… derzeit ohne Text & Bilder …
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Dieser BLOG-Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
Die Brucknerklänge der Missa Universalis waren eben verhallt und der Auftrittsnebel hatte im vollbesetzten Festsaal des Fadingergyms eben den Klangwolkenvordenker und –Auslöser Hubert Bognermayr auf der Bühne sichtbar werden lassen, als der Kopf von Eela Craig auch schon loslegte: „Nach meiner Vorstellung soll von den Bergen rund um Linz die Musik in den Donaupark geblasen werden und so eine Wolke aus Klang entstehen …“

Hubert Bognermayr im Festsaal des Fadinger BRGs
Wäre dies so eins zu eins passiert, hätte es die Bäume auf der Mayrwiesen oberhalb seines elektronischen Försterhauses am Fuß des Pöstlingbergs flach legen müssen und ebenso die Vegetation am Pfenning- und Freinberg. Letztendlich ist es 79 eine Abspeckversion dieser Vision geworden, aber gewaltig genug, um die verschlafene, noch stinkende Stahlstadt Linz sehr nachhaltig in eine pulsierende, internationale Kulturzone zu switchen und mit der 1. ARS den Ruf als weltweit anerkannte Medienstadt einzuläuten.
Im Jahr davor hatte man mit der begeisterten Aufnahme der Missa Universalis der Gruppe Eela Craig durch das Linzer Publikum im Rahmen des Brucknerfests im Konzerthaus an der Donau den Grundstein zu dieser Entwicklung gelegt. So war nach der Eröffnung (1974) des Brucknerhauses nun doch noch der Ausgangspunkt für ein Alleinstellungsmerkmal eines herbstlichen Fests gefunden. Mit Experimenten wie dem Forum Design oder – Metall, dessen Exponate noch heute im Donaupark zu bewundern (?) sind, war man diesbezüglich nicht fündig geworden … Und so lag es denn nun an den Geburtshelfern und jahrelangen Begleitern der Klangwolke Hannes Leopoldseder und vor allem an Walter Haupt einen wahren Siegeszug dieser Idee möglich zu machen, umzusetzen und am Kochen zu halten …


„Nagel-Ückers“ > Tisch der Austreibung < (- rechts: Die Nagelscheibe aus seinem Bayreuther Lohengrin-Bühnenbild) – Der Tisch hat überlebt – andere Forum-Metall- Exponate hingegen wurden „ausgetrieben“ bzw. sind mittlerweile versandet …


… im obigen Bild abrufbarer Radiobeitrag von Marlene Penn

Kurz nach der eingangs beschriebenen Infoveranstaltung wurde im September der Unterricht in den Donaupark verlegt, wo vergleichsweise zu heute ein kleines Häufchen von Technikern damit beschäftigt war auf vier Stationen unter Planen Lautsprecherboxen aufzutürmen. Zwei davon standen in Urfahr und zwei weitere Türme links und rechts des Brucknerhauses. Ein zerlegtes Orchester sollte simuliert werden, mit den hohen und tiefen Streichern auf der Linzer Seite und den restlichen Instrumenten von Urfahr kommend. Die Linzer Boxen wurden mit Zeitverzögerung so abgespielt, dass man im Klangzentrum direkt vorm Brucknerhaus das Gefühl haben sollte zentral als Dirigent die Wolke zu erleben. Im Gras ist dieser Punkt noch heute markiert durch das Forum Metall-Exponat Ellipse, doch bereits wenige Meter daneben begann sich das Klangbild je nach Boxennähe zu den einzelnen Stationen zu verschieben. Am Aufführungstag wurden im Verlauf von Bruckners Achter Teile der Verbindungskabel, die in Griffweite des Publikums über Gabelstangen gehängt waren von diesem bei einer der beiden Linzer Boxeneinheiten gekappt, sodass die volle Wucht der Streitrösser des vierten Satzes nicht wirklich zur Geltung kam. Bedingt war dies auch durch die doch eher schmalbrüstige Wattzahl von 20.000 – heute verwendet man das Achtfache und mehr … Als Visualisierung diente ein einziger Laser, mit dem auf kleine Herzballons gezielt wurde, die wiederum an der Unterseite eines großen, blauen Ballons festgemacht waren, der über dem Klangzentrum schwebte. Beim Transport der Propangasflaschen waren wir ebenso dienlich, wie beim Aufblasen der Ballons und der Film, der bei diesen Vorbereitungen entstand, brachte uns in der Folge einen der ersten Preise auf diesem Sektor ein. Der Ballondeko war weniger Erfolg beschieden, da sich am Abend dieser allerersten Klangwolke Teile des Publikums entschieden am Verankerungsseil die ganze Pracht vom Himmel herunter zu holen und das Gas freizusetzen, sodass Bruckners VIII. in der „2. Halbzeit“ (3. & 4. Satz) nicht nur klanglich mit weniger Instrumenten, sondern auch ohne wirkliche Visualisierung auskommen musste.
Ungeachtet dessen war an diesem Abend eine neue Ära in der Geschichte und Entwicklung unserer Stadt eingeläutet worden. Endlich konnte man im Café Lindy, das wir bis Anfang der Achtzigerjahre fast jedes Wochenende beglückten auch mal über wirklich interessante, ja beeindruckende Veranstaltungen und Aktionen, die in der eigenen Stadt passierten diskutieren und sich darüber freuen, dass dies nun zur Tradition wurde, ohne sofort wieder zu verkrusten. Beflügelt durch das Festival Ars Electronica bedeutete dies einen immer wieder spannenden Herbst mit ganzjähriger Nachwirkung. In diesem Aufwind segelte auch das Brucknerfest, dessen Namensgeber mit seinem Geburtstag alljährlich den Beginn dieses fruchtbaren Linzer Kulturtsunamis markierte. Während sich Ende August die Pforten der Sommerfestspiele in Salzburg, Bregenz oder Bayreuth schließen und dem grauen Alltag die Bühne überlassen, erhellen in Linz zu Schulanfang Ars und Brucknerfest im gepflegten Doppel den September. Die ersten visualisierten Klangwolken standen noch ganz im Zeichen unseres Ansfeldener Symphonikers, der sich mit seinen Orchesterwerken ganz hervorragend für die Umsetzung im öffentlichen Raum des Donauparks eignete. Bei der Mahler-Wolke gelang es den Traum des Komponisten vom sich bewegenden Orchester gleich am Beginn seiner V. beim einleitenden Marschthema zu erfüllen, indem man ein Schiff mit einer großen Lautsprechereinheit als Trauerkondukt am Publikum vorbei gleiten ließ. Legendär: Die Otto M. Zykan-Wolke … bei der wir dem Meister nach seiner 24stündigen Lesung der Odyssee im Donaupark beim Frühstück die Erlaubnis abluchsten seine Musik verfilmen zu dürfen (- ohne Dauerpräsenz des Komponisten bei den Dreharbeiten … denn das war sonst bei ihm Usus – hätten wir uns aber nicht leisten oder organisieren können) Erfolgreiches Ergebnis: „Im Auge des Zyklopen“
„Kultur für Alle“ – „Klassik“ aufbereitet für Jedermann & – frau … Ein wahrhaft edler und wesentlicher „Kulturvermittlungsgedanke“ zum Nulltarif der 80er, der leider verloren ging … Heute ist die ursprüngliche „Klassische Klangwolke“ verkommen zu einem Stehkonzert im leer geräumten großen Saal des Brucknerhauses unter dem Titel „Open Classic“ – das einzige was dabei offen ist, das sind die Türen und das Programm … ein beliebiges Indoorwölkchen, fern des ursprünglichen Konzepts, als „Vorgruppe“ für die Eröffnung des Fests am Folgetag. Das eigentliche Wolkenschmuckstück ist da alljährlich dann bereits Geschichte: Die große visualisierte Klangwolke der Ars Electronica im Donaupark.

Die Linzer A R S – geboren aus der M U S I K …
Was für eine Aufbruchstimmung begleitet von der Neugier des Publikums herrschte beim „Mitmachkonzert“ 1980, wie neu war der elektronische Sound von Klaus Schulze oder Isao Tomita & die „Pink Floyd -Wolke“. Damals war die Klangwolke noch ein wirkliches Experiment von Walter Haupt und nicht bloß eine „Rundum-Beschallung“ mit Feuerwerk. “Malstrom Südpol” und einer der absoluten Höhepunkte: “Out of Control“ – ja man könnte noch viele weitere, exorbitante „Aufmacher“ der folgenden Jahre anführen die Linz zur „Kulturhauptstadt“ und > city of media arts < werden ließen … Es lebe die ARS, die Wolke, die Goldene Nica und speziell die > u19 < mit ihrem Motto „Create Your World“ !!!

