas Gruber. Ab sofort ÖKS-Kulturbudget für das BRG Linz. Letzte große „Cabaret-Show“ im Fadinger Festsaal:
Sonderpreis an das Fadinger Filmteam „Hocharoma“
94: wurde von der B S G das Langzeitprojekt „Schülerfilmprogrammkino“ ins Leben gerufen. – Ein Präsentationsforum für Filme / Videos, die mit oder von Schülern gedreht wurden. Mit Hilfe eines Videobeamers wurde damals der Festsaal des BRG´s immer wieder in ein Kino verwandelt ( anknüpfend an eine frühere Urania – Tradition des Hauses ). Teilnahme von „Senta D.“ an der Video-WM in Argentinien (ORF – TV Bericht). Betreuung eines Metropia- TV- Projekts in der HBLA Linz Landwiedstraße ( 7 Tagesberichte für HBLA- TV und ORF ). Herausgabe eines BSG- Film Kalenders für wohltätige Zwecke ( Projekt: Hartheim ). Das Musikvideo „Eusebius, Florestan und Clara“ ( zu Robert Schumanns „Dichterliebe“ ) wurde bei den Filmtagen Wels gezeigt. Preise: Landesmeisterschaft Gold & Titel Staatsmeisterschaft Silber und Ebenseer Bär. Hervorragendes Feedback durch das Schumann- Haus Zwickau und die UNI Leipzig, sowie später auch durch die Schumann- Hochschule Düsseldorf.
95: wurde dem Landesmuseum für die Kubin- Ausstellung das Fadinger BSG- Video „Die andere Seite“ zur Verfügung gestellt. Es entstand das Literatur/Musikvideo „Fremdlingin“ (-die Welt Georg Trakls mit Musik von Helmut Rogl) – anerkennende Rückmeldung durch den wissenschaftlichen Leiter der Trakl Gedenkstätte Salzburg. Preise: Landesmeisterschaft Gold & Titel, Staatsmeisterschaft: Sonderpreis des Unterrichtsministeriums, Ebenseer Bär, Danubiale-Medaillen für das Schumann- & Trakl-Video im Stift Göttweig (LH Pröll) – ebenso abermals der Innovationspreis des Unterrichtsministeriums. Präsentation des Videos „Mit Pauken und Trompeten“ (Musik und Politik / Musik und Krieg ) anlässlich einer CD- Vorstellung im ORF Landesstudio OÖ. -Würdigung dieser Arbeit durch LIVA Musikdirektor Dr. Thomas Daniel Schlee. Metropia-TV ( eine Woche tägl.) für ein Projekt in BRG Landwiedstraße (Internat. Schülerkongress)
Ab 95 ist das Schülerfilmprogrammkino ein fixer Bestandteil des „Festivals der Nationen“ im Programmkino Ebensee ( ein eigener internationaler Filmblock für Schülerfilme, Schüler gestalten das „Bäroskop“ ). Ebenso ab 95 immer wieder Teilnahme an der Juvenale (Kärnten) –seither mehrere Fadi-Medaillen. Für das Brucknerfest 95 kreierte die BSG mit der BE-Abteilung eine John Cage -Aktion -dabei erfolgte natürlich auch eine Videodokumentation. Während des Linzer Brucknerfests 95 durfte man mit dem BSG-Team den John Cage-Abend ( 14. 9. ) im Brucknerhaus mitgestalten. (ZIB 2)
Angekündigter (dann doch nicht) Skandal in der Fadinger Ballgeschichte – Volles Haus
96: Im Brucknerjahr entstand das Musikvideo „Agnus Benedictus“ . Bestes Feedback durch Bruckner- Spezialist Erwin Horn ( Würzburg ) und durch die UNI Leipzig. Preise: Landesmeisterschaft Gold & Titel, Staatsmeisterschaft Gold und Preis der Jury: Flamingo, Ebenseer Bär, Gewinn des OÖ. Bewerbs, WM-Teilnahme in Holland, Goldene Diana und Gewinn der Video-EM in Bonn. Präsentation bei den Filmtagen Wels und beim Kinotag „Bruckner zum Schauen“ in St. Florian, sowie beim Linzer Filmopenair (Landeskulturzentrum Ursulinenhof). BSG 1. Klasse – Preisträger bei der „Kinder- Video- Minute“ in Wien. Mit dem Musikclip „Just 17“ und Schülern Teilnahme beim „On Screen- Bewerb“ in Wr. Neustadt und Preisträger beim Treatment / Video- Bewerb des Filmrings der Jugend ( Programmkino Moviemento ). Gewinn und 3. Platz beim Anne Frank- Wettbewerb der OÖN. Präsentation des „Eisbrecher“-Projekts „Schülerfilmprogrammkino“ bei den Filmtagen in Wels – Vorgespräche zur späteren Youki im Sinne des SFPK-Gedankens. Präsentation des John Cage- Videos im Rahmen von Filmkunst / Kunstfilm Wien. Zusammenarbeit mit dem Wiener Komponisten Otto M Zykan –Visualisierung der Klangwolkenmusik „Odyssee“ (Brucknerfest 94).