Immer wieder u19-Preise der ARS für die MRG-Fadis
Hier nun noch 2 RADIO-Beiträge zum Klangwolken/ARS-Jubiläum mit den aktiven, medialen und künstlerischen Wegbegleitern Wolfgang Winkler und Walter Haupt: https://cba.fro.at/417535 und https://cba.fro.at/408719
ABSOLUTER HÖHEPUNKT IN DER FADINGER ARS-STORY:
u19 Goldene Nica 2006 – Krmpf Krmpf – Studios (und 2017)
Stereonarrativer Film ARS / MEGAPLEX
Kino der Zukunft < (Diskussion im Rahmen der ARS / Radio)
Manfred Pilsz (- der von 79 bis heute jede ARS & Klangwolke besucht hat … ) ARS & KW 017
Die Pflanzen wirkten noch wie frisch gegossen – die letzten Krümel vom gehlen Namenstagskuchen, den sie wie jedes Jahr, so auch damals in den letzten Jänner-Tagen für ihren Sohn gebacken hatte, wurden vom Tortenteller gewischt – ein allerletztes Erinnerungsbild: Die viel zu schnell entschwindende Silhouette der winkenden Oma am fahl erleuchteten Fenster ihres Fernsehzimmers – nach einem letzten guten Gespräch – einer letzten Lieblingssuppe … Das kleine Valentinsgeschenk hat sie nicht mehr erhalten …
Das war damals vor 10 Jahren im Februar … Heute hätte sie ihren 100. Geburtstag gefeiert !
„Ich schau´ dann noch schnell zur Rosa-Oma“ – ein fixer Stehsatz in unserer Familie ist damals vorläufig ein letztes Mal so gesprochen worden. Denn ein erfülltes Leben voller Arbeit und Fürsorge ist jäh zu Ende gegangen. Ein vormals starkes Herz – über die Jahre schwächer geworden – hatte zu schlagen aufgehört.
Der Weg alles Irdischen war zu Ende – ein langer fast 90jähriger, manchmal auch extrem entbehrungsreicher, in jedem Fall sinnerfüllter und gerader Weg!
Über ein Jahr war sie noch „Untertanin“
Begonnen hat er in der Gegend von Rannastift, Oberkappel, Neustift im Schoß der Familie Kapfer – 1917 – noch in Monarchiezeiten. Schon bald führte der Weg das junge Mädchen aus bäuerlichem Stand vom Oberen Mühlviertel in den städtischen Bereich – die Ausbildung zur Krankenschwester machte dies notwendig.
„Wer nicht gegen den Strom schwimmt, wird nie zur Quelle kommen“ – lautet die letzte Eintragung in einer Textsammlung, die Rosa Pilß hinterlassen hat:
Als der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vom Volk abgesegnet werden sollte, war Rosa Kapfer (ihr Mädchen-Name) eine der wenigen, die auf dem Recht der geheimen Abstimmung in ihrem Ort bestand und bewies so schon in jungen Jahren Rückrat und Mut. In der Folge leistete sie mehr als nur pflichtbewusst, wie später auch ihren Dienst – damals als Lazarettschwester während des 2. Weltkriegs – zuletzt dabei im Petrinum und am Gelände der heutigen Kreuzschwesternschule, wo sie im Bombenhagel der letzten Kriegswochen April/Mai 45 endlich die Befreiung erleben durfte. Der kleine steinerne Mops der sie dabei begleitet hatte, hielt bis zuletzt in ihrem Wohnzimmer am Regal bei ihr Wache …
Auch während der „Besatzungszeit“ versah sie ihren schweren Dienst – ohne wenn und aber! Mehrere schwere Operationen, die sie in den Kriegsjahren und in der Folge über sich ergehen hatte lassen müssen, beeinträchtigten u. a. ihre Hörfähigkeit & ihre Gesangsstimme nachhaltig. Während des Hochwassersommers 54 schenkte sie ihrem einzigen Sohn Manfred das Leben und gab so ihr verlorenes Talent – die Gabe des Singens – an ihn weiter. Kurz zuvor hatte sie Ing. Friedrich Pilß, den Vater des Kindes geheiratet. Beide waren im Gesundheitswesen der Stadt Linz tätig. Er als Oberamtsrat und Dipl. Krankenschwester Rosa Pilß übernahm eine Station in einem Linzer Fürsorgeheim, wo sie bis zur Pensionierung bei Tag und Nacht unermüdlich in der nicht einfachen Altenbetreuung ihren Dienst versah.

Nach dem unerwartet frühen Tod ihres Gatten haderte sie zwar mit der Institution Kirche, nie aber mit Gott – Oft schloss sie ihre Anverwandten, besonders die junge Familie Pilsz in ihre Gebete ein. Auch ließ sie nach meist nur wenigen Worten viele hilfreiche Taten folgen. Großzügige Geschenke und Zuwendungen ermöglichten der Familie des Sohns und später speziell den Enkelkindern ein noch sorgenfreieres Leben.
Sie selbst hatte kaum irdische Bedürfnisse: Keine Auslandsreisen oder größere Veranstaltungen, kein Auto, nicht die Spur von Begehrlichkeiten geschweige denn von Luxus. – Treffen nur im kleinsten Familienkreis – am liebsten mit den ganz jungen – ihren beiden Enkelkindern, deren Entwicklung sie genauestens beobachtete, förderte und auf die sie besonders stolz war. Das brachte ihre oft schon sehr müden Augen noch einmal zum Leuchten. Mit dem Hören war es seit geraumer Zeit schon schlecht bestellt – von Jahr zu Jahr war es um sie herum dumpfer, stiller geworden – bis dann endgültige, ja ewige Ruhe Einkehr hielt. Ihren Urenkel durfte sie nicht mehr erleben … Der kleine Joni wurde auf den Tag genau 9 Jahre später geboren.


Naturverbunden (wie hier am Bild im Mühl4tel) liebte sie Bergwanderungen
Im Gedenken an eine starke, selbstlose Frau, die auch jetzt immer wöchentlich besucht wird: „Ich schau´ dann noch schnell zur Rosa-Oma“ … Heute allerdings zum 100er mit noch mehr Ruhe als sonst. Dort an der Donau, wo sie einst selbst Schwäne füttern war, wenn sie den „Papa“ besucht hat – mit der Gießkanne – direkt neben der Hochzeitskirche der „Jungen“ … Hier, wo wir nun selbst Blumen in der Hand halten und im stillen Dialog verweilen …
… in der Textsammlung von Rosa Pilß (ß = sz) findet sich auch die von Schumann so überirdisch vertonte Eichendorff´sche „Mondnacht“
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus.
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

… am 15. Geburtstag nach den Februar-Tagen 2007:

Der 25. August ist auch der Geburtstag von Bayernkönig Ludwig II. sowie der Hochzeitstag v. Cosima & Richard Wagner
Siehe auch unter:


Die angenehme, morgendliche Besprechung war eben vorbei und vom „Wiener Frühstück“ grade noch mal ein paar Tropfen des Caffè Latte – Zuckersatzes übrig, dem nun der Löffel nachspürte, während die Gazetten aufgeschlagen wurden, die man sich bereits um 9.00 am Zeitungstisch des Lokals besorgt hatte, um im Anschluss nicht ohne die üblichen Blätter da zu sitzen. Ein weises Unterfangen, da alle anderen Stammgäste des Hauses ähnlich gestrickt waren und so im Verlaufe des Vormittags aus der reichen medialen Palette dann nur noch Massenware zu bekommen war. Es gibt zu Linz viele andere formidable Lokale, die Köstliches zu bieten haben: Venezianische Leber in der „Alten Welt“, Kürbis Lasagne im „Gelben Krokodil“, Crêpes im Schlosscafe, Hausmannskost beim Lehner und beim Lindbauern, wo man im Garten wehmütig mit Blick auf die Schandpfeiler der Eisernen Brücke nachtrauern kann. Die sanft klimatisierte, gedämpfte Bar im Arc, Chinafreuden und Steaks an der Donau, Japan in der Klammstraße, Linz von oben im „Cubus“, am Pöstlingberg und an schwülen August-Nachmittagen im Kernschatten des Wienerwalds (- leider nur noch Geschichte) …
Jede dieser Lokalitäten und viele andere wie der „Eis Greissler“ mit seinem Grießschmarren-Eis haben unterschiedliche, nicht nur kulinarische Freuden zu bieten, aber die innerstädtische Gemütlichkeit, nur getrennt durch eine Hecke von der Hektik und zugleich dem Puls von Taubenmarkt und Promenade, Radios und Nachrichten, geschützt und zugleich offen – das gibt’s nur beim „Traxlmayr“. Selbst im Winter, wenn draußen die Flocken fliegen, existiert diese unvergleichlich brisante Mischung von Zweiertischen, intimen kleinen Runden, dampfenden Kaffee- und Teeschalen, Frühstückseiern, die mit Kulturseiten konkurrieren und auf der anderen Seite: Die mediale Öffentlichkeit mit Mini-PKs, Interviewtischen und Kameras, die mit einem roten Punkt signalisieren, dass etwas mehr Ruhe auch noch genügend O-Ton liefern würde und die Speisenträgerin bitte von der Seite oder derzeit besser gar nicht servieren möge. Im Sommer spielt sich dieses Szenario in der noch großzügigen Weite des gastlichen Gartens ab und an den bevorzugten Schattenplätzen an den Außenwänden des Traxls wird man auch noch von oben durch einen Sprühnebel erfrischt, der allerdings dem Lesestoff gehörig zusetzt.

Richard Wagner war in Dresden noch vor der Revolution gerade mit Lohengrin beschäftigt, als zu Linz 1847 das Traxl eröffnete. Das alte „Stammhaus“ dahinter an der ehemaligen Stadtmauer war gleichzeitig mit dem Theater an der Promenade bis 1803 errichtet worden. In späterer Folge gestaltete der Otto Wagner Schüler Mauriz Balzarek den neuen Kaffee-Pavillons für Wilhelm Traxlmayr. Das mehrfach umgebaute Lokal hat sich bis heute den Charme eines sonst quasi nur in Wien heimischen, typischen > Altösterreichischen < Kaffeehauses erhalten. Das Team des Traxls tut das Seine dazu, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Die rötliche Diensttracht signalisiert „Ich bringe jedem etwas, aber darf keine Bestellungen entgegen nehmen, die „Schwarzen“ hingegen nehmen auf, kassieren ab und sorgen für ein gediegenes Klima, das am heutigen Vormittag in himmlischer Weise noch getoppt wurde.
Yamoto Moritake, Bernhard Walchshofer, Josef Herzer & (nicht im Bild) MOVE.ON-Chef Albert Landertinger (Fotograf)Der letzte Zuckerlöffeltropfen beträufelte die Zungenspitze des eifrig lesenden Gastes, als die Atmo des Traxls zu der eines venezianischen Gran Caffés Quadri oder Caffès Florian mutierte, denn als der vertiefte Genießer aufblickte, standen in einem Tisch Entfernung vier Musiker mit ihren Instrumenten, grüßten herüber und begannen im selbigen Moment auch schon zu spielen. Wunderbare Stücke in Salonmusikfassung, die jede Lektüre unwichtig, ja störend erscheinen ließen. Von Klassik bis hin zu neapolitanischer Folklore spannte sich der Bogen der vormittäglichen, gelungenen Überraschung. Ein Aktionstag mit dem Mitglieder des Brucknerorchesters auf ihre zahlreichen Projekte im Bereich der Musikvermittlung aufmerksam machen wollten, hatte die dankbaren Gastgartenbesucher in erlesener Art und Weise künstlerisch beglückt. Bei den letzten beiden Nummern kam der Bläser und Move.On-Chef des BOL als Gast zum Tisch und Erinnerungen wurden wach an gemeinsame Projekte, die wir hier im Traxl ausgeheckt hatten und die dann mit Schülern umgesetzt wurden: Eine Visualisierung zu Dukas „Zauberlehrling“ und ein Video zur „Baba-Jaga“ (Баба-Яга) mit dem Titel „TraumFabrik“ aus „Bilder einer Ausstellung“ – Musikfilmarbeiten zu denen das Orchester synchron im Brucknerhaus bei Move.On -Veranstaltungen spielte und uns als Anerkennung u. a. Preise beim internationalen >media literacy award< des Unterrichtsministeriums einbrachte …
Nach einer seligen halben Stunde wurden im Café die Instrumente gegen Capuccinos eingetauscht und wenige Takte später kehrte wieder der Café-Alltag im Gastgarten ein. Möge das Brucknerorchester bald wieder in den Straßen und bestimmten Gastgärten von Linz an sonnigen Morgen unterwegs sein …
M. P. – ein Stammgast und Zeitungsleser (- jede Menge gibt’s dort davon)
Es ist gerade einmal 2,5 Jahre aus, dass sich die Stadtpolitik gemeinsam mit den Linzer BürgerInnen laut, hör- und nachlesbar über die Auszeichnung > UNESCO City of Media Arts < unserer Ars Electronica – Metropole an der Donau gefreut hat.
In der Presseaussendung der Stadt war zu lesen: Gemeinsam für UNESCO City of Media Arts. Ein längst fälliges VALIE EXPORT Center im nunmehr als Stadt der Medienkunst apostrophierten Linz wurde angedacht und wird im Herbst eröffnet. Soweit so gut, doch wie sieht es hinter der Fassade all dieser „Medialen“ Aushängeschilder aus: In den Bereichen der in ihrer Wichtigkeit so hoch gepriesenen Vermittlung von Medienkompetenz. Denn bei Bildung wird nicht gespart – wenn man hinlänglich bekannten Worthülsen der Politik Glauben schenken darf – ebenso wenig wie natürlich in Kunst & Kultur …
In der Landeskultur hatte man schon recht mit dem Mantra „Kultur kostet Geld, Unkultur noch mehr“ und LH Dr. Pühringer hat auch mehrfach und nicht nur am Volksgarten bewiesen, dass es ein wirkliches Anliegen und daher die Kultur des Landes > Chefsache < ist.
In der Stadtregierung tickt man da scheints anders, denn wie käme man sonst auf die unglückselige Idee sich und den „Stahlstadtkindern“ die Medienwerkstatt „ersparen“ zu wollen, oder anders ausgedrückt: Eine bewährte Radio/Video-Plattform und Medien-Bildungsstätte für junge Linzer Medien-Talente dem großen „Sparschwein SWAP“ in den Rachen zu werfen und daher (mit Ende 2018) einfach abzudrehen. Im Dominoeffekt könnten so „gerechtfertigt“ reduzierte Zuschüsse womöglich in der Folge dann auch noch das Freie Radio & dorf-TV in Turbulenzen bringen … (Trockene Brunnen, dunklere Weihnachten, teurere Kurz- und fehlende Parkplätze, Brücken und Perspektiven)
Mit Rücksicht auf die > UNESCO (United Nations Educational, Scientific Cultural Organization) City of Media Arts < seien die verantwortlichen Politiker unserer Medien-Stadt nachdrücklich ersucht diesen letalen Schritt in die falsche Richtung gegen Kunst & Kultur nicht zu tun, sowie die Zerstörung einer medialen Bildungseinrichtung im Sinne unserer Kinder und Jugendlichen noch einmal zu überdenken und somit sofort ad acta zu legen.
Manfred Pilsz


Wo Donauriese Fafner zwischen Salvador Dali und John Cage ankert … Ein sehr persönlicher Exkurs zur oft sinnlosen „Summer in the City“-Euphorie ...
Im Cockpit des schwarzgelben Cinquecentos wurden 32 Grad im Schatten angezeigt. Im Autoradio war eben noch eine unglückselige Wetterfee zu hören, die glaubte Zuhörende bedauern zu müssen, da es im Verlaufe der Woche auf 25 Grad abkühlen dürfte und am Abend könnte eine Störungszone, ein Gewitter über Linz hereinbrechen lassen …
Von wegen Störungsfront: Jedes Tief ist ein Hoch für sommergeplagte Eisbären, die nichts sehnlicher wünschen als Abkühlung – und zwar nicht ausschließlich im kühlen Nass. Was bitte ist an Blitz, Donner und Regen falsch, die Abkühlung bringen und endlich wieder für coolen Schlaf in der nächsten Nacht garantieren, in der man nicht auf Schweiß-, sondern kühlen Leintüchern vom „Indiansummer“ im Mühlviertel und flockigen Weihnachten träumen darf? Egal liebe Leute – Wir haben August: Die Tage werden immer kürzer ! Und zu Ferragosto bricht der Sommer – YESSS !!!
Vielleicht wäre es geschickt gewesen, doch etwas früher aufzustehen und gleich loszuziehen, aber Morgenstund hat nicht nur Gold im Mund … Und ab 10 Uhr ist es an „Hundstagen“ halt doch schon so hot, dass man vernünftigerweise gleich warm duschen geht, dann kommt dir nachher die Welt deutlich kühler vor. Vorhänge zu, Rollos runter und Fenster dicht, denn irgendwann und meist sehr bald musst du auch noch den schrecklichen, glühenden Nachmittag überstehen …
Alle immer „Frierenden“ sind beneidenswert, denn sie können sich warm anziehen, mehr essen, einheizen usw., aber was machen sensible Eisbären im Sommer? Klimaanlagen sorgen wie Ventilatoren für Zug, trocknen aus, machen krank und was dann. wenn die Luft steht, es nach Ozon stinkt und das letzte Unterhemd gefallen ist …
Wir haben jedenfalls noch vor dem mittäglichen Sonnenhöchststand einen soliden Schattenplatz fürs Auto am Wasser erreicht und hoffen innerhalb einer Stunde diese fahrbereite „Rettungsboje“ wieder in Betrieb nehmen zu können. Der Ortsname gibt Hoffnung, dass die Übung gelingen könnte: Wir befinden uns am sogenannten Linzer „Winterhafen“! Zu besseren Jahreszeiten haben wir hier neben einem alten Bunker während Linz09 unsere Bond-Parodie „Agentin009“ in russischer Atmo gedreht – bei Eis und wie so oft sehnlichst erwartetem, leichten Schneefall. Dass dabei kurz vor Drehschluss die Autotür zufiel und man ohne Handy und Jacke auf ein Wunder im Rahmen der derzeit deutlich merkbaren Klimaerwärmung hoffte, erscheint im Hier und Jetzt leider komplett unverständlich.

Das nahe Hotel Donauwelle spendet dreiseitig segensreichen Kernschatten seinem, nur zur Donau hin offenen Innenhof – oftmalig als Oase genutzt, so auch beim Dreh zum Dali-Film, der einstens im Juni über die Bühne gehen musste, um so dem „Spanischen Flair“ gerecht zu werden. Wenige Jahre davor wurde hier in unmittelbarer Nähe zum Hotel in einem „Möbelhaus“ ein Druck des katalonischen Malers aus dessen „Tristan-Zyklus“ erstanden und eine spezielle Vorliebe für den Wagner-affinen Surrealisten entwickelt. Für gediegene Filmdrehs im Hafen spricht eine wild schroffe Industrielandschaft und die, für die Stadt eher doch ungewöhnliche Ruhe. Ein „Piratenschiff“ aus Holz mit Aufbauten und eingeholten Segeln steht hier neben modernen Hausbooten, die um zahlungskräftige Mieter im Schatten kleiner Büro- und Wohnhochhäuer im neuen Linzer In-Viertel werben. Nicht von ungefähr fand in diesem Umfeld der Linz09-Intendant eine zweite (oder weitere) Heimat. Unzählige Boote unterschiedlichster Provenienz, Größe und Ausstattung schaukeln hier im klaren, grünen Wasser, in dem sich Fischschwärme tummeln – keine Spur von Brackwasser. Hier wurden ungestört durch lästiges Publikum (Laufkundschaft) blutige Sensen vor der Kamera, von Landungsstegen aus in Zeitlupe im Wasser versenkt, oder aber bei kontemplativen Spaziergängen eingehüllt in Musikwolken Brainstormings unternommen, um ein synchrones Konzept für unseren Phil Glass-Film zu entwickeln. Von einer morschen Bank aus, die in schlechteren „Knie-Tagen“ willkommener Rastplatz auf halber Strecke war, sind umliegende kleine Rasenflächen am Ufer zu beobachten, die eines gemeinsam haben: Schilder mit der strikten Aufschrift „Privat“ und hermetisch eingezäunt signalisierten, dass man am besten schnell weitergehen solle, vorbei an zwei bemoosten, verwilderten Brachflächen. Hier animiert auf einem verwitterten Maschendrahtzaun den staunenden Betrachter ein weiteres Warnschild: „Bitte nur mit Tennisschuhen spielen“ – Es mutet wie ein Scherz an. Dieser „Court“ würde wohl bestenfalls, wenn überhaupt ein Grundlinienspiel zulassen und hat ein garantiert längeres Break hinter sich …