97: Wird das Zykan- Video „Im Auge des Zyklopen“ fertiggestellt und vom Meister für gut befunden. Preise: Landesmeisterschaft Gold, Staatsmeisterschaft Gold – sowie Präsentation im Künstlerhaus Kino Wien, später Teilnahme an der Video- WM, Silber bei der Video- EM in Hamburg, Gewinn des OÖ.- Bewerbs, Preisträger bei der Palette 97, Goldene Diana und Sieger des internationalen „Festivals der Nationen“ Ebensee, sowie des Publikums- & Innovationspreises des Bundesministeriums für Unterricht.
Die Haydn-Festspiele Eisenstadt luden das Fadinger Team samt ein, ein Musikvideo für das Open Air– Programm vor dem Gruberova- Konzert zu drehen. Es entstand „Der Zauber des Mondgartens“ und wurde im September in Eisenstadt vor dem Schloß präsentiert. Im Herbst des Jahres kam es dann zur Verleihung des kleinen Landespreises für initiative Kulturarbeit / OÖ 97 (20 Jahre BSG /Video). In diese Zeit fallen auch erste „Schilf“- Kurse in OÖ. und ein Impulsreferat bei den Kinderkinotagen in Lenzing. 97 / 98 entstand die große Diplomarbeit mit dem Titel: „Konzept für eine kreative Medienerziehung im strukturellen Rahmen der Oberösterreichischen Landesmusikschulen“ (von Helmut Gugerbauer) – Kapitel 4: Analyse eines konkreten Projekts „Medienerziehung ausgehend vom Musikunterricht“ Der Komponist Otto M Zykan und der Filmemacher Said Manafi werden Ehrenmitglieder der BSG.
Dich, teure Halle, grüss‘ ich wieder,
froh grüss‘ ich dich, geliebter Raum!
Ball-Lust & Hader
Manfred Pilsz
Hinweis nur für „Digital Naives“: Worte dieser Farbgebung verstecken Infos, Bilder … , die durch einen linken „Maus-Klick“ aktiviert werden können !
… siehe auch BSG Teil 1 & 2: Die 70er & 80er Jahre …
1998 wurde das BSG-Erbe übernommen vom M R G
Die BSG musste sich nicht neu erfinden, sondern hat sich im MRG wiedergefunden !
Die BSG blieb aber als Auffangbecken für alle Kreativen im Umfeld des MRGs erhalten: Egal ob am Jahrtausendübergang bei Filmen & Produktionen wie „Blue Rose„, „Dem Blick des Orpheus“ oder „Coffeeworld“ bis zum heutigen MRG-Alltag (bei Print, Radio & Video)
… bis hin zu Absolventen-Produktionen (- zB. bei > twosome < – Cooperation Gerolf Nikolay – wie bei Fadinger MKH-Workshops)
Absolventen lieferten immer wieder (im wahrsten Sinne des Wortes) mitreißende Auftritte, Projekte und Workshops – „Einmal Fadinger – Immer Fadinger !“ Speziell Egbert Bernauer gelang dies als Lehrer mit seinen Musicals …
… beim Hader-Abend Anfang 90 als Begleiter von Didi K.
Unser aller > WALL OF FAME < (vorm Festsaaleingang) ist nun zum 4. Jahrestag der Pensionierung des BLOG-Autors mit dieser umfassenden BSG-Replik hier ins Inter-Netz übersiedelt … Das neue MRG würdigt sein Team im FADI MEDIA BLOG <<<
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Da kommen Erinnerungen hoch 😁 LG Claudia
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Eine kleine feine Chronik für UNS ALLE …
Gruß & Dank M.
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Physikwiederholung, Mathehü wie immer vergessen, Shit: Vokabeltest…. Dauerausrede: „Sorry, Herr Fessa, wir müssen zur Probe!“, und ab mit uns im Eilschritt Richtung Festsaal, wo wir warmherzig schmunzelnd empfangen wurden.
Daaaanke unvergessener Manfred! Die schönste Erinnerung meiner Schullaufbahn.
Liebe Grüße Judith
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DANKESCHÖÖÖN & LIEBEN GRUSZ DETTO – M.
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