… in direkter Nachbarschaft das kleine, einsame Häuschen des Linz09-Intendanten. Das letzte Drittel in Richtung „Landsend“ lässt den Blick über die Werftanlage schweifen, die im Winter von vielen vertäuten Donaukreuzfahrtpötten verstellt ist. Hier wird dann ausgebessert oder einfach abgewartet bis sich das Hafeneis wieder verflüssigt und die Prospektflut im Frühjahr wieder genug KreuzfahrerInnen an Bord schwemmt. Möwen, Enten und Schwäne streiten sich am spiegelglatten, gefrorenen Parkett an den Futterstellen, die von vermummten Spazierenden betrieben werden. An Land ist das Krachen von Eisstöcken und dumpfes Schimpfen der Verursacher des Lärms auf der Eisbahn des Yachtclubs Nibelungen zu hören. Obwohl jetzt die dämpfende Schneedecke fehlt, ist es hier nun in der brütenden Hitze des Sommers vergleichsweise beängstigend ruhig. Ab und zu gleitet mit doch eher verhaltener Boxengeschwindigkeit leise ein Motorboot vorbei, oder es tauchen kaum vernehmbar die Blätter eines Ruderboots ins grüne Becken. Ein großer rostiger Anker, auf dem in stumpfen, weißen Lettern der Name „Fafner“ prangt, markiert an der leeren Zufahrtsstraße im Gras den Eingang zum Club. Gehen wir einmal davon aus, dass es sich dabei um keinen Zufall handelt: Es tummeln sich in Wagners Ring des Nibelungen unter anderen als Walhallbaumeister die beiden Riesen Fasolt und Fafner. Ersterer geht bereits in den Wirren von „Rheingold“ unter, während der ihn mordende Bruder, umgeschult auf einen Drachen, das Opfer des kindischen Helden Siegfried wird, der sich Ring, Helm und das restliche, ruhende Kapital bei Fafner mit dem Schwert abholt. Der Anker dürfte allerdings zu einem gleichnamigen, in Korneuburg gebauten Schutenentleerer gehört haben, der mittlerweile zwar nicht die Gestalt, aber seinen Namen geändert hat. Die Linzer Werft lieferte dazu passend das weicher als bei Wagner geschriebenen Eimerbaggerschiff Fasold, das Ende 80 nicht am Rhein, sondern an der Donau aus dem Verkehr gezogen wurde. Leise tuckert hier selbst das Motorschiff „Pegnitz“ („meistersingerlich“) durchs Hafenbecken …
Vorbei am winzigen „Wetterhäuschen“ mit dem nun in der späten Vormittagssonne dampfenden Asphaltbelags der Eisstockbahn, werden auf den letzten Metern vorm Hafenspitz, Erinnerungen an ein Projekt wach: Ein blütenweißes, langes Tuch wird von schwarz gekleideten jungen Leuten in einer Prozession getragen, ins Hafenbecken getaucht und nach dieser Taufe wieder zurück zu Stromkilometer 2131,8 beim Hafeneingang verbracht, wo es über einem Lagerfeuer angeröstet wird, um schließlich mit roter Farbe aus, an dünnen Seilen hängenden Kübeln überschüttet zu werde. Alles nach einem „Rezept“ des amerikanischen Experimentalkomponisten John Cage und begleitet vom wachsamen Auge des Dirigenten Wim van Zutphen und dem einer Polizeistreife, der dieses angemeldete, aber doch mehr als auffällige Projekt des Brucknerfests verdächtig vorkam. Dieser mythische Ort hätte Cage dem „Meister des Zufalls“ sicher auch gefallen. Welch ein wunderbarer, kreativer Akt, der in Bildern und einem Video festgehalten wurde, in dem auf der zweiten Bildebene tänzerisch die Personifizierung dieses Tuchs in Erscheinung trat. Dabei schien unsere Darstellerin triefnass dem Hafenbecken zu entsteigen, um schließlich vom Feuer bedroht von einem roten Tuch umgarnt zu werden. Ein kleiner, schnuckeliger, Mühl4tler Badesee musste für den ersten Teil dieser Aufnahmen die Untiefen & die Skepsis betreffend Wassergüte und -getier egalisieren.
Die Feuer und Farbsequenz der Szene wurde hingegen am Originalschauplatz hier gedreht, um nicht der Weihe dieses besonderen Orts verlustig zu gehen. So, wie dem grünen Hügel des Gründbergs in Urfahr, wohnt diesem Ort ein unsagbarer Zauber inne – und das Wasser tut ein übriges.


Cage-Aktion (C. Kreiner)
Landsend, Limes – ein Grenzgang oder Endpunkt wie dieser jene, wird zum Rand der Scheibe – hier ist die Welt kleiner und noch, oder wieder keine Kugel – ein besonderes Faszinosum. Auch wenn wir in früheren Tagen entlang des Pleschingersees bis zur Mündung des Katzbachs in die Donau vorgedrungen waren, endete für uns Kinder dort beim Pfenningberg immer die Entdeckungsreise in Richtung Schwarzes Meer. Mangels Brücke gezwungen anzuhalten, verharrten wir, wie bei der Ankunft auf einem Gipfel andächtig, um schließlich mit der Gewissheit es wieder einmal geschafft zu haben, zufrieden und mit neu aufgeladenen Batterien freudig den Rückweg anzutreten.
Wie damals, als wir das Projekt hier am Hafenspitz mit einer Prozession des fertigen Tuchs zum Brucknerhaus und am nächsten Tag stolz quer durch die Innenstadt begleitet von ORF-Kameras der ZIB2 abschlossen. Am Abend diente es dann im Rahmen des Brucknerfests als Bühnenbild bei der John Cage-Aktion im Brucknerhaus und es gab dabei auch noch das von uns gestaltete Video als Draufgabe. „Bilder hören – Töne sehen“ – Jahre später wurde dann bei Linz09 in der Ausstellung „Augenmusik“ im Foyer über ein Monat lang mittels einer Installation ein Querschnitt durch unser Musikfilmschaffen beim Brucknerfest gezeigt.
Normalerweise gestaltet sich allerdings der Rückmarsch über den Dammkamm bis zum Ausgangspunkt unseres Hafenexkurses eher als Ausweichzickzack zwischen Mountainbikes, sportlichem Laufvolk und begleitenden Hunden, die auch meist als einzige den 09Badestrand bevölkern. Nur wenige Solisten und Kleingruppen verirren sich auf die Schotterbänke, die dort von der Kulturhauptstadt als Freizeittreffs angelegt wurden. Mückenschwärme oder Eiswinde, je nach Jahreszeit, begleiten den einsamen Wanderer, bei seinen Beobachtungen, die ihm die Zeit des Rückwegs verkürzen und von der Beschwernis seines kleinen Hafenausflugs ablenken sollten. Zugewachsene oder eingeschneite, kalte Bänke erhöhen die Chance, dass das angepeilte Ziel: Ein geparktes Auto so, konsequenter und schneller erreicht werden kann.
Manfred Pilsz
Radio-Beitrag zum obigen Sommer-BLOG: https://cba.fro.at/558023 <<<
KUNST & PROZESS / WAGNER & NÜRNBERG

Ein kurz eingeblendeter Vorworttext und schon bricht die Ouvertüre los – „Kein stiller Herd in Winterszeit“, sondern ein hektisches Treiben im Hause Wahnfried, wo Wagner höchst darselbst, wie einst in seiner echten Biographie (auch auf Reisen) mit Familie und Entourage eigene Werke im häuslichen Salon zur Aufführung brachte. Cosima, diesmal auch Schwiegerpapa Liszt, Hermann Levi und Co. werden dabei ins bunte, vorerst noch nonverbale Treiben von Wagner in „Eigen-Regie“ integriert. Gemeinsam mit Liszt zaubert er vierhändig Klone seiner selbst aus dem Flügel, die in der Folge als Stolzing, David usw. reüssieren. Weiters übernimmt er die Rolle von Meister Sachs und Cosima die Eva – Kosenamen, die sich die beiden auch im echten Leben wechselseitig gaben. Liszt (ein Sonderlob für die Visagisten) wird dabei natürlich die Vaterrolle des Veit Pogner zugedacht. Dies alles klingt nach Parodie, oder kommt einem schrägen Filmsujet von Ken Russell nahe, doch weit gefehlt: Es handelt sich um die Premierenvorstellung der diesjährigen Festspiele, genial aufgelöst und im 1. Aufzug durchaus schlüssig und passend komödiantisch, wie intelligent umgesetzt von Barrie Kosky, dem u. a. von seinen Arbeiten an der Komischen Oper Berlin bestens bekannten Regisseur. Köstlich wie er beispielsweise Wagner Levi nötigen lässt nach dem „gemeinsamen“ Gebet im Spiel die Rolle von Beckmesser zu übernehmen. Das Konzept von Kosky wird hier noch getoppt von der alles in den Schatten stellenden Personenregie, die für die dichtest mögliche Bühnenpräsenz speziell bei „Freiung, Zunftberatung und Probesingen“ sorgt:
Die Mao-Bibel-ähnliche Tabulatur wird von „Headbangenden“ Meistern abgenickt, Stolzing erklimmt den Singhochstuhl am Deckel des Klaviers und wir erleben den glücklichsten Richard/Sachs, wenn Klon Stolzing die Meistersippe aufmischt, während er selbst Levi/Beckmesser in dieses laufen lässt und die Leviten liest, bis sich der 1. Akt im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten verrollt und Wagner/Sachs sich plötzlich nur kurz angedeutet bei „Versungen und vertan“ im späteren Bühnenbild des 3. Akts wiederfindet. Mit dem berechtigten frenetischen Applaus des Premierenpublikums geht’s in die Pause.
Bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk,
daß kein böser Geist eur‘ Seel‘ beruck‘!
An den preiswürdigen 1. Teil schließt ein „Johannisnächtlicher Summernightdream“ an. Eine „Nachtwächter-Vollmonduhr“ mahnt die Zeit ein, die auch ganz bewusst gegen Ende rückwärts laufen kann …
Wahnfried wird zur nächtlichen Festwiese in Form einer Reduktion auf ein schlichtes Naturbild, statt der beschaulichen Gassen von Alt-Nürnberg. Die Lehrbuben springen herum als Abbilder ihrer alten Meister wie Kobolde und Geister. Der Rest ist ein Kammerspiel auf der Flieder-„Wiesn“, das wahrlich böse endet, wenn Sachs/Richard den Stadtschreiber einer wilden, nächtlichen Horde in Tollerei und Gewalt überlässt und ein stigmatisierter Beckmesser als Judenkarikatur im „Nazi-Stil“ aufgeblasen in voller Bühnengröße zurückbleibt, die schließlich in sich zusammensinkt, bis nur noch der Davidstern auf dessen Kippa, vom Dunkel beim Schlusston des Orchesters verschluckt wird. Sachs/Richard drückt sich dabei erschrocken ins Eck, als er erkennt, was hier scheint’s ausgelöst wurde.
Höchst merkwürd’ger Fall!
Ausgehend vom Sachs-Zitat:
Ist jemand hier, der Recht mir weiß,
der tret‘ als Zeug‘ in diesen Kreis!
– entspinnt sich das Bühnenbild des 3. Aufzugs, der im Verhandlungssaal des Nürnberger Prozesses spielt und in dem Schusterstube, sowie schlussendlich auch die „Festwiese“ angesiedelt sind. Wie beim Wahnfried des 1. Akts ist auch hier der Saal so exakt nachgebaut, dass man spätestens, wenn sich der Raum mit Menschen füllt, die Frage stellen muss, ob es von Bedeutung ist, dass die Regie den einfachen „Bürger Normalverbraucher“ auf der Anklagebank unterbringt, denn die Meisterjury nimmt ja wahrscheinlich auch nicht von ungefähr auf den mittigen Richterstühlen Platz. Wahn! Wahn! Überall Wahn! (Sachs) – Hier werden Weisen geboren, getauft, unfertig weiter gegeben, fremd verwendet, umgetextet, ver- und gesungen – Hier werden auch Anklagebänke zu Festtribünen, es geht drunter und drüber …
Und nachdem Beckmesser und dann Eva mit ihrem „Meister-Verweigerer“ („Will ohne Meister selig sein !“) Walther die Bühne verlassen hat, gehen auch alle anderen „Mitspieler“ ab, als Wagner/Sachs nun selbst im Zeugenstand die „Achtung vor den Meistern“ einmahnt, bevor er das Dirigat des „Bühnenchororchesters“ übernimmt. Ab hier gilt´s wahrlich einzig und allein der Kunst, die sich so dem Auditorium vermittelt. Der Vorhang geht zu und viele Fragen bleiben offen … speziell bezogen auf den Schlussteil. Eine Deutung, die zum Diskurs einlädt.
Die musikalische Seite blieb nichts schuldig – niemand hat „Versungen und vertan“:
Untadelig Dirigent Philippe Jordan, der wunderbar abgestimmt auf Sänger und Regie mit feiner Klinge meisterlich zu Werke ging. Selbst David – optimal Daniel Behle – hätte hier alle Regeln der Kunst erfüllt gesehen. Auch mit seiner Lene Wiebke Lehmkuhl konnte er vollends zufrieden sein – ebenso mit Chor und Orchester. Verlässlich, ja „Morgendlich leuchtend“ und zur Stimme passend (Vergl. Tannhäuser München) Klaus Florian Vogts Walther. Die Eva von Anne Schwanewilms schien manchmal etwas zu grell und zuviel Cosima. Absolute „Hügelklasse“ stimmlich wie schauspielerisch: Der Beckmesser von Johannes Martin Kränzle und Michael Volles Hans Sachs.
Manfred Pilsz aus Bayreuth
Siehe auch: Freunde des Musiktheaters & RWV Linz/OÖ
Dieser BLOG–Beitrag hätte sich Lektüre & Betrachtung auf einem großen Screen verdient
Die umfassende Digitalisierung wird heute primär von wirtschaftlichen Interessen forciert. Es handelt sich dabei um eine globale Entwicklung. Und da kann man sich nicht abschotten, auch und schon gar nicht mit Mauern, also mit sogenannter Trump’scher Politik …
Der deutsche Philosoph Richard David Precht geht davon aus, dass wahrscheinlich die Hälfte der Bevölkerung in nächster Zeit nicht mehr arbeitet, oder mit seinen eigenen Worten formuliert, keiner geregelten Lohnarbeit von Nine to Five nachgehen wird. Es dürfte im Zuge der Digitalisierung allerdings nicht flächendeckend roboterisiert werden: Jobs, wo Menschen lieber mit Menschen zu tun haben als mit Maschinen, wie zum Beispiel Kindergärtner und Lehrer wird es auch weiterhin geben. Schulen werden sich massiv und stark verändern, aber es wird nicht dazu führen, dass man von Robotern unterrichtet wird. Warum aber verdienen die, die sich um unsere Kinder (bis 10 Jahren) kümmern, weniger als Lehrer an den Unis? Gerade in solchen sogenannten „Niedriglohnsektoren“ wird es noch viele Jobs geben. So wird man auch im exponentiell wachsenden und daher immer wichtigeren Pflegebereich in Zeiten von 4.0 die Patienten nicht ausschließlich Maschinen überantworten, handelt es sich doch um Menschen, also das analoge Modell 1.0 – und das kann nicht digitalisiert werden. Auf diesem Sektor bringt die Umstellung sicher Vorteile, da aus „Ersparnisgründen“ derzeit meist unqualifiziertes, „billiges Ost-Personal“ zum Einsatz kommt. Eine Aufwertung der Sozialberufe & ein entsprechender Entgelt für Jobs im derzeitigen „Freiwilligen Bereich“ sind dringend anzudenken und in den notwendigen Umbau der Gesellschaft fix einzuplanen.
Arbeiten werden die Menschen auch in Zukunft, aber sie werden es vielleicht nicht mehr für Geld tun, und sie werden es auch vielleicht nicht mehr für eine Firma und nicht in Angestelltenverhältnissen tun. Viele junge Leute verstehen ihre Eltern nicht – sog. Mittelschichts-Eltern, die wahnsinnig viel arbeiten und viel zu wenig Zeit für sie hatten. Sie selber wollen es anders machen, sie wollen mehr Zeit für ihre Kinder haben. Precht schildert hier seine Beobachtungen im Umfeld der nach 1980 geborenen Anhängern der „Work-Life-Balance“, also Menschen, die in großen Städten so leben, wie viele junge Leute es gerne täten, obwohl es in der Realität kaum so passiert … Man sitzt mit seinem Smartphone aufgeklappt in einem Café, einen Cappuccino und seine Frau neben sich, die Kinder wuseln da rum auf einem Kinderspielplatz …
Wer wird in hundert Jahren den langweiligen Bürojobs hinterhertrauern, die jetzt verloren gehen? Oder dem stinkenden Straßenverkehr, wenn auf selbstfahrende Autos umgestellt wird? Also zu welchem Zweck soll da noch jemand hinter dem Schalter stehen, der nichts anderes auf seinem Computer machen kann als das, was Sie zu Hause machen können? Und so denken ja mittlerweile 70, 80 Prozent der Bevölkerung. Also wenn Sie mal in eine Bankfiliale reingehen, dann sehen Sie da Menschen mit Migrationshintergrund, die kein Deutsch können, und ein paar alte Leute.
Oder ist es ja doch schade um ein nettes Gespräch mit hilfreichen Schalterbeamten, ums Flanieren entlang der Auslagen kleiner schnuckeliger Gschäftln, die aber mittlerweile geschlossen sind in ausgestorbenen Innenstädten, nur weil wir Direktkommunikation verlernt haben bzw. Finanzen oder um Zeit zu sparen, von der demnächst viele von uns jede Menge haben werden, soviel, dass sie gar nicht wissen, was sie damit anfangen sollen … Precht animiert uns dem „Paradigmenwechsel“ positiv entgegenzutreten und nicht dagegen anzukämpfen, sondern das Heft selbst in die Hand zu nehmen und so die Politik zu motivieren desgleichen zu tun. Aus einem Schuldeingeständnis heraus, weil wir wissen, dass wir analog Mitschuld haben an der digitalen Rasanz der Veränderungen. Natürlich befeuert(e) die Inanspruchnahme von Onlinediensten aller Art den sinkenden Pegel des Arbeitsangebots. Und wenn wir per Amazon smarte Systeme ins Haus lotsen und uns Multitalent „Alexa“ im Kühlschrank, im Auto, neben der Waschmaschine und im Kinderzimmer begegnet, dürfen wir uns nicht wundern, dass uns Roboter neben Annehmlichkeit, am Arbeitsmarkt Parole bieten. Mit dem Sprachbefehl „Alexa“ können Echo-Besitzer die Assistentin aktivieren und ihr Fragen stellen oder die Einkaufsliste bestücken. Alles sehr simple Aufgaben – noch.

„Wir leben nicht um zu arbeiten“, sondern „Wir arbeiten um zu leben“– dieser Spruch galt in Abwandlung auch für uns, die wir gern arbeiten und also gut leben, auch in der Pension … – Alles: Fremdvokabular für eine „Generation 4.0“ und deren Nachfolger: Hier geht’s nicht um Arbeitsverweigerer, sondern vordringlich um Menschen, denen Arbeit verweigert wird, Menschen, die aus heutiger Sicht unserer Gesellschaft in der Werteskala untern anzusiedeln sind, statt dass man sie für den Verlust des Rechts auf Arbeit durch eine neue, angepasste Skalierung und finanzielle Absicherung entschädigt. Das müsste die Politik angehen – jetzt oder nie, aber man traut sich nicht, oder schlimmer noch: Sieht keine Notwendigkeit – es gibt soviel an Tagespolitik zu erledigen – Politisches Kleingeld, das sich in Umfragewerten und Stimmen niederschlägt im „Hier & Jetzt“, da gilt es ein so geartetes, zukünftiges Szenario, das noch dazu ausgehend vom „Status Quo“ dem Wahlvolk schwer zu erklären ist, eher zu umschiffen, zumal wenn man weiß (oder auch nicht), dass man damit eigentlich schon vor Jahren hätten beginnen müssen, wenn das „Unvermeidliche“ sanft & „smart“ über die Bühne gehen soll – R. D. Precht bringt unsere aktuellen Situation auf den Punkt: „Also was wir im Augenblick machen, ist, wir dekorieren auf der Titanic die Liegestühle um“
„Das Niveau auf dem man hier nun diskutiert … wird dem Ernst der Lage nicht gerecht“ (Zitat von Precht aus der Sendung / Min 37)
Regieren sollte eigentlich bedeuten: Agieren statt reagieren, denn nur so kann man gestalten. Doch wie setzen Staaten und Politik sich gegen multinationale Großkonzerne durch, deren Forschungs- und Investitionsbudgets die Etats kleinerer Nationen übertreffen? Kommerzielle Unternehmen bekommen eine irrsinnige Macht und Kontrolle natürlich dadurch, dass sie die ganzen Daten der Menschen bekommen und vieles andere mehr. Es entstehen digitale Supermächte, und diese digitalen Supermächte, denen kann völlig egal sein, wer unter ihnen Bundeskanzler ist oder amerikanischer Präsident. Dann bekämen wir eine Art technokratische Diktatur dieser Mächte, die alle meist persönlich ganz nett sind und pausenlos davon erzählen, dass sie nichts anderes wollen, als die großen Probleme der Menschheit zu lösen – Sehr verdächtig aber durchaus verständlich:
„An einer Massenverelendung und einem Abbau der Sozialgesetzgebung, die dazu führt, dass die Leute am Ende alle nur noch Wanderarbeiter sind, Wanderarbeiter im Netz vielleicht, hat überhaupt niemand ein Interesse, also die digitale Industrie genauso wenig wie jeder Staat. Und die Folge wird sein, dass die Staaten aus diesem Grund – und zwar aus diesem Grund und aus keinem anderen – ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen werden, ein bedingungsloses Grundeinkommen, das verhindert, dass die Kaufkraft sinkt, soziale Unruhen ausbrechen. Oder, aus der Logik des Silicon Valley gedacht, der Datenhandel ist nur unter einer Bedingung ein lukratives Geschäft: dass derjenige, dem ich meine gezielte Werbung auf den Computer lade, dass der in der Lage ist, diese Produkte auch zu kaufen“
Die CEOs der großen Unternehmen denken über diese Dinge nach und beschäftigen sich also sehr viel damit. Die Politik denkt darüber sehr, sehr wenig nach und was ich ihnen dann sage, wird von ihr wie ein Science-Fiction-Film wahrgenommen. Und so ist noch geringer als das Vertrauen in die zukünftigen Märkte daher dasjenige in die Politik – eine solche Politik formuliert keine Zukunftsbilder, sondern produziert Verunsicherung, Angst & Wut – wahrgenommen als asoziales Verhalten auf sozialen Kanälen ebensolcher Medien, kommt es so zum verbalen Terror im Netz, das als Ventil im Kochtopf der Gesellschaft dient …
Letztlich geht die digitale Revolution weit über die Industrie hinaus. Bislang redeten wir von der Revolution der Produktionsmaschinen. Die digitale Revolution aber ist die Revolution der Informationsmaschinen.
Man wünscht sich zurück in sichere Häfen. Die Retropie erblüht, also die rückgewandte Utopie, aus einer unglaublichen Angst vor der Beschleunigung und vor der Entfremdung. Also „Überfremdung“ und Entfremdung … Bis dato erregen sich Menschen über rund eine Million zugewanderte Menschen, von denen sogar die Wirtschaft hofft, dass sie ihre Demografieprobleme lösen. Was steht uns da bevor?
Das sogenannte „Flüchtlingsproblem“ ist aber (noch) nicht wirklich das brisanteste Thema, das uns und die Politik beschäftigen sollte.: Derzeit drängen –wie schon in alten Zeiten- die Menschen Schutz oder Heil suchend in den vermeintlichen Speck- und Hochkulturgürtel. Doch das eigentliche bedrohliche Szenario einer „unregulierten“ Zukunft sind nicht die Ströme der 3. in die 2. oder 1. Welt, sondern der bereits weit fortgeschrittene evolutionäre Umbau in der Arbeitswelt unseres Gesellschaftssystems. Und da braucht es keine Terroranschläge von „außen“, um das innere Gemisch zur Explosion zu bringen, wenn sich die vertrösteten, wegrationalisierten Massen im unveränderten Wertesystem als quasi Verlierer gegen die vermeintlichen „Eliten“ einer dann vielleicht sogar nur noch maximal „Ein Drittel Arbeithaber-Gesellschaft“ Revolution machen.
Der technische „Fortschritt“ ist der einzige Fortschritt in der Geschichte der Menschheit, der irreversibel ist, also unaufhaltsam und nicht rückdrehbar.
Eine ungebremste Digitalisierung würde vor allem zur Spaltung der Gesellschaft beitragen. Die Teilung der Mittelschicht in eine obere und eine untere bietet schon heute viel Anlass zu Sorge und Unruhe. Wie wird es dann wohl in wenigen Jahren um sie stehen, wenn erst Banken und Versicherungen, dann die Automobilindustrie und ihre Zulieferfirmen Hunderttausende Mitarbeiter entlassen? Eine große Studie der Universität Oxford zur Zukunft der Arbeit nahelegt? Etwa die Hälfte aller heutigen Arbeitsplätze in der westlichen Welt könnten schon 2030 nicht mehr existieren. (- Spekulativ, aber durchaus wert so richtig ernst genommen zu werden …)
Eine verbreitete große Sorge um die Grundrechte hat inzwischen ihren Ausdruck im Bürgerprojekt der „Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union“ gefunden. Im vorindustrialisierten frühen 19. Jahrhundert verhungerten in Mitteleuropa noch Hunderttausende Bauern. Wollen wir uns im 21. Jahrhundert auf ein erneutes soziales Desaster einlassen? Das Selbstwertgefühl von Millionen Menschen wird von den neuen Entwicklungen betroffen. Noch definieren sie ihre Leistungsfähigkeit als Tüchtigkeit im Sinne einer Arbeitsethik der Strebsamkeit. Doch was ist, wenn dann für die Hälfte der Bevölkerung plötzlich keine Arbeit mehr existiert?
Deshalb hilft nur – und so sehen das die Autoren der Charta ja auch –, dass eine laute und lebhafte Debatte geführt wird: jetzt, hier und überall! Dass wir Parteien dazu nötigen, mit Visionen der zukünftigen Gesellschaft in Wahlkämpfe zu ziehen.
Dass Roboter keine Steuern zahlen ist kein Geheimnis, sehrwohl aber die, die diese zum Einsatz bringen und dafür mit einer Produktionssteigerung, höherer Dividende, einem weiter steigenden Wirtschaftswachstum belohnt werden, sofern dies auch den Arbeitnehmers zugute kommt und nicht ausschließlich zur weiteren Steigerung investiert wird.
Der Firmenchef, der seine Mitarbeiter mit flammenden Worten auf die digitale Zukunft einschwört, glaubt schon nach dem zweiten Glas Wein selbst nicht mehr so recht daran, dass alles gut oder gar besser wird.
„Job-Garantie“ ist für die jetzige „Punkt-Null-Generation“ ein Fremd- oder besser noch die uneinlösbare politische Unwortblase geworden …
Diese Generation Praktikum hat längst aufgezeigt, dass es nicht mehr ausreicht – wie uns die Politik noch immer glauben machen will, dass Aus- statt Bildung eine Jobgarantie darstellt. „Mehrjährige Berufserfahrung, wenn möglich im Ausland erworben sollten nebst fertigem Studium 18-jährige Absolventen der „Neuen Matura“ (mit den dabei fürs Studium an den Unis erworbenen, bedauerlichen „Multiple Choice –Kenntnissen“) mitbringen, wenn sie sich der mehrtägigen Castingshow eines Unternehmens unterwerfen, das im Gegenzug nur einen mit 300.- oder gar 500.- Euro pro Monat dotierten Praktikumsplatz anzubieten hat. Spätere Aufstiegschancen nicht ausgeschlossen, die sich allerdings im Falle der Bewährung nach etwa 2 Jahren in Luft auslösen, denn bevor man mehr zahlen müsste wird einfach ein neues williges billigeres Opfer nach dem zuvor geschilderten Auswahlmodus kurz an Bord genommen. Wenn in diesem Zusammenhang aus dem linken politischen Spektrum von „Scheiß Jobs“ die Rede ist, so mag dies wahlkämpferisch überzogen plakativ affichiert worden sein, aber jeder geschasste Praktikant wird das unterschreiben …
Ein flächendeckendes Grundeinkommen würde auch eine Spirale nach unten beenden: Es wäre auch das Ende aller Schlupflöcher des ausufernden Lohndumpings. Denn es gäbe keine Existenzangst mehr, die Menschen dazu nötigt unsichere, gefährliche Jobs anzunehmen oder fast zum Nulltarif arbeiten zu müssen. Die vorgeschobene „Angst“ der Gegner dieser faktisch einzig möglichen Zukunftslösung, dass sich dann alle in die sogenannte „Soziale Hängematte“ begeben würden, haben Untersuchungen entkräftet, bei der gerade diese Gruppierung betonte in jedem Fall weiter arbeiten zu wollen. Und das kommt nicht von ungefähr, ist doch gerade sie mit meist guten, ertragreichen Jobs gesegnet und daher in erster Linie an der unveränderten Erhaltung dieses Zustands interessiert. Gute Arbeitsbedingungen kombiniert mit ebensolchen Löhnen würden aber auch jene, die derzeit davon ausgeschlossen sind sofort hochprozentig in diese neue, gerechtere Welt der Erwerbstätigkeit herein holen.
Noch kurz zur „boomenden“ Start-up-Szene: Natürlich setzen sich da und dort einige geniale Geister durch und blühen dann zu richtigen, florierenden Firmen auf – kein Wunder, da ja das Reservoir, aus dem diese Highlights schlüpfen entsprechend groß ist. Dass viele dieser Start- up- Schnuppen allerdings in kürzester Zeit (wenigen Jahren) wieder verglühen, geht unter in der aufbrechenden Euphorie. Wenn man sich überlegt, dass die große Zahl der Start-ups sich aber meist rekrutiert aus Leuten, die im gängigen Arbeitsmarkt nicht unterkommen und so in die „Selbstständigkeit“ flüchten, sieht die Sache nüchtern betrachtet schon wieder anders aus.
Viel zu wenig wird thematisiert, dass die Gelegenheit, einen neuen Gesellschaftsvertrag zu schließen, nie so günstig ist wie in den Zeiten eines ökonomischen Umbruchs. Warum sehen wir nicht, dass man eine Gesellschafts- und Wirtschaftsform schaffen könnte, die Menschen von oft unwürdigen Arbeiten befreit? Warum erschließen wir die fantastischen Möglichkeiten digitaler Technologie nur aus dem Blickwinkel des wirtschaftlichen Wettbewerbs, statt als Möglichkeit, Menschsein in ganz neuen Formen zu gestalten. Dass der Wert des Menschen abhängig ist von seiner Arbeitsleistung gegen Geld ist keine anthropologische Konstante. Es ist ein englisches Konzept des 17. Jahrhunderts. Warum sollten wir nicht auch zu neuen Tugendbegriffen finden.
Es fehlt die Gesamtintelligenz, die so etwas einführen könnte. Wir haben keinen Supervisor im Hinblick auf die ökonomische Entwicklung. Seit Jahren beschäftigt sich der „Club of Rome“ unter Punkt 3.7 Digitalisierung 4.0 (zwischen Robotik und Big Data) mit der Thematik. Die US-amerikanische Soziologin Juliet B. Schor schlägt vor, jedes Jahr drei Prozent weniger Arbeit anstatt drei Prozent mehr Einkommen … so prinzipielle Ideen wie, alle arbeiten zum Beispiel ein bisschen weniger, dann bleibt auch mehr Arbeit für alle übrig, oder wir brauchen doch nicht mehr Wirtschaftswachstum, sondern wir bräuchten mehr qualitatives Wachstum und so weiter, das ist alles richtig.
Aber auf dem Weg dahin sehe ich ganz, ganz starke Ausschläge und Erschütterungen, und damit wir nicht solche furchtbaren Erschütterungen kriegen wie in der ersten und in der zweiten industriellen Revolution, jetzt in der vierten, ist es wahnsinnig wichtig, den Menschen so weit wie möglich die Augen zu öffnen – und zwar einerseits den Politikern, was schwer genug ist, und auf der anderen Seite so vielen Menschen wie möglich in der Bevölkerung, damit ein starker Strom aus dem Volk heraus kommt, dass die Leute sagen, da muss doch was gemacht werden, das müssen wir anders machen, das müssen wir auch machen. Das ist das Einzige, worauf die Politik hört. Also es nützt nichts, oben den Menschen zu sagen, was sie tun sollen, wenn aus dem Volk heraus nur rückwärtsgewandte Ideen auftreten und nicht mehr und mehr positive, nach vorwärts gewandte Ideen für diese große Umgestaltung der Gesellschaft.
M P
(inkl. Originalzitaten, sowie gekürzten, adaptierten Zitaten aus einem Interview mit dem Philosophen Richard David Precht im DLF)

L E E R L A U F statt L E H R S T E L L E Von AHS und HÖRSAAL zu AMS und SCHICKSAL

Dazu ein interessanter, wichtiger Beitrag auf dorfTV mit
:Talk im Turm 2019 – Vom Überwachungskapitalismus zur Wissensdemokratie
Weiters: https://dorftv.at/video/30438
„Three, two, one, zero – We have liftoff“
Am Pfingssonntag hob die Festwochenrakete Alpha 1-8 in der „Regie“ von Chaos-Kapitän Meese im Theater an der Wien ab. Mit an Bord: Stab(s)offizierin und sichere Steuerfrau Simone Young,
die mit Übersicht von der Brücke aus dafür sorgte, dass es mit dem MutterZschiff nicht abwärZ geht. Für den musikalischen Treibstoff verantwortlich Komponist Bernhard Lang, der Wagnersches Kerosin für Jazzensemble, Synthesizer und das Klangforum Wien aufbereitete.
Als würde eine alte Platte immer wieder hängen bleiben
Das Wagnerzitat „Kinder schafft Neues“ wurde dem Publikum noch schnell rechtfertigend von der Dramaturgie mit auf den Weg gegeben, bevor man das Filetstück der Festwochen 017 – heftigst von diesen gehypt – auf die Reise schickte. „Affin zur Looptechnik“ von Bernhard Lang werden rudimentäre Wagnermotive im Schnitt 3x wiederholt, was in Verbindung mit den gekürzten und leicht abgeänderten Originaltexten wie stotterndes „Stammeln“ klingt.
Dazu gibt’s per Einblendung Libretto inklusive Erklärung meist kombiniert mit Bruchstücken des Meeseschen Kunstmanifests.
Szenisch wird eröffnet in einer eisigen Mondlandschaft, wo GurnemantZ im Meese-Look (Trainingsanzug Marke Castro) einem Kühlschrank entsteigt (- wenn man der Beschriftung Glauben schenken darf: Eine Art Wohngemeinschaft mit Hagen) Wolfgang Bankl beweist sich nicht nur bei der folgenden Gurnemanz-Erzählung als gepflegter Bassbariton. Gerade hier und später im 2. Akt wirken die dreimaligen Repetitionen nachhaltig einprägsam, wie ermüdend. Kundry, die in jedem Akt „neu erfunden“ wird, darf zu Beginn die Richard-Montur anlegen, Amfortas wird mit einer rotierenden Scheibe, die er sich in Klingsors Sinnensgarten geholt hat auf einem Wellnessthron platziert. Parzefool erscheint natürlich mit einem „Kunsttransparent“ ausgestattet. Satt eines toten Schwans kommt ein roter Drache geflogen, denn Drache hat auch etwas mit Wagner zu tun. Weil aber Fafner keine Federn hat, wird musikalisch noch schnell das Lohengrin-Zitat des „Lieben Schwans“ nachgereicht. Parsifal ist immerhin dessen Vater und überhaupt muss man das in der Meese-Wagnerwelt nicht so eng sehen. Vereinzelte Lacher im Publikum lassen die Frage hoch kochen, ob es sich um eine versuchte Parodie handeln könnte. Aber nein, denn da kennen wir bessere Varianten von der Bayreuther Kinderoper und der dortigen Studiobühne jenseits des grünen Hügels.
Parsifal-Kenner angeblich willkommen – „Weißt du, was du sahst?“
Bei Meese handelt es sich laut Ankündigung um eine Space Opera. „Zum Raum wird hier die Zeit“ – Das wird dem geneigten Publikum spätestens an dieser Stelle der Inszenierung klar, wenn Meese himself dazu seine Thesen & Zeichen per Projektion auf eine „Overheadfolie“ pinselt, während digitale Gralsglocken Oktaven tiefer dem Subwoofer entdröhnen. Die Gralsburg ist (Kinder schafft Neues) Wahnfried – hinter einer Zardoz-Maske (wenigstens einen „Fliegenden Wagnerschädel“ hat man ausgespart). Fast provokant wirkt die Frage von Gurnemanz: „Weißt du, was du sahst?“ Ja: Eine angekündigte Wagner-Dekonstruktion, die allerdings szenisch weitgehend sinnfrei und ohne wirklichen „Unterhaltungswert“ in einer filigranen Collage von Versatzstücken und Personen der Meese-Welt als „Wagner-Experiment“ verbraten werden. Parzefool spielt mit der Holzpuppe Titurel – es könnte aber genauso gut Pinocchio sein. James Bond am „Overhead“, Emma Peel als Texteinblendung, Klingsors Turm ist ein riesiger Strohmann (Wicker Man), Kundry II verführt als Barbarella Parzefool mit einem Indianerkanu, denn dieser wird durch deren Kuss nicht hellsichtig, sondern geht lieber Boot fahren. Die Blumenmädchen singen französisch (angeblicher Kotau vor Judith Gauthier) – wenn schon dann wäre Englisch besser gewesen, zumal Wagner in der Partitur an dieser Stelle notiert: „Amerikanisch sein wollend“ (Bessere Wahl: Das in Linz geborene Schottische Blumenmädchen Carrie Pringle – Parsifal 1882). Der Bandeltanz der Girls um die Strohpuppe verfehlt nicht nur bei Parze-Fools die Wirkung. Untadelig die sängerischen Leistungen von Parzefool: Countertenor Daniel Gloger, der ebenso spielfreudigen Kundry Magdalena Anna Hofmann. Der künstlerische Dank gilt auch Amfortas: Tómas Tómasson und Klingsor Martin Winkler samt all seinen „KlingonInnen“, den Knappen und dem „antiken“ Gralsritterchor.
„Höhepunkt“: 3. Akt Parzefool hat aus dem Excaliburfilm die Goldrüstung entwendet und platzt in den Lang-Film die Nibelungen (Teil 1 & 2), der als Rückprojektion den Background bis Ende des „Karfreitagzaubers“ bietet. Originell, wenn König Etzl ums Eck schaut bei der Stelle: „Und ich, ich bin’s der all dies Elend schuf“ – Die Antwort lautet: Nein !
Die Einblendung: „K.U.N.S.T überlebt“ hingegen ist völlig richtig und bedeutet, dass Wagner und sein Bühnenweihespiel kein Problem mit Meeses Umdeutung haben, die nach der Wiener UA beklatscht vom gewogenen Festwochenpremierenpublikum, nach einem Aufguss in Berlin hingegen Geschichte sein dürfte. Für einen Neo-Parsifal (allerdings ohne Musik) empfiehlt sich nach wie vor wohl eher das Leinwandepos „Matrix“ … Hier entwickeln sich doch tatsächlich Figuren und Handlung mit einem Bezug zur Vorlage …
Manfred Pilsz

Das letzte Abend-MAIL
Ein wahres „Handy–cap“ muss sich nicht erst beim 18. Funk-Loch im Netz abzeichnen: Wenn man mit einem > Wertkarten-Nokia ohne igendwas < ausgestattet ist, dieses Ding faktisch permanent abschaltet und höchstens alle 3 Monate mit einem Guthaben von etwa 20 Euro ausstattet, dann scheint das hoch verdächtig und eigentlich ein Fall für eine totale rundum Spezialbeobachtungen durch diverse Nachrichtendienste zu sein. Solch „Non konformes Verhalten“ wie ausschließliches Telefonieren geht ebenso wenig wie ganz seltenes Posten auf Facebook und führt zum sicher ganz baldigen Ausschluss aus unserer Netz-Community – Es könnte sich bei den Deliquenten ja möglicherweise um Roboter oder gefährlichen Revoluzzer im www. handeln … (Maybe auch: Renitente „Fortschritts-Verweigerer“ oder gar Senioren)

Smart, smarter, Smartphone – das „Must“ dieser Tage mit integriertem „Alles“, wie Radio, Wetterhäuschen oder einer App-Sammlung bis zur möglichen Schlafrhythmus-Beobachtung.
Aber sehen wir uns die fragwürdigen Vorteile eines smarten Phons an, das oh Wunder am zweithäufigsten sogar zum Telefonieren verwendet wird und, so berichtet uns die Statistik, am häufigsten als Uhr genutzt wird. Wozu also eine ach so „geile“ Rolex, wenn Mann/Frau ohnehin auch auf das selbe öde Smart-Handy wie die anderen 7 Nachbarn in der U-Bahn glotzen kann, um zu „checken“ wieviel es auf der Turmuhr 100 Meter weiter oben und dort weithin hörbar unter freiem Himmel geschlagen hat. What`sApp & Co haben die kurz prägnanten SMS verdrängt, weil da kann man so schön Fotos weltweit rum schicken, was zwar per Mail am Phone auch möglich ist, aber nicht ganz so zeitgeistig klingt. Tja und das Phone ist immer und überall (wie das „Böse“) – speziell auch bei Tisch: Das „Handy“ ist fixer Bestandteil des Menüplans und vorher, nachher sowie dazwischen im Einsatz – Es isst auch mit und lässt so das ganze „www“ dran teilhaben – Ja es gibt Leute, die drücken sogar ab, selbst wenn sie nur einen Kaugummi vom Stanniol befreit haben … Das Tischgespräch findet auswärts im Netz statt. Was früher das Tischgebet war ist jetzt der „Schnappschuss“ über den inneren Tellerrand. Apropos Fotos: Die kann auch jede(r) mit dem Ding erwackeln oder sich selbst als Bilder von der Stange unter dem Titel Selfies anderen bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit (also ständig) aufs Aug drücken. Sowas nennt man > Bilder teilen < & viele Adressaten auf den „Sozialen Medienplattformen“ wären meist froh, wenn tatsächlich nur Teile des überbordenden Bildmaterials von gefüllten Tellern und ab und an auch von weniger „smarten“ Körperteilen über sie hereinbrechen würden und rächen sich ihrerseits mit Bild füllenden Mit-„Teilungen“. – Apropos „Soziale Kontakte“ und … Kommunikation: „Nach dem Weg fragen war gestern“ –Karten & Navi bewahren den, selbst lokal topographisch völlig hilflosen User vor jeder verbalen Fremdanmache. „Musicstreaming macht Öffis & Co-Working erträglicher“ – auch eine ganz klar unmissverständliche, totale, 110%ige Abschottungsansage. Wirklich toll ist die sportliche „Message“, dass man mit dem „smarten Ding“ weltweit „Surfen“ kann –und das ohne Brett, allerdings nur im Internetz, aber immerhin.
„Das Büro ist immer und überall dabei“ verspricht das umfassende „Officeanwendungsangebot“ – so ein Glück aber auch …
Will man das? – ist nur die leicht zu beantwortende Frage: Sicher nicht ! „Spiele wie Candy Crush besiegen die Langeweile“ droht die Vorteilsliste und warnt den usenden Looser, dass ihm/ihr dadurch die letzte Möglichkeit genommen wird sich kreativen & kontemplativen Phasen auszusetzen, ja nicht Stimmungen zu genießen, oder erst aufkommen zu lassen, Situationen zu beobachten, von der Umgebung etwas mitzubekommen, oder gar in eine analoge Welt abzutauchen. Vielleicht noch kurz beim Duschen, aber gibt’s nicht auch schon wasserfeste Phones … ? Unsere Nächte haben sie längst gemeinsam mit den Tablets erobert:
Jede Menge Digi-Junkies schlafen fast ausschließlich nur noch mit diesen smarten Geräten – „Somnus Interruptus“ inklusive …
Und sollte jemand doch neben seinem Phone einschlafen: Es hat eine Wecker- und Kalender-Funktion. Bei wirklich wichtigen Terminen lässt sich meine Frau allerdings von mir wecken, da mein 3.- Euro Plastik Klingelwecker deutlich öfter, nämlich täglich auch tatsächlich funktioniert und wenn, wie sooft der Akku ihres Luxusphones leer ist, helf ich auch gern mit meinem Faltkalender aus, der mit einem Kugelschreiber betrieben wird. Ich geb zu, dass ich dabei schon mal ein Phone als Taschenlampe benutzt hab, aber ich sag mal es gäbe noch so viele Lebensbereiche und solange man mit dem Gerät nicht auch wirklich bügeln kann … bestell ich mir sicher keines !
Seneca ad Nokia: > Non scholae, sed nokia discimus <
Das iPhone ist nicht gut für Dissertanten: > an Apple a day keeps the doctor away <
„Der Höhepunkt von Luxus ist für mich, nicht ständig auf die Uhr schauen oder telefonieren zu müssen … Telefone sind etwas fürs Personal !„ (Karl Lagerfeld)
Wie lautet das bitterböse Schlusswort in der Verfilmung des Bestsellers „Angerichtet“ in Sachen Menschheit? – „Lauter Affen mit Handys !“ … – „Idioten“ eines digitalen Neo-Biedermeiers?
Manfred Pilsz
– Bin ab sofort unter folgender neuer Nummer am neuen Handy nicht erreichbar ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Handy-Autismus poor: Klammern ans Phone – um nicht kommunizieren zu müssen